Henri Bergsons Philosophie der Intuition ist in ihrer Rezeption nicht unproblematisch. Sie wird, oberflächlich betrachtet wie während der Jahrhundertwende, als eine mystisch-religiös angehauchte Lebensphilosophie
gekennzeichnet, die der analytischen Erkenntnis qualitativ unterlegen ist. Die Stärke von Bergsons Philosophie ist jedoch die Einsicht in die Verzahnung von diesen zwei Erkenntnisarten. Dem folgend, in der 1903 erschienenen Einführung in die Metaphysik, unterscheidet Bergson zwischen der relativen - alltäglichen und naturwissenschaftlichen Erkenntnis einerseits, und der absoluten - intuitiven, metaphysischen Erkenntnis andererseits. Diese zwei Arten von Erkenntnis produzieren folgend zwei Arten des Wissens. So können wir anhand der Methodik vom diskreten und vom konkreten Wissen – von wissenschaftlichen und intuitiven Wissen reden. Anhand der Problematik ist in dieser Arbeit eine Gegenüberstellung vom konkreten und diskreten Wissen gemäß Bergsons Betrachtungen von Erkenntnisarten vorgenommen. Dadurch wird allerdings die allgemeine Inkohärenz des Wissensbegriffs weitestgehend nicht angesprochen, da das Thema ein anderes Feld der Diskussion betrifft. Vielmehr wird der Unterschied zwischen Kennen und Erkennen ausgearbeitet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Apprehension als Grundlage in der Philosophie Bergsons
- 1.1 Durées (Durationen)
- 1.2 Elan Vital
- 1.3 Das Gedächtnis
- 2. Intellekt und Intuition – zwei Wissenswerkzeuge, ein Verstand
- 2.1 Homo loquax und die Wirklichkeit der Begriffe
- 2.2 Die Intuition – die Eigentümlichkeit des Bildes
- 3. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Gegenüberstellung von intuitivem und wissenschaftlichen Wissen im Rahmen der Philosophie Henri Bergsons. Sie analysiert Bergsons Unterscheidung zwischen diskretem (wissenschaftlichem) und konkretem (intuitivem) Wissen und untersucht die Grenzen der diskreten Erkenntnismethode in Bezug auf die Zeitlichkeit und die Natur von Durationen (Durées).
- Apprehension als Grundlage der intuitiven Methode Bergsons
- Die Bedeutung von Durées (Durationen) als Qualität der Zeit
- Die Grenzen des diskreten Wissens in der Analyse von Zeit und Dauer
- Die Rolle des Intellekts und der Intuition als Wissenswerkzeuge
- Die Beziehung zwischen Zeitlichkeit, Raum und Bewusstsein
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Rezeption von Bergsons Philosophie der Intuition dar und führt in die zentralen Themen der Arbeit ein. Kapitel 1 beleuchtet Apprehension als Grundlage in Bergsons Philosophie und erklärt den Begriff der Durationen (Durées) als Qualitäten der Zeit, die sich nicht durch Diskretisierung erfassen lassen. Kapitel 2 analysiert die Grenzen des diskreten Wissens in der Erfassung der Zeitlichkeit und betont die Rolle der Intuition als komplementäres Wissenswerkzeug.
Schlüsselwörter
Intuitives Wissen, wissenschaftliches Wissen, Henri Bergson, Apprehension, Durationen (Durées), Zeitlichkeit, Raum, Intellekt, Intuition, diskretes Wissen, konkretes Wissen.
- Quote paper
- Dragan Ahmedovic (Author), 2013, Die Gegenüberstellung von intuitivem und wissenschaftlichen Wissen bei Bergson, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263512