Mehrsprachigkeit als Vorteil für Kinder mit Migrationshintergrund zu sehen, fällt den meisten Menschen, insbesondere Lehrern, noch schwer. Sie sehen oder befürchten vor allem Nachteile, die sich durch eine Mehrsprachigkeit von Schülerinnen und Schülern in ihrem Unterricht vermeintlich ergeben: Verständnisprobleme mit den Schülerinnen und Schülern, Mehrarbeit, eventuelle Weiterbildungen. Diese Liste könnte beliebig erweitert werden und sieht vermutlich für jede Lehrkraft individuell anders aus. Auch die generelle Abneigung des Menschen als Gewohnheitstier gegenüber Veränderungen mag bei vielen Lehrkräften für Unbehagen sorgen. Seit einigen Jahren unterliegt das Schulsystem in den Bundesländern einem starken Wandel, für den sich viele Lehrer nicht genügend vorbereitet und ausgebildet fühlen. Neben dem starken Einschnitt der Inklusion gewinnt die Förderung binationaler Kinder in der Grundschule stetig an Bedeutung. Im Jahr 2001 wuchsen mehr als 710.000 binationale Kinder in Deutschland auf. In Zukunft wird diese Zahl weiter steigen und mit ihr auch die Anzahl der Kinder, die mehrsprachig aufwachsen.
Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass Kinder, die in Mehrsprachigkeit aufwachsen, geistig flexibler und leistungsfähiger sind. In diesen Fällen spricht man vom „doppelten Erstsprachenerwerb“. Dies gilt insbesondere dann, wenn für die Heranwachsenden feste Sprachregeln (z.B. Deutsch im Kindergarten, Türkisch zu Hause) gelten.
Inhaltsverzeichnis
- Koordinierte Alphabetisierung im Anfangsunterricht
- Der Grundgedanke der Koordinierten Alphabetisierung im Anfangsunterricht (KOALA)
- Das KOALA-Projekt hat die Prämisse, alle Beteiligten einzubeziehen.
- Basis der Lehrerteams
- Die koordinierte Alphabetisierung in der Umsetzung
- Team-Teaching
- Eingesetztes Material
- Beispiel: Gemeinschaftsgrundschule Schulstraße Köln-Höhenberg
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay beleuchtet das Konzept der Koordinierten Alphabetisierung im Anfangsunterricht (KOALA) und untersucht seine Relevanz im Kontext mehrsprachiger Kinder. Das Projekt zielt darauf ab, eine systematische Förderung mehrsprachiger Kinder zu ermöglichen, indem es ihre beiden Sprachen und Kulturen in eine positive Beziehung zueinander setzt.
- Vorteile des zweisprachigen Lernens für Kinder mit Migrationshintergrund
- Die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Klassenlehrer/in und Lehrkraft für den muttersprachlichen Unterricht
- Die Herausforderungen und Möglichkeiten der Integration von DaF- und DaZ-Unterricht in den Gesamtunterricht
- Die Rolle der Eltern und der Schule bei der Gestaltung des KOALA-Projekts
- Die praktische Umsetzung des KOALA-Projekts in der Schule
Zusammenfassung der Kapitel
Der Essay beginnt mit einer Erläuterung des Grundgedankens der Koordinierten Alphabetisierung, der darauf abzielt, Kinder in ihrem gesamten Sprachbesitz zu alphabetisieren. Der Autor betont die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen den Lehrkräften und den Eltern, um eine erfolgreiche Integration der Mehrsprachigkeit in den Unterricht zu gewährleisten. Die Bedeutung des "Team-Teachings" als zentrale Methode des Projekts wird hervorgehoben.
Weiterhin werden die praktische Umsetzung des KOALA-Projekts in der Schule, die Verwendung von Materialien sowie ein Beispiel aus der Praxis vorgestellt. Der Essay verdeutlicht, dass das KOALA-Projekt eine vielversprechende Methode zur Förderung mehrsprachiger Kinder darstellt und einen wichtigen Beitrag zur Inklusion leisten kann.
Schlüsselwörter
Koordinierte Alphabetisierung, Mehrsprachigkeit, Bikulturalität, Anfangsunterricht, KOALA-Projekt, Team-Teaching, Inklusion, Deutsch als Fremdsprache (DaF), Deutsch als Zweitsprache (DaZ).
- Citation du texte
- Marco Nadorp (Auteur), 2013, Koordinierte Alphabetisierung im Anfangsunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263206