Schule und Spitzensport. Eine sportsoziologische Untersuchung am Beispiel der EWE Junior Baskets


Epreuve d'examen, 2009

143 Pages, Note: 1,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis_________________________________________
2
5. EMPIRISCHE AUSWERTUNG DER QUANTITATIVEN
UNTERSUCHUNG
59
5.1 Das Bildungskapital der Spitzensportler der EWE Junior Baskets
60
5.2 Die Spitzensportler im Vergleich zu den männlichen Bundesbürgern im
Alter von 20 bis 30 Jahren
61
5.3 Die Erziehungsberechtigten der Spitzensportler der EWE Junior Baskets 63
5.4 Die Einordnung der Hauptakteure in das Sozialraum-Modell nach PIERRE
BOURDIEU
67
5.4.1 Hauptakteur Nummer eins der EWE Junior Baskets
68
5.4.2 Hauptakteur Nummer zwei der EWE Junior Baskets
69
5.4.3 Hauptakteur Nummer drei der EWE Junior Baskets
70
5.4.4 Hauptakteur Nummer vier der EWE Junior Baskets
70
5.4.5 Hauptakteur Nummer fünf der EWE Junior Baskets
70
5.4.6 Hauptakteure Nummer sechs der EWE Junior Baskets
71
5.4.7 Hauptakteure Nummer sieben der EWE Junior Baskets
71
5.5 Zusammenfassung
74
6. EMPIRISCHE AUSWERTUNG DER QUALITATIVEN
UNTERSUCHUNG
76
6.1 Die Einzelfallanalysen von Arne und Michael
77
6.1.1 Arne
77
6.2.2 Michael
90
6.2 Vergleich der Einzelfallanalysen
102
7. ABSCHLUSSBETRACHTUNG
106
7.1 Ergebnisse der quantitativen Forschung
106
7.2 Ergebnisse der qualitativen Forschung
107
7.3 Ausblick für weitere Forschungsmöglichkeiten
110
7.4 Probleme und Schwierigkeiten
111
Literaturverzeichnis
113
ANHANG
117
I. Erfahrungen aus den Beobachtungen
117
II. Anschreiben an die Erziehungsberechtigten
120
III. Der Fragebogen
121
IV. Interviews mit den Spitzensportlern der EWE Junior Baskets
122
V. Erlesene Kategorien mit Ankerbeispielen
140

Abbildungsverzeichnis_____________________________________
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Darstellung des Modells des sozialen Raumes
23
Abb. 2: Das Sozialraum-Modell
25
Abb. 3: Organigramm der EWE Baskets
53
Abb. 4: Die Akteure im Feld der EWE Junior Baskets
56
Abb. 5: Vereinfachte Darstellung der Division Nordwest
57
Abb. 6: Relativer Schulbesuch bzw. Bildungsabschlüsse der
Spitzensportler
61
Abb. 7: Bildungsabschlüsse der Spitzensportler der EWE Junior
Baskets und der männlichen Bevölkerung Deutschlands im
Alter von 20 bis 30 Jahren
62
Abb. 8: Schulabschlüsse der Erziehungsberechtigten der
Spitzensportler
64
Abb. 9: Ausbildungsabschlüsse der Erziehungsberechtigten der
Spitzensportler
65
Abb. 10: Klassifikationsmuster für die beruflichen Tätigkeiten
66
Abb. 11: Übersicht der ausgewerteten Parameter
72
Abb. 12: Die objektiven sozialen Positionen der Spitzensportler im
Raum
73
Abb. 13: Wochenplan von Arne
78
Abb. 14: Unterstützungsquellen von Arne
84
Abb. 15: Kulturelles Kapital von Arne
87
Abb. 16: Wochenplan von Michael
90
Abb. 17: Unterstützungsquellen von Michael
97
Abb. 18: Kulturelles Kapital von Michael
99
Abb. 19: Kurzüberblick über das zur Verfügung stehende Maß an
Kapital hinsichtlich der Doppelbelastung
103

Abkürzungsverzeichnis_____________________________________
4
Abkürzungsverzeichnis
Abb.
Abbildung
DBB
Deutscher Basketball Bund
EWE
Energieversorgung Weser Ems
NBBL
Nachwuchs Basketball Liga
bzw.
beziehungsweise
ca.
circa
d.h.
das heißt
ebd.
ebenda
etc.
et cetera
f.
folgende
ff.
fortfolgende
ggf.
gegebenenfalls
Hg.
Herausgeber
Nr.
Nummer
o. ä.
oder ähnliche
o. g.
oben genannte
S.
Seite
SBB
Spielberichtsbogen
sog.
so genannte, so genannter
u. a.
unter anderem, unter anderen, und andere
vgl.
vergleiche

Einleitung________________________________________________
1. Einleitung
Die vorliegende Examensarbeit mit dem Titel ,,Spitzensport und
Schule. Eine sportsoziologische Untersuchung am Beispiel der EWE
Junior Baskets" soll nicht, wie der Titel vielleicht vermuten lässt, einen
Überblick der einzelnen Felder ,,Schule" oder ,,Spitzensport" geben. Es
geht vielmehr um die Fragen, wer sich im Feld des Spitzensports
bewegt und wie jugendliche Sportler parallel die Belastungen aus
Schule und Spitzensport bewältigen können.
Durch persönliche Kontakte zu den EWE Baskets und somit zu den
EWE Junior Baskets entstand mein Interesse diese Arbeit zu
schreiben. Hieraus entwickelte sich der Wunsch zu untersuchen,
woher die Spitzensportler kommen, die sich in eben diesem Feld
bewegen. Weiterhin galt meine Neugier der Bewältigung der
Doppelbelastung aus Schule und Spitzensport, denn die
Spitzensportler der EWE Junior Baskets beginnen bereits früh mit
dem umfangreichen Training, um in ihrer Sportart Spitzenleistungen
erbringen zu können. Der Beginn, aber auch schon oft der Höhepunkt
ihrer leistungssportlichen Karriere, fällt meist in genau die Zeit, die
eigentlich ihrer schulischen Bildung vorbehalten ist.
Diese Fragen gilt es in dieser Arbeit mit der Theorie PIERRE
BOURDIEUs zu beantworten. Die zentralen Inhalte der theoretischen
Grundlage sind u.a. das Konzept des Habitus und des Sozialraum-
Models.
Bei der Beantwortung der zweiten Fragestellung wurde vorab das
Werk von WOLF-DIETRICH BRETTSCHNEIDER und ALFRED
RICHARTZ (1996)
Weltmeister werden und die Schule schaffen
herangezogen. Dieses spiegelt den Leitfaden meiner Forschung
wider. Die qualitative Arbeit stellt die Aspekte der Problematik
,,Doppelbelastung
von
Schule
und
Leistungstraining"
aus
5

