Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich im Rahmen des Seminars „Fälschungen im Mittelalter“ mit drei ausgewählten Kritikern der Konstantinischen Schenkung des Hoch- und Spätmittelalters. Dabei sollen die verschiedenen Betrachtungs- und Herangehensweisen und besonders die Motivationen der einzelnen Kritiker näher beleuchtet werden. Durch den Vergleich soll aufgezeigt werden, in welcher Art und Weise sich das Hochmittelalter vom Spätmittelalter abgrenzte, wie allerdings auch fast zeitgleich lebende Kritiker, völlig unterschiedliche Herangehensweisen mit demselben Ziel entwickeln konnten. Die zu vergleichenden Kritiker des Hochmittelalters sind zum einen Otto III., dessen Diplom für Papst Silvester II. von 1001 (DO III. 389) als Grundlage dient und zum anderen der mittelalterliche Geschichtsschreiber und Bischof Otto von Freising und dessen Chronica sive historia de duabus civitatibus. Zum Abschluss soll der Bogen ins Spätmittelalter gespannt werden, wobei die Schrift De falso credita et ementita Constantini donatione des Humanisten Lorenzo Valla aus dem 15. Jahrhundert repräsentativ für die moderne Form der Kritik stehen soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Otto III. und sein Diplom für Papst Silvester II.
- Bischof Otto von Freising über das Constitutum Constantini in seiner Chronica sive Historia de duabus civitatibus
- Lorenzo Valla De Donatione Constantini: Pionier der modernen Textkritik?
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Kritik am Constitutum Constantini im Hoch- und Spätmittelalter. Der Fokus liegt auf der Analyse verschiedener Herangehensweisen und Motivationen der Kritiker, sowie auf dem Vergleich der jeweiligen Ansätze. Die Arbeit zielt darauf ab, die Unterschiede zwischen Hoch- und Spätmittelalter aufzuzeigen und zu untersuchen, wie zeitgenössische Kritiker trotz unterschiedlicher Herangehensweisen ein gemeinsames Ziel verfolgten.
- Kritik am Constitutum Constantini im Hoch- und Spätmittelalter
- Vergleich der verschiedenen Herangehensweisen und Motivationen der Kritiker
- Unterschiede zwischen Hoch- und Spätmittelalter
- Das Constitutum Constantini als Instrument päpstlicher Territorialpolitik
- Die Rolle der historischen Quellenkritik im Kampf gegen Fälschungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Rahmen der Arbeit vor und skizziert die Zielsetzung und den methodischen Ansatz. Sie führt die drei ausgewählten Kritiker des Constitutum Constantini – Otto III., Otto von Freising und Lorenzo Valla – ein und erläutert die Bedeutung des Themas im Kontext der mittelalterlichen Fälschungsgeschichte.
- Otto III. und sein Diplom für Papst Silvester II.: Dieses Kapitel analysiert das Diplom Ottos III. von 1001, welches den Kaiser mit der Konstantinischen Schenkung in Verbindung bringt. Es beleuchtet die historischen Hintergründe des Konflikts zwischen Otto III. und dem Klerus und analysiert den Duktus des Diploms, der die päpstliche Territorialpolitik und deren rechtliche Grundlage kritisiert.
- Bischof Otto von Freising über das Constitutum Constantini in seiner Chronica sive Historia de duabus civitatibus: Dieses Kapitel untersucht die Kritik am Constitutum Constantini durch Bischof Otto von Freising in seiner Chronik. Es analysiert die argumentative Vorgehensweise Ottos von Freising und die Bedeutung seiner Kritik im Kontext des Hochmittelalters.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen des Constitutum Constantini, der historischen Quellenkritik, der Fälschungsgeschichte im Mittelalter, der päpstlichen Territorialpolitik und der Entwicklung des Verhältnisses zwischen Kirche und Staat im Hoch- und Spätmittelalter. Wichtige Begriffe sind zudem: Diplomatik, Textkritik, historische Argumentation, Rechtsschriften, mittelalterliche Geschichte.
- Citation du texte
- Jonathan Haß (Auteur), 2008, Kritik am Constitutum Constantini im Hoch- und Spätmittelalter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263229