Sklaverei in der griechisch-römischen Antike

Inwiefern waren die Ansichten des Stoizismus repräsentativ für die Behandlung der Sklaven in der griechisch-römischen Antike?


Term Paper (Advanced seminar), 2012

17 Pages, Grade: 1,3


Excerpt


Inhalt

1. Einleitung

2.1: Platon
2.1.1: Historische Kontext
2.1.3: Einstellung zur Sklaverei innerhalb der Quelle
2.1.4: Leges
2.2: M. Porcius
2.2.1: Historische Kontext
2.2.3: Einstellung zur Sklaverei innerhalb der Quelle
2.2.4: De Agriculutra
2.3: Seneca
2.3.1: Historische Kontext
2.3.3: Einstellung zur Sklaverei innerhalb der Quelle
2.3.4: Äußere Quellenkritik

3: Quellenvergleich

4.: Das Thema Sklaverei in der Forschung

5: Bewertung der Sklaverei

6: Quellen- und Literaturverzeichnis
6.1: Quellen
6.2: Literatur

1. Einleitung

Die Sklaverei hatte sowohl innerhalb der griechischen als auch in der römischen Welt einen fundamentalen Platz inne. Die Bedeutung der Sklaverei soll infolgedessen mit Hilfe von drei verschiedenen Quellenauszügen aus Schriften von Seneca, Platon und Cato bezüglich ihrer Sicht zu der Institution der Sklaven untersucht werden. Zuerst werden diese drei Autoren bezüglich ihres historischen Kontextes eingeordnet und eine Quellenkritik vorgenommen, wobei die Aussagen der drei Autoren daraufhin bezüglich ihrer Gemeinsamkeiten und Unterschiede und möglichen Intentionen hin verglichen werden. Nach dem Quellenvergleich werde die verschiedenen Ansätze innerhalb der Forschung der Geschichtswissenschaft beleuchtet. Es werden zwei gegensätzliche Meinungen bezüglich der Sklaverei verglichen und mit anderen, moderateren Darstellungen in den wissenschaftlichen Diskurs eingeordnet. Zum einen soll dadurch aufgezeigt werden, welche verschiedenen Ansätze es gibt, aber auch, wie unterschiedlich die Wissenschaft die Institution der Sklaverei bewertet. Zum Abschluss wird anhand der Darstellungen der unterschiedlichen Positionen eine Einschätzung bezüglich der Sklaverei stehen, ob die vertretene Position des Seneca und des Stoizismus für die griechisch-römische Antike eine repräsentative Funktion hatte. Ebenso soll beurteilt werden, ob man einer der beiden gegensätzlichen Positionen von Flaig und Vogt zustimmen kann oder nicht.

2.1. Platon

Platon war ein athenischer Philosoph, der von 428/427-348/347 v. Chr. lebte und der Sohn von Ariston und Periktione, die einer wohlhabenden Familie entstammten. Platon wurde mehrere Male zur Teilnahme am politischen Leben ermutigt, tat dies aber nicht, da er nach dem Prozess gegen Sokrates die Demokratie Athens als einen Agitator gegen Moral und Vernunft ansah. Er selbst wurde während einer Reise gefangen genommen und als Sklave verkauft, wurde jedoch von seinem Besitzer nach dem Kauf freigelassen und gründete nach seiner Rückkehr nach Athen die Akademie. Des Weiteren ist aufgrund des gehobenen Status anzunehmen, dass Platon im Militär in der Reiterei gedient hat und somit auch in den Krieg gegen Sparta involviert war.[1]

2.1.1. Historische Kontext

Zur Zeit Platons herrschten zahlreiche Konflikte innerhalb der griechischen Staatenwelt um die Vorherrschaft. Zu der Auseinandersetzung zwischen Athen und Sparta ist eine neue Partei, die der Perser, hinzugetreten. Es herrschte ein Streben nach innen- und außenpolitischer Autonomie, welches als die oberste Maxime der Polis angesehen wurde. Athen hatte innerhalb der griechischen Welt eine besondere Führungsrolle inne, obwohl sie den Peloponnesischen Krieg gegen Sparta verloren hatten. Bereits 395 v. Chr. kämpfte Athen auf der Seite Thebens gegen Sparta. Am Ende des Konflikts stand ein Athen, dass seinen Herrschaftsbereich vergrößern konnte und eine gesicherte Machtposition innehatte. Athen gründete 380 v. Chr. den „Zweiten Attischen Seebund“ um gegen Spartas Hegemonie vorzugehen. Bis zum Niedergang des Zweiten Attischen Seebundes 355 v. Chr. befand Athen sich durchgehend im Krieg, die für die Athener selbst oft den Charakter eines Befreiungskrieges hatten.[2] Die Zahl der Sklaven lässt sich nicht bestimmen, doch waren Sklaven, die durch die Kriegsgefangenschaft oft auch Griechen waren, innerhalb der Gesellschaft und Berufswelt weit verbreitet. Des Weiteren wurde während des Peloponnesischen Krieg neben der Sklaverei auch die Demokratie zunehmend kritisiert.[3]

2.1.3. Einstellung zur Sklaverei innerhalb der Quelle

Die Lehrschrift beinhaltet ein Gespräch zwischen Megillos, Kleinias und dem „Athener“, die sich über den Besitz von Sklaven unterhalten.