Einleitung________________________________________________
pädagogischer Sicht dar. Ihr Ausgangspunkt besteht in der komplexen
Lebenswelt der Jugendlichen an sportbetonten Berliner Schulen im
Spannungsfeld von Familie, Freunden, Trainern, Lehrern und
Betreuern vor dem Hintergrund einer doppelten Beanspruchung durch
schulische und sportliche Leistungen.
Für den vorliegenden Text scheint an dieser Stelle eine klare
Definition des Begriffs der Doppelbelastung wichtig, da dieser in dem
gesamten Arbeit Anwendung findet.
Der Alltag der Spitzensportler
1
ist hauptsächlich durch die hohen
Trainingsumfänge bestimmt, die sie auf sich nehmen müssen, um die
gesteckten sportlichen Ziele zu erreichen (vgl. BRETTSCHNEIDER/
RICHARTZ 1996, 13). Hinzu kommt der Besuch der Schule, der durch
den Gesetzgeber für Kinder und Jugendliche verpflichtend ist. Neben
den Pflichtstunden in der Institution Schule wird ihr Alltag allerdings
noch durch Hausaufgaben, Vor- und Nachbereitung des Lernstoffs
sowie das Lernen für anstehende Klassenarbeiten oder Klausuren
erweitert (vgl. ebd. 51-55). Diese Anforderungen aus Schule und
Spitzensport geben Grund zu der Annahme von einer
,,Doppelbelastung" zu sprechen (vgl. ebd. 14). Belastungen lassen
sich zweifellos auf objektive Strukturen zurückführen, gleichzeitig ist
sie aber kaum mehr vorstellbar ohne die Wahrnehmung der Situation
aus der Sicht des Subjektes. Denn Stress
2
, demnach Belastung, ist
die Auswirkung eines Ungleichgewichts zwischen situativen
Anforderungen und den Kapazitäten der Subjekte (vgl. ebd. 21).
In dieser Arbeit soll nun ein anderer Zugang gewählt werden. Die
subjektive Betrachtung der Doppelbelastung aus Schule und
1
Hochleistungssportler ist die bedeutungsgleiche Bezeichnung für den verwendeten Begriff
,,Spitzensportler".
GEBAUER/ BRAUN/ SUAUD/ FAURE (1999, 63) verstehen unter diesem Begriff: ,,Das
Erreichen hoher Leistungen im Sport. ,,[...] eine sportinterne Kennzeichnung. Sie ist keine
Statusverleihung, keine offizielle Absicherung der Spitzensportler, sondern Hervorhebung
des Leistungsaspekts des Handelns."
2
,,Stress" oder ,,Stressoren" sind eine unspezifische körperliche Reaktionsform auf jede Art
von Anforderungen (vgl. LAUX in BRETTSCHNEIDER/RICHARTZ 1996, 20).
6

Einleitung________________________________________________
Spitzensport wird untersucht. Als Erweiterung zur pädagogischen
Sichtweise soll hier unter Absicherung einer soziologischen
Perspektive geforscht werden. In Kapitel 2 soll mit Hilfe Pierre
Bourdieus Gesellschaftstheorie die theoretischen Grundlagen dieser
Arbeit
geschaffen
werden.
Die
Entwicklung
der
Forschungshypothesen
wird
anschließend
ebenso
zentraler
Gegenstand dieses Kapitels sein. Bevor in Kapitel 5 und 6 mit der
Interpretation der Ergebnisse begonnen wird, sollen die benötigten
Forschungsmethoden in Kapitel 3 dieser Arbeit vorgestellt werden.
Die Vorstellung des Felds der EWE Junior Baskets findet in Kapitel 4
ihre Anwendung. Kapitel 5 veranschaulicht die Auswertung der
Fragebögen, Kapitel 6 die Einzelfallstudien, welche mit einem
Vergleich der Daten der Spitzensportler abgeschlossen werden.
Ausgehend von diesem Vergleich sollen in Kapitel 7 die Ergebnisse
der quantitativen und qualitativen Sozialforschung vorgestellt werden.
Abschließend
werden
in
diesem
Kapitel
weitere
Forschungsmöglichkeiten angeboten, um am Ende die Probleme und
Schwierigkeiten aufzuzeigen, die sich im Forschungsprozess ergeben
haben.
7

Theoretische Grundlagen___________________________________
2. Theoretische Grundlagen
Das Ziel dieses Kapitels ist es, anhand theoretischer Grundlagen, die
sich auf die Arbeiten des französischen Philosophen und Soziologen
PIERRE BOURDIEU beziehen, zwei Forschungshypothesen zu
entwerfen. Argumente für diese Hypothesen liefert PIERRE
BOURDIEU in seiner Gesellschaftstheorie mit ihren zentralen
Gegenständen; das Habituskonzept, die drei Kapitalsorten und das
Modell des sozialen Raumes, die als Ausgangslage dieser Analyse
dienen sollen. Das Habituskonzept (vgl. Kap. 2.1), soll vorab anhand
seiner Entstehung (vgl. Kap. 2.2) erklärt werden, um dem Verständnis
der Habitusbegriff (vgl. Kap. 2.3) näher zu kommen. Weiterhin sollen
die soziologischen Strukturkategorien (vgl. Kap. 2.4) aufgezeigt
werden in denen der Habitus wirksam wird. Das Kapitel über das
soziale Feld (vgl. Kap. 2.5) soll dieses näher verdeutlichen und
ebenso an BOURDIEUs Kapitalbegriff (vgl. Kap. 2.6) heranführen. Mit
diesem vorhandenen Wissen kann schließlich zum Modell des
sozialen Raumes (vgl. Kap. 2.7) übergegangen werden. An dieser
Stelle sollen erste Annahmen mit Hilfe der Theorie festgehalten
werden, die im Anschluss in zwei Forschungshypothesen übertragen
werden.
Die Arbeiten von GUNTER GEBAUER/ BEATE KRAIS (2002), HANS-
CHRISTOPH KOLLER (2004) und MARKUS SCHWINGEL (1998)
wirken bei der theoretischen Auseinandersetzung mit den Schriften
PIERRE BOURDIEUs hilfreich. Die Fragestellungen, die zur
Motivation geführt haben diese Arbeit zu schreiben und welche im
Rahmen dieser Arbeit überprüft werden, sollen zuerst aufgeführt
werden:
8

Theoretische Grundlagen___________________________________
Fragestellung 1:
Woher kommen die Spieler der EWE Junior
Baskets?
Fragestellung 2:
Was sind die Beweggründe die zu einer
Partizipation am Spitzensport geführt haben?
Fragestellung 3:
Wie bewältigen die Spieler der EWE Junior Baskets
die bestehende Doppelbelastung aus Schule und Spitzensport?
2.1 Habitus
Einleitend kann der Habitusbegriff mit ,,[...] Anlage, Haltung,
Erscheinungsbild, Gewohnheit, Lebensweise [...]" (SCHWINGEL
1998, 54) erklärt werden. BOURDIEU definiert in
Sozialer Sinn
(1987,
98) Habitus als:
,,[...]
System
dauerhafter
und
übertragbarer
Dispositionen [...]", die als ,,[...] Erzeugungs- und
Ordnungsgrundlage für Praktiken und Vorstellungen
[...]" auftreten und zwar im Sinne einer ,,[...]
Spontaeneität ohne Wissen und Bewusstsein [...]"
(ebd., 105). ,,[...] Als einverleibte, zur Natur gewordene
und damit als solche vergessene Geschichte ist der
Habitus
wirkende
Präsenz
der
gesamten
Vergangenheit, die ihn erzeugt hat" (ebd.).
9

