Die vorliegende Arbeit soll aufzeigen in wie weit Murakamis Kunst mit seinen Marketingstrategien einhergeht und wie sich in seinem Werk die Grenzen zwischen Kunst und Kommerz auflösen. Indem Murakami Kunst für jedermann schafft, vom gut zahlenden Kunstsammler bis hin zum Kind, welches seine Kunst in Form einer kleinen Miniatursammelfigur in einer Packung Kaugummikugeln findet, stellt Murakami die Rolle des Künstlers sowie seine Einflussmöglichkeiten und auch die der Kunst selbst mit seiner Business-Art in Frage. Hierbei stehen seine künstlerischen Anfänge, in Form des traditionellen Nihonga-Studiums sowie prägender Ereignisse und Schlüsselreize bis hin zur Entwicklung seines Kunstgedankens im Mittelpunkt. Im weiteren Verlauf der Arbeit soll erörtert werden in wie fern Murakamis OEuvre Business-Kunst ist und sich die Marke „Murakami“, im Vergleich zu anderen Künstlerpositionen der Business-Art, entwickelt und durchgesetzt hat.
Takashi Murakami gilt heutzutage als einer der potentesten Künstler der kommerziellen Kunst und wurde vom New York Time Magazine, neben Rem Koolhaas, unter die einflussreichsten Künstler des Jahres 2008 gezählt. Murakami übt ebenso klassische Aktivitäten des Malers und Bildhauers wie auch die des Kurators, Ausbilders und unersättlichen Geschäftsmanns aus. Neben der Leitung seiner eigenen Produktionsfirma, Kaikai Kiki & Co. Ltd., für Hochkunst und Massenkonsumgütern sowie Merchandising-Produkten arbeitet er auch an Musikvideos für Musiker wie z.B. Kanye West, kreiert Luxusartikel in Zusammenarbeit mit dem Designerlable Louis Vuitton sowie dem amerikanischen Hip Hop Künstler Pharrell Williams und organisiert halbjährlich die Kunstmesse GEISAI, die er erstmals 2002 selbst ins Leben gerufen hat.
Der Japaner, der sich selbst als Marketing-Künstler bezeichnet , überträgt die Strategien der Industrie auf die Kunst und macht diese dadurch unmittelbar zur Ware. In Murakamis Firma Kaikai Kiki & Co. wird seine Kunst so produziert und vertrieben wie jegliche andere Produkte der Vergnügungsindustrie, z.B. Mousepads, Postkarten, Sticker und Buttons. Er versteht es, sein Publikum innerhalb und außerhalb des Museums und der Galerie anzusprechen und verbindet dabei „high“ und „low“ Kunst miteinander. Er platziert sein künstlerisches Markenzeichen als Form und Inhalt seiner Kreativität und erschließt neue Strategien zur Interaktion mit dem Konsummarkt.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Die Anfänge
- Die Nihonga-Malerei
- Kaikai Kiki & Co.,Ltd.
- Ein neuer Kunstbegriff für Japan
- Murakamis Kunst
- Die Superflat-Theorie
- Die Otaku-Kultur
- Business-Art
- Die Marke „,Murakami“
- Mr. DOB-Künstlerisches Ich meets Markenzeichen
- Die Kommerzialisierung der Kunst
- Der Künstler als Geschäftsmann
- Künstlergeneration: „Business-Art“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelor-Abschlussarbeit beschäftigt sich mit der Kunst des japanischen Künstlers Takashi Murakami und der Frage, inwiefern seine Arbeiten mit seinen Marketingstrategien zusammenhängen. Der Fokus liegt dabei auf der Auflösung der Grenzen zwischen Kunst und Kommerz in Murakamis Werk, die er durch die Schaffung von Kunst für ein breites Publikum, vom Kunstsammler bis zum Kind, in Frage stellt.
- Die Entwicklung von Murakamis Kunst von seinen Anfängen im traditionellen Nihonga-Studium bis hin zur Entwicklung seines eigenen Kunstgedankens
- Die Rolle der Otaku-Kultur in Murakamis Werk und ihre Bedeutung für seine künstlerische Strategie
- Die Entstehung der „Business-Art“ als neue künstlerische Stilrichtung und Murakamis Beitrag zu dieser Entwicklung
- Die Marke „Murakami“ im Vergleich zu anderen Künstlerpositionen der Business-Art
- Die Frage, wie Murakami Kunst als Ware produziert und vertreibt und damit die traditionelle Rolle des Künstlers neu definiert.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung
Das erste Kapitel stellt Takashi Murakami als einen der einflussreichsten Künstler der kommerziellen Kunst vor und beschreibt seinen vielfältigen Werdegang als Maler, Bildhauer, Kurator, Ausbilder und Geschäftsmann. Es wird Murakamis Ansatz, Kunst als Ware zu begreifen und zu vermarkten, erläutert und seine Verbindung von „high“ und „low“ Kunst hervorgehoben.
2. Die Anfänge
Dieses Kapitel widmet sich Murakamis traditionellen japanischen Wurzeln. Es beleuchtet seine Kindheit, seine frühen Erfahrungen mit Kunst und seine Einflüsse durch buddhistische Rituale, Kalligraphie und die europäische Malerei. Außerdem wird Murakamis Interesse an japanischen Anime-Serien und -Filmen, die ihn zu seinem Wunsch inspirierten, Trickfilmzeichner zu werden, beschrieben.
2.1 Die Nihonga-Malerei
Der Fokus dieses Kapitels liegt auf Murakamis Studium der Nihonga-Malerei an der Tokyo National University of Fine Arts and Music (GEIDAI). Es erklärt die Entstehung und die charakteristischen Merkmale der Nihonga, wie z.B. die Zweidimensionalität und die Detaillierung. Schließlich wird der Einfluss der Nihonga auf Murakamis spätere Werke und seine künstlerische Sprache beschrieben.
- Arbeit zitieren
- Janina Schizmer (Autor:in), 2010, Takashi Murakamis Business-Art. Die Kommerzialisierung der Kunst, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263492