Exzerpt:
Das Urheberrecht ist ein Teil des Zivilrechts und schützt die geistigen und materiellen Interessen des Urhebers an den von ihm geschaffenen Werken der Literatur, Wissenschaft und Kunst . Der Urheber ist meist nicht in der Lage, sein Produkt selbst in der Öffentlichkeit zu vermarkten, daher schließt er mit dem Verwerter seines Werkes einen Vertrag ab. Mit diesem erhält sein Vertragspartner die Erlaubnis, das Werk auf dem Markt zu vertreiben. Aus dem erzielten Erlös steht dem Werkurheber ein angemessenes Entgelt zu.
In der Zeit der „Neuen Medien“ stellt die Einräumung von Nutzungsrechten an unbekannten Auswertungstechniken für viele Werknutzer eine Hürde bei der Auswertung ihrer Werke dar. Hier entsteht die Problematik der „neuen Nutzungsart“ als zentraler Streitpunkt zwischen Urhebern und Lizenznehmern bzw. Werknutzern. In der Rechtsordnung stehen sich einerseits der „Schutz des geistigen Eigentums“ , also die Interessen der Urheber, und andererseits die Interessen der Lizenzpartner, dem Schutz vor ausreichender Einräumung der Nutzungsrechte zur Verwertung der Werke, gegenüber. Doch wann liegt eine neue Nutzungsart vor und welche Kriterien machen sie aus?
Die vorliegende Arbeit soll genau dieser Fragestellung nachgehen. Da es in den letzten Jahren einen starken technischen Fortschritt im Bereich der elektronischen Medien zu verzeichnen gab, sind auch immer mehr neue Nutzungsarten i. S. d. § 31 (4) UrhG entstanden. Zentral soll die Frage, ob Fernsehserien auf DVD i. S. d. § 31a UrhG als neue Nutzungsart gelten, beleuchtet werden.
Zunächst werden hierzu die gesetzlichen Grundlagen geschaffen, indem § 31 (4) UrhG definiert und die Um- bzw. Neugestaltung des Gesetzes, zugunsten des Werknutzers, in § 31a UrhG näher betrachtet wird. Danach gibt die Arbeit einen Einblick wann und unter welchen Voraussetzungen eine neue Nutzungsart i. S. d. § 31a UrhG vorliegt. Hierbei wird die DVD als digitales Trägermedium für Filmwerke als neue Nutzungsart näher beleuchtet, das Urteil des Falls „Der Zauberberg“ wird dabei der Veranschaulichung dienen. Anschließend werden TV-Serien auf DVD als neue Nutzungsart, in Verbindung mit den zuvor gewonnenen Kenntnissen, in den Mittelpunkt der Diskussion gestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Umgestaltung von § 31 (4) UrhG in § 31a UrhG
- Wann liegt eine neue Nutzungsart i. S. d. § 31a UrhG vor?
- Ist die DVD eine neue Nutzungsart?
- TV-Serien auf DVD als eigenständige Nutzungsart?
- Der Fall „Der Zauberberg“
- Schlussgedanken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frage, ob TV-Serien auf DVD als neue Nutzungsart im Sinne des § 31a Urheberrechtsgesetz (UrhG) gelten. Sie analysiert die Umgestaltung von § 31 (4) UrhG zu § 31a UrhG und beleuchtet die Kriterien, die eine neue Nutzungsart ausmachen. Der Fokus liegt auf der Nutzung von DVDs als digitales Trägermedium für Filmwerke und der Frage, ob diese eine neue Nutzungsart darstellen.
- Umgestaltung von § 31 (4) UrhG zu § 31a UrhG
- Kriterien für die Definition einer neuen Nutzungsart
- DVDs als neue Nutzungsart im Kontext von Filmwerken
- TV-Serien auf DVD als eigenständige Nutzungsart
- Relevanz der neuen Nutzungsarten für Urheber und Lizenznehmer
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Dieses Kapitel liefert einen Überblick über das Urheberrecht und die Bedeutung der Nutzungsrechte. Es führt in die Problematik der „neuen Nutzungsart“ im Kontext der digitalen Medien ein und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor.
- Umgestaltung von § 31 (4) UrhG in § 31a UrhG: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung von § 31 (4) UrhG und die Gründe für seine Umwandlung in § 31a UrhG. Es analysiert die Auswirkungen dieser Gesetzesänderung auf die Rechte von Urhebern und Lizenznehmern im Kontext neuer Nutzungsarten.
- Wann liegt eine neue Nutzungsart i. S. d. § 31a UrhG vor?: Dieses Kapitel untersucht die Kriterien, die eine neue Nutzungsart nach § 31a UrhG ausmachen. Es beleuchtet die Relevanz des technischen Fortschritts und der digitalen Medien für die Definition neuer Nutzungsformen.
- Ist die DVD eine neue Nutzungsart?: Dieses Kapitel widmet sich der Frage, ob die DVD als digitales Trägermedium für Filmwerke als neue Nutzungsart im Sinne des § 31a UrhG gilt. Es betrachtet die Eigenschaften der DVD und ihre Abgrenzung zu traditionellen Nutzungsformen.
- TV-Serien auf DVD als eigenständige Nutzungsart?: Dieses Kapitel diskutiert, ob TV-Serien auf DVD als eine eigenständige Nutzungsart anzusehen sind, die von den Rechten des Urhebers an der ursprünglichen Fernsehausstrahlung abzugrenzen ist. Es bezieht sich auf die Ergebnisse der vorherigen Kapitel und analysiert die spezifischen Merkmale von TV-Serien auf DVD.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Urheberrecht, Nutzungsrechte, neue Nutzungsarten, digitale Medien, DVDs, TV-Serien, § 31a UrhG, Digitalisierung, Verwertung, Lizenznehmer, Urheber, Filmwerke.
- Citar trabajo
- Janina Schizmer (Autor), 2010, TV-Serien auf DVD als neue Nutzungsart i.S.d. § 31a UrhG?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263491