Theoretische Grundlagen___________________________________
In dem Werk
Reflexive Anthropologie
(1996, 154) beschreiben
BOURDIEU/ WACQUANT den Habitus als:
,,[...] ein sozial konstituiertes System von strukturierten
und strukturierenden Dispositionen, das durch Praxis
erworben wird und konstant auf praktische Funktionen
ausgerichtet ist."
Diese Darstellung trifft noch nicht den Kern des Habitusbegriffs. Im
folgenden Abschnitt soll deshalb auf die Entstehung des
Habituskonzepts eingegangen werden, um anschließend die
prägnanten Kennzeichen
3
vertiefend zu erläutern.
2.2 Entstehung des Habitus-Konzepts
Die frühen Werke BOURDIEUs sind seine Aufzeichnungen während
des Krieges zwischen Frankreich und Algerien Ende der 50er Jahre.
Zu dieser Zeit stand die algerische Gesellschaft unter dem Einfluss der
Kolonialisierung und unter dessen aufgezwungenem ökonomischem
System (vgl. GEBAUER/ KRAIS 2002, 18). In dieser Zeit führte
BOURDIEU ethnologische Feldstudien über das ,,[...] Ehrverhalten, die
symbolische
Organisation
des
Hauses
und
Verwandtschaftsbeziehungen" (SCHWINGEL 1998, 37) eines
Berberstammes im Norden Algeriens durch. Während seiner
Beobachtungen entdeckte BOURDIEU Verhaltensweisen, die sich mit
den Kategorien und Methoden eines rational handelnden
Wirtschaftssystems nicht erklären ließen, sondern vielmehr einer vor-
kapitalistischen Gesellschaft glichen. So beschreibt er, dass die
kabylischen Bauern, im Vergleich zur französischen Gesellschaft,
3
GEBAUER/ KRAIS geben an, dass es schwierig ist festzustellen, wie BOURDIEU das
Habituskonzept entwickelt hat. Der Begriff des Habitus taucht bereits in seinen frühen
Untersuchungen auf, wird aber nicht als solcher verwendet (vgl. GEBAUER/ KRAIS 2002,
18).
10

Theoretische Grundlagen___________________________________
ökonomisch vollkommen >unvernünftig< handelten (vgl. GEBAUER/
KRAIS 2002, 18) und ,,[...] über die uns selbst völlig vertrauten bzw.
selbstverständlich, natürlich und universell erscheinenden und von der
ökonomischen
Ordnung
stillschweigend
vorausgesetzten
Verhaltensdispositionen [...] nicht verfügten"
4
(BOURDIEU 2000a, 8 in
GEBAUER/ KRAIS 2002, 18). Im Vergleich zur westlichen Welt
basierten die wirtschaftlichen Prozesse der kabylischen Bauern auf
ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten und Regeln innerhalb ihres
ökonomischen Feldes
5
und schienen deshalb unmodern und
unvernünftig. Zum einen herrschte in den Dörfern eine große Skepsis
gegenüber Zahlungsmitteln, aus diesem Grunde bevorzugten die
Bauern das Zahlen in Form von Nahrungsmitteln. Zum anderen, wie
GEBAUER und KRAIS anzeigen, auf einer traditionellen Form, dem
>Ethos der Ehre< (vgl. GEBAUER/ KRAIS, 2002, 19). Ehre kann hier
verstanden werden als ein Spiel von Gabe und Gegengabe zwischen
den Akteuren. In BOURDIEUs Beobachtungen beschreibt er, dass ,,[...]
ehrenhafte Personen weder Milch [...] noch Butter, noch Käse, auch
nicht Gemüse und Früchte verkaufen [...]"
6
, sondern sie > es Nachbarn
zu gute kommen lassen< (BOURDIEU 2000a, 35 in GEBAUER/ KRAIS
2002, 19). Der Beschenkte wird in seiner Logik des Gabentausches
augenblicklich ein Teil des ,,Spieles", derjenige würde niemals das
zuvor gefüllte Gefäß leer zurückbringen, sondern im Gegenzug etwas
hergeben, und zwar in Form von Naturalien oder körperlicher Arbeit
(vgl. GEBAUER/ KRAIS 2002, 19).
An dieser Stelle könnten die Ausführungen zu den unterschiedlichen
Gesetzmäßigkeiten und Regeln der kabylischen Bauern noch erweitert
werden, nehmen jedoch im weiteren Verlauf für die Erklärung des
Habitusbegriffs keinen bedeutenden Platz ein. Wichtig an dieser Stelle
4
Hervorhebungen wie im Original.
5
Der Terminus Feld bildet das Pendant zu BOURDIEUs Konzept des Habitus, wonach das
Feld Ding gewordene Geschichte ist (vgl. SCHWINGEL 1998, 70), umgangssprachlich
könnte es als Synonym für Bereich oder Gebiet stehen.
6
Hervorhebungen wie im Original.
11

Theoretische Grundlagen___________________________________
ist es die Frage zu klären, warum die Bauern auffällig für die
französische Gesellschaft handelten. BOURDIEU stellt fest, dass das
moderne rational handelnde Wirtschaftssystem ,,[...] keineswegs eine
universell gültige Art des Denkens ist, sondern soziale
Voraussetzungen hat [...]" (GEBAUER/ KRAIS 2002, 21). Es findet in
einem spezifischen ökonomischen Feld
7
statt, ,,[...] mit den
dazugehörigen gesellschaftlichen Institutionen und politischen
Strukturen [...]" (ebd.), das, wie oben dargestellt, ebenso seine eigenen
Gesetzmäßigkeiten und Regeln schafft, oder anderes formuliert, eine
eigene >Rationalität< hervorbringen kann (vgl. GEBAUER/ KRAIS
2002, 21). Jedoch dürfen die genannten Gesetzmäßigkeiten an dieser
Stelle nicht als formale Regeln, explizite Normen oder als bewusste
Strategien betrachtet werden, sondern müssen als verinnerlichte
Erfahrungen verstanden werden. Diese sind das Ergebnis eines
langwierigen Prozesses, der sich innerhalb der kabylischen
Gesellschaft und ihrer Geschichte vollzogen und eingeprägt hat (vgl.
GEBAUER/ KRAIS 2002, 18). Die erlebten Erfahrungen innerhalb
dieser langen Entwicklung hatten sich ,,[...] in bestimmten
Wahrnehmungs- Handlungs- Dispositionen [...]" in die Individuen
unbewusst einverleibt (GEBAUER/ KRAIS 2002, 22). An dieser Stelle
wird ein Stück des Habitus erstmals in BOURDIEUs Arbeiten
beschrieben, nämlich der Teil ,,[...] der strukturierten Struktur, oder der
inkorporierten Geschichte [...]" (ebd.).
Im Jahre 1967 präzisiert BOURDIEU in einem bedeutenden Nachwort
des Werks
Gothic Architecture and Scholasticism
von ERWIN
PANOFSKY
8
die zweite Seite des Habitus, die der ,,[...]
strukturierenden Struktur, des generierenden Prinzips [...]" (GEBAUER/
KRAIS 2002, 23). In eben diesem wird sichtbar, wie PANOFSKYs
7
Gemeint ist die vorkapitalistische Welt der Kabylen, mit ihren sozialen Verhältnissen und
Strukturen.
8
BOURDIEU hatte das Werk des Kunsthistorikers 1967 in die französische Sprache
übersetzt (vgl. GEBAUER/ KRAIS 2002, 23).
12