Der Athener beginnt das Gespräch mit der Frage nach dem angemessenen Besitz für eine wohlhabende Person, sowie der Schwierigkeit korrekt über Sklaven zu sprechen. Diesen Gedankengang führt dieser weiter aus, indem er zuerst das Helotenwesen der Spartaner anprangert und der Sklavenherrschaft der Thessalier und der Herakleoten entgegenstellt. Der Athener zieht am Ende dieses Abschnittes den Schluss, dass man vor allem arbeitsame Sklaven haben sollte. Im weiteren Verlauf werden zwei verschiedene Positionen bezüglich der Sklaven dargelegt: Auf der einen Seite gibt es die Ansicht, dass Sklaven gute Menschen sind und ihrem Besitzer gut dienen, was vor allem von den Sklaven selbst erzählt wird und auf der anderen Seite der Sklave als ein niederes Lebewesen. Kleinias möchte in Erfahrung bringen, wie man mit den Sklaven nun umzugehen hat. Der Athener erwidert daraufhin, dass man zwischen Sklaven und der restlichen, freien Bevölkerung unterscheiden muss. Der Bürger sollte keine Sklaven von gleicher Herkunft haben, da dies die Gefahr eines Aufstandes erhöhe, aber der Besitzer soll den Sklaven „die richtige Behandlung“[4] zukommen lassen, alle sollen gleich behandelt werden. Des Weiteren soll ein Distanz zwischen Herrscher und Untergebenen erzeugt werden und „jedes an einen Sklaven gerichtete Wort muß in der Regel ein Befehl sein.“[5] Diese Verhalten würde die Struktur aufrecht erhalten und für die Sklaven wäre dies ein erträglicheres Leben zu wissen, dass sie Untergebene sind.[6]

2.1.4. Leges

Die Schriften, die in der Antike Platon zugerechnet wurden, sind uns in ihrer Vollständigkeit erhalten. Die Echtheit des vorliegenden Quellenauszugs aus den Leges in der Forschung wird nicht angezweifelt.[7] Der Quellenauszug selbst bedient sich der Dialogform, in der „der Athener“ die übrigen Gesprächsteilnehmer über den Sachverhalt des Sklaven aufklärt. Da diese Form des Philosophierens typisch für Platon ist, kann man davon ausgehen, dass dieser Text auf Platon selbst zurückgeht und seine Meinung direkt widerspiegelt.[8]

2.2. M. Porcius Cato

Cato wurde 234 v. Chr. in Tusculum in einer Familie, die aus dem Ritterstand stammte, geboren. Dieser begann seine Laufbahn im Militär und hatte dort unter anderem den Posten des tribunus militium in Sizilien inne. Während dieser Zeit kämpfte er gegen die Bedrohung durch Karthago und beteiligte sich am Krieg gegen Antiochos. Ab dem Jahr 195 hatte Cato dann das Kommando über Spanien, durch welche er sich eine große Reputation erarbeitete, inne. Gleichzeitig wurde er das Opfer von mehr als 40 Anklagen, bei denen ihm vor allem Korruption, Amtsmissbrauch und Ausbeutung der Provinz vorwarfen.[9] Im Jahr 204 v. Chr. erlangte er den Posten des quaestor, was den Anfang seiner politischen Laufbahn markierte. Cato durchschritt die Ämterlaufbahn und baut sich innerhalb dieser Zeit einen Ruf auf, da er zum Einen sehr streng war und zum Anderen, weil er sehr auf die Profitförderung und Infrastruktur des Staates fokussiert war. Des Weiteren war Cato als Traditionalist bekannt, er war gegen eine dekadente Lebensweise, gegen den Einfluss der griechischen Schriften und Kultur und setzte sich für einen vernünftigen Umgang mit vom Staat abhängigen Menschen ein. Im Jahre 149 v. Chr. starb Cato.[10]

[...]


[1] Thomas A. Szlezák: Art. Platon, A. Leben, in: DNP Online, Brill 2012.

[2] Linda-Marie Günther: Griechische Antike, Tübingen 2008, S. 235-244.

[3] Elisabeth Hermann-Otto: Sklaven und Freigelassene in der griechisch-römischen Welt, Hildesheim 2009, S. 78-83, im Folgenden zitiert als: Herrmann-Otto: Sklaven und Freigelassene.

[4] Plat. leg. 777d.

[5] Plat. leg. 777d.

[6] Plat. leg. 776b-777d.

[7] Thomas A. Szlezák: Art. Platon, C. Schriften, in: DNP Online, Brill 2012.

[8] Thomas A. Szlezák: Art. Platon, F. Dialogform, in: DNP Online, Brill 2012.

[9] Huttner: Antike, S. 102.

[10] Wilhelm Kierdorf: Art. Cato, A. Leben, in: DNP Online, Brill 2012.

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Details

Title
Sklaverei in der griechisch-römischen Antike
Subtitle
Inwiefern waren die Ansichten des Stoizismus repräsentativ für die Behandlung der Sklaven in der griechisch-römischen Antike?
College
Ruhr-University of Bochum
Grade
1,3
Author
Year
2012
Pages
17
Catalog Number
V263225
ISBN (eBook)
9783656518853
ISBN (Book)
9783656519225
File size
513 KB
Language
German
Keywords
sklaverei, antike, inwiefern, ansichten, stoizismus, behandlung, sklaven
Quote paper
Christoph Kohls (Author), 2012, Sklaverei in der griechisch-römischen Antike, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263225

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