Die Vereinten Nationen wurden 1945 nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs als System von Ordnungsstrukturen zur Entschärfung von Konflikten und zur Friedenssicherung gegründet. Ein weiterer wichtiger Aufgabenbereich wurde den Vereinten Nationen mit dem internationalen Menschenrechtsschutz übertragen. In ihrer Charta, die am 26. Juni 1945 von 51 Staaten angenommen wurde, wird die Förderung der Achtung vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten in Artikel 1, 13 und 55 als eine wichtige Zielbestimmung definiert. In den letzten fast 60 Jahren haben die Vereinten Nationen dieses Ziel durch Erarbeitung eines dichten Systems von Konventionen und völkerrechtlich verbindlichen Verträgen sowie deren Überwachungsmechanismen verfolgt. Darüber hinaus forcierten sie die Entwicklung von Instrumentarien zum Menschenrechtsschutz, die allein auf der extensiven Auslegung der Chartabestimmungen beruhen. Somit konnten die Vereinten Nationen erreichen, dass sich heute kein Staat bei der Behandlung seiner Staatsbürger allein auf seine staatliche Souveränität berufen kann, sondern verschiedensten internationalen Verpflichtungen und Überwachungsmechanismen unterliegt. In der vorliegenden Arbeit werden diese vertragsgestützten und chartagestützten Verfahren zum Menschenrechtsschutz einem Vergleich unterzogen. Ziel ist es zu untersuchen, auf welchen unterschiedlichen Mechanismen die Verfahren aufbauen, ob sie grundsätzlich verschiedene Ansätze und Schwerpunkte haben und wo ihre jeweiligen Vor- und Nachteile liegen. Nach einer begrifflichen Klärung werden die vertrags- und die chartagestützten Verfahren gegliedert nach den Schwerpunkten länderspezifische Verfahren, thematische Verfahren und Beschwerdeverfahren dargestellt und verglichen. Bei der Beschreibung der Verfahren wird auch auf die jeweiligen Vor- und Nachteile des vertrags- und des chartagestützten Menschenrechtsschutz eingegangen. In die abschließende Bewertung werden auch gemeinsame Probleme beider Verfahren mit einbezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffserklärung
- Der vertragsgestützte Menschenrechtsschutz
- Der chartagestützte Menschenrechtsschutz
- Verfahren des charta- und vertragsgestützten Menschenrechtsschutz im Vergleich
- Länderspezifische Verfahren
- Thematische Verfahren
- Beschwerdeverfahren
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Verfahren zum Menschenrechtsschutz im Rahmen der Vereinten Nationen, die auf Verträgen oder auf der Charta der Vereinten Nationen basieren. Es soll geklärt werden, auf welchen Mechanismen die Verfahren aufbauen, ob sie unterschiedliche Schwerpunkte haben und wo ihre jeweiligen Vor- und Nachteile liegen.
- Vertragsgestützter und chartagestützter Menschenrechtsschutz
- Länderspezifische, thematische und Beschwerdeverfahren
- Vor- und Nachteile beider Verfahren
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede
- Bedeutung der internationalen Verpflichtungen für Staaten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Zielsetzung und den Aufbau der Analyse dar. Die Vereinten Nationen als Garant für den internationalen Schutz der Menschenrechte und die Entwicklung von Instrumentarien zum Menschenrechtsschutz werden vorgestellt.
- Begriffserklärung: Dieses Kapitel definiert die beiden Formen des Menschenrechtsschutzes: den vertragsgestützten und den chartagestützten Schutz. Der vertragsgestützte Schutz basiert auf völkerrechtlich verbindlichen Verträgen und deren Überwachung. Der chartagestützte Schutz hingegen beruht auf einer extensiven Auslegung der Charta der Vereinten Nationen.
- Verfahren des charta- und vertragsgestützten Menschenrechtsschutz im Vergleich: Dieser Abschnitt analysiert die Verfahren des Menschenrechtsschutzes anhand der Kategorien länderspezifische Verfahren, thematische Verfahren und Beschwerdeverfahren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Begriffen des internationalen Menschenrechtsschutzes im Rahmen der Vereinten Nationen. Die Schlüsselwörter umfassen: Vertragsgestützter Schutz, Chartagestützter Schutz, Länderspezifische Verfahren, Thematische Verfahren, Beschwerdeverfahren, Staatenberichtsverfahren, Vertragsorgane, Charta der Vereinten Nationen, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, völkerrechtliche Verträge, Menschenrechte, Grundfreiheiten, Internationaler Schutz, Überwachungsmechanismen.
- Citar trabajo
- Madeleine Koalick (Autor), 2004, Vergleich der vertragsgestützten und chartagestützten Verfahren zum Menschenrechtsschutz der Vereinten Nationen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26343