Theoretische Grundlagen___________________________________
Habitusbegriff
9
für BOURDIEU wegweisend wird. PANOFSKY hatte
Ähnlichkeiten zwischen der gotischen Architektur und der
scholastischen Philosophie auf gemeinsame Denkgewohnheiten der
Künstler zurückgeführt
10
, die er Habitus nannte und die ,,[...] den
Künstler mit der Kollektivität und seinem Zeitalter verbindet [...]"
(BOURDIEU 1974, 132 in GEBAUER/ KRAIS 2002, 24). Diese
Erkenntnis verhilft BOURDIEU schließlich zum Erfolg des
Habitusbegriffs. Die Einheitlichkeit im Bereich der Kunst und der
Philosophie, demnach in unterschiedlichen Bereichen, verweist auf ein
identisches Erzeugungsprinzip, welches in der Institution Schule im 13.
Jahrhundert wirksam wurde (vgl. ebd.). Dies bedeutet, dass der
Habitus kein individuelles Phänomen ist, sondern immer einer Gruppe
von
Akteuren
gemein
ist,
die
in
ähnlichen
objektiven
Existenzbedingungen leben (vgl. KOLLER 2004, 151).
Was meint BOURDIEU aber genau, wenn er vom Habitus als
>inkorporierte Geschichte < und von einem >generierenden Prinzip<
spricht? Diese Fragestellung soll im folgenden Kapitel erläutert werden,
um BOURDIEUs Verständnis des Habitus näher zukommen.
2.3 Die Habitus Theorie
Die zu Beginn geschilderte Gesellschaft der kabylischen Bauern hatte
im Laufe ihrer Geschichte und ihren Erfahrungen mit den gemachten
Regeln und Gesetzmäßigkeiten einen Habitus hervorgebracht, der
aber nicht als angeboren gilt, sondern gesellschaftlich bedingt ist; er
beruht auf bislang durchlebten Prägungen, die sich in jedem
Individuum in Gestalt von Schemata niederschlagen. Diese Schemata
9
BOURDIEU greift den von PANOFKSYs benannten Begriff >Habitus< erst 1974 explizit
auf.
10
In ihren Erscheinungen ähnelten sich u.a. die Manuskripte ,,Summa Theologiae" von
Thomas von Aquin, die Architektur der gotischen Kathedralen und die Gestaltung von
Handschriften (vgl. GEBAUER/ KRAIS 2002, 23f).
13

Theoretische Grundlagen___________________________________
können als eine Konstruktion
11
verstanden werden, die dem Körper
,,eingeschrieben" ist. Diese inkorporierten Erfahrungen müssen in der
Auseinandersetzung mit der Welt begriffen werden. Der Habitus, so
GEBAUER und KRAIS ,,[...] ist erworben, bildet sich von früher Kindheit
an in der Auseinandersetzung mit der Welt, in der Interaktion mit
anderen aus" (GEBAUER/ KRAIS 2002, 61). Gemeint sind demnach
Erfahrungen, die das Individuum seit der Kindheit in der Gesellschaft
macht. Jedoch muss berücksichtigt werden, dass diese erlebten
Erfahrungen, wiederum sozialstrukturell bedingt sind. BOURDIEU
beschreibt, dass der Habitus, durch die spezifische Position geformt
wird, die ein Akteur oder eine Gruppe innerhalb des sozialen Raumes
einnimmt (vgl. GEBAUER/ KRAIS 2002, 61). Der Habitus formt sich
,,[...] im Zuge der Verinnerlichung der äußeren gesellschaftlichen
Bedingungen [...]" (SCHWINGEL 1995, 60) im Laufe des Lebens der
Akteure.
Genauer gesagt heißt das, dass die Erfahrungen in der Sozialisation
bestimmt sind durch die äußeren, kulturellen und sozialen
Lebensbedingungen eines Akteurs, die dem Habitus seine eigentliche
Form geben und die Grenzen des Handelns, Wahrnehmens und
Denkens bestimmen.
Demnach sind diese verinnerlichten sozialen Prägungen als innere
Dispositionen dem Akteur fest eingezeichnet, gleichwohl aber auch
variabel, da sie sich durch weitere Erfahrungen, welche die Akteure in
ihrem Leben machen, weiter umstrukturieren, modifizieren und
verändern (vgl. GEBAUER/ KRAIS 2002, 61, 63).
11
Konstruktion könnte hier als ein >dispositionelles Netz< verstanden werden­ so ein
Verweis von GEBAUER/KRAIS (2002, 63) ­ ,,Mit dem Konzept des Schemas
(Konstruktionsbildungen) kann man sich vorstellen, dass der Habitus wie ein dispositionelles
Netz organisiert ist, das Erfahrungen [...]" und körperliche Eindrücke in Wahrnehmungs-,
Denk- und Handlungsschemata aufnimmt und in bestimmter Weise verarbeitet und in den
Körper einschreibt.
14

Theoretische Grundlagen___________________________________
Aus Relevanzgründen werden an dieser Stelle nicht alle Kennzeichen
des Habituskonzepts vollständig herausgearbeitet, stattdessen soll zu
diesem Zeitpunkt aufgezeigt werden, inwieweit der Habitus
sozialstrukturell bedingt ist.
2.4 Soziologische Strukturkategorien
Insgesamt werden bei GEBAUER/ KRAIS drei soziologische
Strukturkategorien genannt, Geschlecht, soziale Klasse und soziales
Feld (vgl. GEBAUER/ KRAIS 2002, 34), welche innerhalb eines relativ
autonomen Raumes miteinander verflochten sind und untrennbar
zusammengehören (vgl. ebd., 55).
,,Die soziale Realität existiert sozusagen zweimal, in
den Sachen und in den Köpfen, in den Feldern und in
dem Habitus, innerhalb und außerhalb der Akteure"
(BOURDIEU/ WACQUANT 1996, 161).
Zwischen Habitus und Feld besteht, dem Zitat zufolge, ein
unauflösliches Komplementärverhältnis. Dieses Phänomen zwischen
Habitus und Feld soll im nächsten Abschnitt genauer erläutert werden.
Gerade die Kategorien des sozialen Feldes und der sozialen Klasse
sollen in den kommenden Abschnitten eine übergeordnete Rolle
spielen, da u.a. das Feld Spitzensport am Beispiel der EWE Junior
Baskets in dieser Arbeit untersucht werden soll. Die Frage nach der
sozialen Klasse, die sich im Wesentlichen an den in der Gesellschaft
herrschenden Machtverhältnissen orientiert, wird in Kapitel 3.6 ,,Das
Sozialraum-Modell" genauer erläutert. Gewiss spielen auch bei der
Formung des Habitus geschlechtsspezifische Faktoren eine Rolle,
diese nehmen aber in dieser Arbeit keine bedeutende Rolle ein; es
handelt sich bei den Teilnehmern der EWE Junior Baskets
ausschließlich um männliche Akteure.
15

Theoretische Grundlagen___________________________________
2.5 Das soziale Feld
Die vom Habitus erzeugte Praxis findet immer in einem strukturierten
Raum statt, welchen BOURDIEU als Feld bezeichnet (vgl.
SCHWINGEL 1998, 77).
Wie vor allem DURKHEIM in SCHWINGEL betont, zielt das Feld auf
eine relative Eigenständigkeit sozialer Tatsachen und einem
sogenannten Zwang, dem die Akteure innerhalb eines spezifischen
Feldes ausgesetzt sind ab (vgl. ebd.). Innerhalb spezifischer sozialer
Felder existieren Strukturen, ,,[...] objektive, d.h. vom Willen und
Bewusstsein der Akteure (relativ) unabhängige Strukturen [...]" (ebd.),
die ausschließlich durch die Praxis sozialer Akteure bestehen und
dennoch ein gewisses Eigenleben haben. Diese objektive
Strukturierung bedeutet für die Akteure, dass sie innerhalb ihres
Feldes äußeren Zwängen unterliegen, welche ein ,,[...] Gegenstück zu
den inneren, habituell bedingten Zwängen darstellen [...]" (ebd., 78)
12
und somit die Praxismöglichkeiten der Akteure einschränken.
BOURDIEU definiert diese Strukturen innerhalb eines sozialen
Feldes, die den Akteuren Zwänge auferlegen, als sogenannte
Kraftfelder.
,,Ein Feld ist ein Strukturierter Raum, ein Kräftefeld,
[...]" (BOURDIEU 1998a, 57).
12
BOURDIEU (1992, 33) bezeichnet den Habitus als ein ,,System von Grenzen". Gemeint
ist demnach, dass durch den Habitus nicht die Praktiken, Wahrnehmungen und das Denken
der Akteure fixiert werden, sondern lediglich deren Grenzen. Der Habitus zeigt auf, was an
Praktiken möglich oder nicht möglich ist.
16

Theoretische Grundlagen___________________________________
Und weiter heißt es:
,,[...]
es
gibt
konstante,
ständige
Ungleichheitsbeziehungen in diesem Raum, und es ist
auch eine Arena, in der um Veränderung oder
Erhaltung dieses Kräftefelds gekämpft wird. In diesem
Universum bringt jeder die Kraft, über die er verfügt
und die seine Position im Feld und folglich seine
Strategien bestimmt, in die Konkurrenz mit den
anderen ein."
Soziales Feld kann hier als Kräftefeld verstanden werden, das geprägt
ist von der Konkurrenz unter den Akteuren. Das Wort ,,Arena" schließt
sogleich auch das Spielfeld oder den Spielraum ein. Ein Spiel definiert
sich dadurch, dass es nur bestehen kann, wenn Akteure oder
Gruppen um den Sieg kämpfen. Um das Spiel zu bestreiten, müssen
allerdings Regeln fest verankert sein. Innerhalb eines Feldes, werden
demnach Spiele nach spezifischen Regeln gespielt, sie legen fest was
erlaubt oder nicht erlaubt, bzw. was möglich oder nicht möglich ist.
Das Bemerkenswerte daran ist, dass diese Regeln nicht, wie u.a. in
einem Sportspiel, explizit festgelegt werden oder besser mit den
Worten von SCHWINGEL (1998, 78) ausgedrückt ,,[...] nicht formuliert
oder kodifiziert sind, sondern [...], dass die Regeln in praxi befolgt
werden[...]". Neben den feldspezifischen Regeln, die eine Form von
Zwängen darstellen und denen sich die Akteure nicht entziehen
können, ohne das Spiel zu verlassen, wird bei SCHWINGEL eine
weitere Form des Zwanges genannt; insbesondere sind dies Zwänge,
die sich aus der feldspezifischen Knappheit individueller Ressourcen
ergeben, die BOURDIEU als Kapital bezeichnet (vgl. SCHWINGEL
1998, 80).
Bevor auf die Ausführungen zum Kapitalbegriff im nächsten Kapitel
näher eingegangen wird, soll der Bogen noch einmal hin zu dem
Beginn der Ausführungen über die Konkurrenz innerhalb eines
Kräftefelds geschlagen werden. Zwar erscheint es für diese Arbeit
17

Theoretische Grundlagen___________________________________
primär nicht relevant, der Vollständigkeit halber soll die zitierte Quelle
BOURDIEUs gänzlich aufzeigt werden. An dieser Stelle kann in
diesem Zusammenhang das Phänomen der Konkurrenz unter den
Akteuren mit SCHWINGELs Worten erklärt werden:
,,[...] die praktische Verfügung über die entsprechende
Sorte an Kapital bedingt die Handlungs- und
Profitchancen, die ein Akteur innerhalb eines
spezifischen sozialen Feldes [...] hat" (SCHWINGEL
1998, 80).
Das Kapital ist demnach eine Art Einsatz oder Spielgeld, um das sich
die Akteure in den sozialen Feldern streiten (vgl. ebd. 81).
2.6 Der Begriff des Kapitals
,,Auf das Kapital ist es zurückzuführen, dass die
Wechselspiele
des
gesellschaftlichen
Lebens,
insbesondere des Wirtschaftslebens, nicht wie einfache
Glücksspiele verlaufen, in denen jederzeit eine
Überraschung möglich ist. [...] Das Kapital ist eine der
Objektivität der Dinge innewohnende kraft, die dafür
sorgt, dass nicht alles gleich möglich oder möglich ist"
(BOURDIEU 1992, 49f).
BOURDIEU grenzt innerhalb seiner Gesellschaftstheorie
13
drei zentrale
Kapitalsorten voneinander ab: Das ökonomische, kulturelle und soziale
Kapital.
(1) Das ökonomische Kapital besteht aus unterschiedlichen
Formen materiellen Besitzes, das sich durch das Ansammeln
oder Ansparen von Arbeitserträgen ergibt. Dies ist ein
wichtiges Hilfsmittel oder anderes formuliert eine Ressource,
die im Hinblick auf (ihre) Verwendung, gezielt zum Zweck der
Erzeugung von Profiten eingesetzt wird (vgl. KOLLER 2004,
13
In ihrem Mittelpunkt steht das Phänomen sozialer Ungleichheit bzw. der ungleichen
Verteilung von Macht. Der Kapitalbegriff dient als Hilfsmittel bei der theoretischen
Erfassung dieser Ungleichheiten (vgl. KOLLER 2004, 139).
18

Theoretische Grundlagen___________________________________
140). Wie BOURDIEU (1992, 52) selbst vermerkt, ist das
ökonomische Kapital ,,[...] unmittelbar und direkt in Geld
konvertierbar
und
eignet
sich
besonders
zur
Institutionalisierung in der Form des Eigentumsrechts".
(2) Die zweite von BOURDIEU unterschiedene Kapitalsorte ist das
kulturelle Kapital (vgl. KOLLER 2004, 141). Es ist ebenfalls,
unter bestimmten Bedingungen, in ökonomisches Kapital zu
transformieren.
BOURDIEU unterscheidet zwischen der inkorporierten
(verinnerlichten), der objektivierten und der institutionalisierten
Form von Kapital (vgl. ebd. 142).
Die inkorporierte Form im kulturellen Kapital meint, dass
sämtliche ,,[...] nicht angeborene Eigenschaften, Kenntnisse
und Fähigkeiten, die in irgendeiner Weise als Ressourcen
dienen können [...]" (ebd. 142), die Akteure durch ,,Bildung" im
allgemeinen, im Laufe der schulischen und familiären
Sozialisation erworben haben, im Akteur einverleibt bzw.
verinnerlicht und prinzipiell, im Vergleich zum ökonomischen
Kapital, personengebunden sind (vgl. SCHWINGEL 1998, 81).
Weiterhin bedeutet dies auch, dass das inkorporierte
Kulturkapital über eine bestimmte Bildungsarbeit eigenständig
angeeignet werden muss, genauer: Ein Akteur der sich
weiterbilden möchte, muss sich dieses selbstständig aneignen
und ebenfalls die Zeit die er dafür benötigt persönlich
investieren, er kann dieses nicht durch andere Akteure
verrichten lassen. Das persönlich angeeignete, erfahrene
inkorporierte Kulturkapital ist ,,[...] zu einem festen Bestandteil
der >Person<, zum Habitus geworden [...]" aus ,,[...] >Haben<
ist >Sein< geworden" (BOURDIEU 1992, 55f in SCHWINGEL
1998, 84).
19

Theoretische Grundlagen___________________________________
Zweitens existiert das kulturelle Kapital in objektivierter Form,
demnach ist es in Objekten vergegenständlicht, wie z.B. in
Form von Büchern, Kunstwerken, Musikinstrumenten usw. (vgl.
KOLLER 2004, 144). Allerdings muss berücksichtigt werden,
dass allein der Besitz solcher Objekte nicht als kulturelles
Kapital verstanden werden kann. Vielmehr müssen die
Kenntnisse und Fähigkeiten in Form von inkorporierter Form
vorliegen, um diese Objekte überhaupt benutzen zu können
(vgl. ebd.). Die Anschaffung eines Musikinstrumentes erfordert
sicherlich einen gewissen Geldbetrag (ökonomisches Kapital),
aber es auch spielen zu können, benötigt weitere
Vorraussetzungen, nämlich bestimmte Fähigkeiten oder
anderes formuliert, die symbolische Aneignung (vgl. KOLLER
2004, 144). Dieses Beispiel verdeutlicht zugleich, dass diese
Güter in ökonomisches Kapital umgewandelt werden können,
da diese Objekte ebenfalls einen materiellen Wert, genauer
gesagt einen Preis haben und somit in Geld transformierbar
oder mit Geld bezahlbar sind (vgl. SCHWINGEL 1998, 83). Die
dritte
Form
von
kulturellem
Kapital
existiert
als
institutionalisiertes Bildungskapital. Durch den Erwerb von
Bildungstiteln, Zeugnissen oder Urkunden kann das
Kulturkapital erfasst oder auch messbar gemacht werden. Sie
beglaubigen den Erwerb eines inkorporierten kulturellen
Kapitals und können gleichzeitig in Berufspositionen wieder in
ökonomisches Kapital umgewandelt werden (vgl. KOLLER
2004, 145).
(3) Das soziale Kapital ist vereinfacht formuliert als ein ,,Netz von
Beziehungen" zu verstehen, in dem die Akteure auf
Ressourcen zurückgreifen können (vgl. ebd.).
20

Theoretische Grundlagen___________________________________
Ausgehend von BOURDIEU (1992, 63) ist soziales Kapital:
,,[...] die Gesamtheit der aktuellen und potenziellen
Ressourcen, die mit dem Besitz eines dauerhaften
Netzes von mehr oder weniger institutionalisierten
Beziehungen
gegenseitigen
Kennens
oder
Anerkennens
verbunden
sind,
oder
anders
ausgedrückt, es handelt sich dabei um Ressourcen,
die auf der Zugehörigkeit zu einer Gruppe beruhen."
14
Dieses Netz von Verbindungen macht es möglich, dass
verschiedene Akteure mit relativ homogener Ausstattung an
ökonomischem und kulturellem Kapital unterschiedliche
Erfolge erzielen können
An dieser Stelle, können die Ausführungen über BOURDIEUs
Kapitalbegriff abgeschlossen werden und mit diesem Wissen zu dem
von ihm entwickelten Sozialraum-Modell übergehen.
2.7 Das Sozialraum-Modell
Das Sozialraum-Modell, welches von BOURDIEU am Beispiel
Frankreichs Ende der 60er und 70er konstruiert wurde, versucht die
soziale Welt über gewisse spezifische Felder hinaus zu beschreiben.
Durch dieses Modell kann eine integrierte Analyse der thematisierten
Formen sozialer Ungleichheit möglich gemacht werden (vgl.
SCHWINGEL 1998, 102).
Vereinfacht kann die Konstruktion dieses komplexen Modells eines
mehrdimensionalen Raumes folgendermaßen aufgezeigt werden:
Entlang einer vertikalen und einer horizontalen Achse können anhand
von drei Kriterien, Kapitalvolumen, Kapitalstruktur und soziale
Laufbahn, ,,[...] die objektiven ­ materiellen, kulturellen und
14
Hervorhebung im Original.
21

Theoretische Grundlagen___________________________________
laufbahnspezifischen ­ Lebensverhältnisse von Akteuren theoretisch
erfasst werden [...]" (ebd.). Das Kapitalvolumen beschreibt den Umfang
der verschieden Kapitalsorten, über die ein Akteur oder eine Klasse
verfügen kann. Die Kapitalstruktur meint das relative Verhältnis der
Kapitalarten zueinander. Die soziale Laufbahn kann schließlich als
Werdegang einzelner sozialer Klassen verstanden werden, je
nachdem, ob sich eine soziale Klasse eher ,,[...] in einem relativen
sozialem Aufstieg oder Abstieg befindet [...]" (ebd. 103). Anhand dieser
drei Kriterien ist es mit Hilfe von empirischen Daten möglich, u.a. durch
eine detaillierte Auswertung über Schulbildung, Berufsqualifikation,
soziale Herkunft usw., einen Raum objektiver sozialer Positionen zu
konstruieren (vgl. ebd., 103). Es handelt sich allerdings dabei um
Positionen, die sich wechselseitig definieren, ,,[...] durch Nähe,
Nachbarschaft oder Ferne sowie durch ihre relative Position, oben oder
unten oder auch zwischen bzw. in der Mitte usw." (BOURDIEU 1992b,
138). Mittels einer vereinfachten Darstellung des Modells des sozialen
Raumes, ist es möglich sich ein zweidimensionales graphisches
Schema vorzustellen (vgl. Abb.1).
22

Theoretische Grundlagen___________________________________
Kapitalvolumen (+)
x
y
ökonomisches Kapital (-)
kulturelles Kapital (+)
kulturelles Kapital (-)
ökonomisches Kapital (+)
Kapitalvermögen (-)
Abb. 1: Darstellung des Modells des sozialen Raumes
(vgl. SCHWINGEL 1998, 104).
Entlang der beiden Dimensionen Kapitalvolumen (y-Achse) und der
Kapitalstruktur (x-Achse) können nun mit Hilfe von sozialstatistischen
Daten die unterschiedlichen sozialen Positionen, die von BOURDIEU
mit Berufsgruppen belegt werden, in das Modell eingetragen werden
(vgl. ebd. 105). Wichtig für die Positionierung im sozialen Raum ist
BOURDIEU zufolge, die Kombination der drei oben genannten
Kriterien, denn die im Modell konstruierten Klassen lassen sich nicht
auf ein einziges Merkmal, d.h. z.B. nicht nur durch das ökonomische
Kapital einordnen. BOURDIEU verortet die Berufe ,,[...] in der ersten
Dimension nach dem Gesamtvolumen des Kapitals, das sie besitzen,
und in einer zweiten Dimension nach der Struktur dieses Kapitals, d.h.,
nach dem relativen Gewicht, das die verschiedenen Kapitalsorten ­
23

Theoretische Grundlagen___________________________________
ökonomisch und kulturell ­ im Gesamtvolumen ihres Kapitals haben"
(BOURDIEU, 1998 18f). Die vertikale Einordnung erfolgt nach dem
Gesamtumfang von kulturellem, ökonomischem und sozialem Kapital.
Demzufolge können z.B. die Berufe, die über ein hohes
Ausbildungskapital verfügen, auf der horizontalen Achse weiter links
und Berufe, die über mehr ökonomisches Kapital verfügen, weiter
rechts eingeordnet werden. Die Gesamtmenge der Kapitalsorten,
welche den einzelnen Akteuren zur Verfügung stehen, entscheidet
infolgedessen über die Positionierung im sozialen Raum.
Diese unterschiedlichen, an Berufsgruppen aufgezeigten, sozialen
Positionen im Sozialraum-Modell können sich zu drei großen sozialen
Klassen gruppieren lassen: Als erstes kann die herrschende Klasse ­
gegliedert in die ,,herrschenden Herrschenden" und die ,,beherrschten
Herrschenden" genannt werden, ihr folgt die Mittelklasse bzw. das
Kleinbürgertum mit den Fraktionen des absteigenden, exekutiven und
neuen Kleinbürgertums, und letztlich die dritte soziale Klasse, die
Volksklasse (SCHWINGEL 1998, 106f).
Mit der Einordnung der sozialen Klassen in das Sozialraum-Modell ist
noch nicht hinlänglich erklärt worden, was diese charakterisiert.
BOURDIEU nimmt darum eine weitere Differenzierung bzw. Ergänzung
vor, die er mittels der Unterscheidung ,,[...] zweier relativ eigenständiger
Subräume" (SCHWINGEL 1998, 107) innerhalb seines Modells
herstellt. Neben dem Raum der sozialen Positionen, der bereits näher
erläutert wurde, existiert ein weiterer Raum der Lebensstile. Unter dem
Begriff der Lebensstile beschreibt BOURDIEU (vgl. ebd. 107f), die
Praktiken und Objekte der symbolischen Lebensführung, wie
favorisierte
Nahrungsmittel,
Musik,
Automobile,
Literatur,
Wohnverhältnisse, Sportarten usw., die sich ähnlich wie im Raum der
sozialen Positionen, in einem strukturierten und distinktiven Raum der
Lebensstile anordnen. Es gilt aber hinzuzufügen, dass die
symbolischen Merkmale der Lebensführung ,,[...] nicht allein aus der
objektiven Verfügung über ökonomische und kulturelle Ressourcen,
24

Theoretische Grundlagen___________________________________
sondern ebenso aus den gruppen- und klassenspezifischen- und
insofern
>subjektiven<
Wahrnehmungen,
ästhetischen
Wertschätzungen und Wahlpräferenzen", erklärt werden müssen
(ebd.).
Um eine weitere anschauliche Vorstellung beider Räume zu erhalten,
kann das Sozialraum-Modell von BOURDIEU (1998, 19) hinzugezogen
werden:
Abb. 2: Das Sozialraum-Modell
25

Theoretische Grundlagen___________________________________
An dieser Stelle begreife man die graphischen Schemata der beiden
Räume als zwei transparente Folien, die übereinanderliegend
dargestellt werden (vgl. SCHWINGEL 1998, 108). BOURDIEU zeigt in
diesem Modell, dass bestimmten sozialen Positionen gewisse
Praktiken und Objekte der Lebensführung zugeordnet werden können.
Mit Hilfe von qualitativem Interviewmaterial wurden u.a. Praktiken des
Sports herausgefunden, die einer sozialen Position zugeordnet werden
können. In dem Modell findet sich, um nur ein Beispiel zu nennen, in
der Nähe von Hochschullehrern das Schachspielen wieder. Eine Liste
an weiteren unzähligen Beispielen alltäglicher Lebensstilpraktiken
lassen sich in BOURDIEUs Werk
Die feinen Unterschiede
(1982)
wiederfinden. Demnach lassen sich zwischen den objektiven
Klassenpositionen im sozialen Raum und den symbolischen Formen
der Lebensstile, systematische Beziehungen feststellen. Diese
systematischen Beziehungen dürfen aber nicht streng kausal oder als
nicht notwendig betrachtet werden, eher handelt es sich um
Korrespondenzen (vgl. SCWINGEL 1998, 109). BOURDIEU beschreibt
es:
,,Aber dieser Zusammenhang ist kein mechanischer,
diese Beziehung ist nicht direkt in dem Sinne, dass
derjenige, der weiß, wo ein anderer steht, auch bereits
dessen Geschmack kennt. Als Vermittlungsglied
zwischen der Position oder Stellung innerhalb des
sozialen Raums und spezifischen Praktiken, Vorlieben
usw. fungiert das, was ich Habitus nenne, das ist eine
allgemeine Grundhaltung, eine Disposition gegenüber
der Welt, die zu systematischen Stellungnahmen
führt"(BOURDIEU 1992a, 31)
15
.
In Rückbezug auf die bereits in Kapitel 2.2 erwähnten Ausführungen
über den Habitus, kann man an dieser Stelle festhalten, dass
systematische Beziehungen entstehen oder durch die Vermittlung des
Habitus zustande kommen. Genauer gesagt durch die in ihm
angelegten ,,[...] ästhetischen Klassifikations-, Bewertungs- und
15
Hervorhebung im Original.
26

Theoretische Grundlagen___________________________________
Handlungsschemata, die einem Lebensstil zugrunde liegen"
(SCHWINGEL 1998, 109), und die BOURDIEU auch als Geschmack
bezeichnet. Demnach sind diese Beziehungen oder Zusammenhänge
ohne den Habitus nicht zu begründen, denn er gilt als das
Zwischenglied zwischen der objektiven sozialen Position im Raum,
demnach der Klassenlage, und dem klassenspezifischen Lebensstil
(vgl. GEBAUER/ KRAIS 2002, 43).
Hier gelange ich zurück zum eingangs vorgestellten Habitus als
generierendem Prinzip, das die vielfältigen, ,,[...] differenzierten und
spontanen Praxen der handelnden Subjekte hervorbringt (ebd.). Die
Akteure entwickeln einen Habitus, in dem sich die frühen Erfahrungen
der sozialen Klasse, in die sie hineingeboren wurden, eingelagert
haben und der gleichzeitig bestimmte Praktiken mit der Welt öffnet
oder verschließt (vgl. ebd.). Und genau diese frühen Erfahrungen, die
den Habitus geformt haben, wirken im Subjekt weiter fort und bringen
Orientierungen, Haltungen, Handlungsweisen hervor, die sie an den
ihrer Klasse vorgebenden sozialen Ort zurückführen lassen (ebd.). An
dieser Stelle kann aufgezeigt werden, dass auf einer Seite die
spezifische Klassenlage und die daraus resultierenden Lebensstile
bzw. Praxisformen einer Gruppe von Akteuren gemeinsam sind, sich
andererseits von anderen Lebensstilen innerhalb der Gesamtstruktur
aber auch unterscheiden müssen (vgl. SCHWINGEL 1998, 111):
,,Der Habitus bewirkt, dass die Gesamtheit der
Praxisformen eines Akteurs (oder einer Gruppe von aus
ähnlichen Soziallagen hervorgegangenen Akteuren) als
Produkt der Anwendung identischer (oder wechselseitig
austauschbarer) Schemata zugleich systematischen
Charakter tragen und systematisch unterschieden sind
von den konstitutiven Praxisformen eines anderen
Lebensstils" (BOURDIEU 1982, 278).
Diese Feststellung lässt es zu, von einem Klassenhabitus zu sprechen,
,,[...] das heißt, das Individuum hat wesentliche Elemente seines
27

Theoretische Grundlagen___________________________________
Habitus mit dem seiner Klassengenossen gemeinsam (GEBAUER/
KRAIS 2002, 37). Zusammenfassend bedeutet das: ,,[...] der
Klassenhabitus als ein >einheitsstiftendes Erzeugungsprinzip<
(BOURDIEU 1982, 175) macht [...] die Korrespondenz zwischen den
beiden Sub-Räumen des Sozialraumes ­ dem Raum der sozialen
Positionen und dem Raum der Lebensstile ­ strukturtheoretisch
verständlich" (SCHWINGEL 1998, 111).
In folgenden Abschnitt besteht nun der Wunsch, mit Hilfe der
vorgestellten theoretischen Grundlagen die eingangs verfassten
Fragestellungen zu beantworten bzw. notwendige Annahmen zu
formulieren, um diese in endgültige Forschungshypothesen zu fixieren.
Zum besseren Verständnis werden die eingangs formulierten
Fragestellungen erneut herangezogen.
Fragestellung 1:
Woher kommen die Spieler der EWE Junior
Baskets?
Fragestellung 2:
Was sind die Beweggründe die zu einer
Partizipation am Spitzensport geführt haben?
Die erste Fragestellung wird mit Hilfe von empirischen Daten durch die
Auswertung über Schulbildung, Einkommen und soziale Herkunft
beantwortet,
um
anschließend
die
Positionseinnahme
der
Spitzensportler der EWE Junior Baskets im sozialen Raum zu
bestimmen. Da neben dem Raum der objektiven sozialen Positionen,
wie oben bereits schon näher dargestellt wurde, und dem Raum der
symbolischen Formen der Lebensstile, systematische Beziehungen
existieren, d.h. dass gewissen sozialen Positionen bestimmte Praktiken
28

Theoretische Grundlagen___________________________________
und Objekte der Lebensführung zugeordnet werden können, darf die
zweite Fragestellung nicht isoliert beantwortet werden. An dieser Stelle
kann eine erste Annahme formuliert werden:
Annahme 1:
Bei den Spitzensportlern der EWE Junior Baskets lassen
sich auf Grund ihres Lebensstils ähnliche objektive soziale Positionen
im Sozialraum-Modell vermuten. Die gemeinsame Praxis am
Spitzensport Basketball kann an dieser Stelle als eine symbolische
Form des Lebensstils verstanden werden.
Fragestellung 3:
Wie bewältigen die Spieler der EWE Junior Baskets
die bestehende Doppelbelastung aus Schule und Spitzensport?
Verschiedene Kapitalformen bzw. Ressourcen haben zentrale
Bedeutungen, wenn es um die Bewältigung der Doppelbelastung der
Spitzensportler geht, d.h., welche Ressourcen stehen den
Spitzensportlern zur Verfügung bei eben dieser Bewältigung? Wie
gehen die Spitzensportler mit den Ressourcen um? Denn allein das
Verfügen über Ressourcen bzw. Kapital reicht nicht aus. Neben dem
kulturellen Kapital
16
und dem sozialen Kapital, welches in diesem
Zusammenhang als soziales Netzwerk verstanden wird, muss ebenso
in dieser Arbeit analysiert werden, wie diese beiden Kapitalsorten als
Ressourcen von den Spitzensportlern genutzt werden, um eben diese
zu bewältigen.
16
Das ökonomische Kapital bzw. materielle Ressourcen spielen in dieser Arbeit eine eher
untergeordnete Rolle, weil hier angenommen werden kann, dass bisher keine eigenen
finanziellen Mittel zu Verfügung stehen.
29

Theoretische Grundlagen___________________________________
Annahme 2:
Auf Grund der ähnlichen Positionen im sozialen Raum
und dem daraus resultierenden Lebensstil, lassen sich auch bei der
Bewältigung der Doppelbelastung aus Schule und Spitzensport
entsprechende ähnliche Bewältigungsstrategien vermuten.
Annahme 3:
Um die bestehende Doppelbelastung aus Schule und
Spitzensport zu bewältigen, muss gewissermaßen bei den Spielern der
EWE Junior Baskets ein relativ hoher Umfang an kulturellem und
sozialem Kapital vorliegen. Damit scheinen besonders gute
Vorraussetzungen für die Bewältigung der Doppelbelastung gegeben
zu sein.
Aus diesen drei Annahmen sollen nun meine endgültigen
Forschungshypothesen erschlossen werden:
1. Bei den Spitzensportlern der EWE Junior Baskets lassen sich auf
Grund des ähnlichen Lebensstils ähnliche objektive soziale Positionen
im Sozialraum-Modell vermuten.
2. Die Spitzensportler der EWE Junior Baskets verfügen durch diese
vergleichbaren Positionen im sozialen Raum über ein gleiches relativ
hohes kulturelles Kapital und ebenso über ein hohes soziales Kapital,
welche ihnen zusammen als Ressourcen dienen, aus denen sie
vermutlich entsprechende Bewältigungsstrategien entwickeln, um die
bestehende Doppelbelastungen aus Schule und Spitzensport
bewältigen zu können.
30
Fin de l'extrait de 143 pages

Résumé des informations

Titre
Schule und Spitzensport. Eine sportsoziologische Untersuchung am Beispiel der EWE Junior Baskets
Université
Carl von Ossietzky University of Oldenburg  (Sportwissenschaften)
Note
1,0
Auteur
Année
2009
Pages
143
N° de catalogue
V263166
ISBN (ebook)
9783668625518
Taille d'un fichier
1322 KB
Langue
allemand
Mots clés
schule, spitzensport, eine, untersuchung, beispiel, junior, baskets
Citation du texte
Anna Arens (Auteur), 2009, Schule und Spitzensport. Eine sportsoziologische Untersuchung am Beispiel der EWE Junior Baskets, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263166

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