Die Zeit des Überganges zwischen Mittelalter und Neuzeit war teilweise von großen Veränderungen und Umwälzungen gekennzeichnet. Diese Veränderungen traten nicht schlagartig, sondern in einem mehrere Jahrhunderte dauernden Prozess auf. Besonders im Bereich des Militärischen kam es wieder zu einer Blüte des Fußvolkes und das vorher dominierende Rittertum erlebte langsam seinen Niedergang. Mit diesen Umwälzungen waren natürlich auch Veränderungen und Spannungen im gesellschaftlichen Leben und im Staatsentstehungsprozess inbegriffen. Auch im territorialen Einflussbereich der Habsburger veränderte sich einiges bzw. von hier gingen auch die ersten Schritte einer maßgebenden militärischen Veränderung aus. Daher werde ich versuchen, soweit möglich, auch die Situation im Tiroler Raum genauer zu beschreiben. In der folgenden Arbeit möchte ich die Situation der Landsknechte und der Söldner in der frühen Neuzeit kurz schildern und auf das Spannungsverhältnis zwischen Söldnern und Staat bzw. Fürst näher eingehen. Zu Beginn werde ich kurz den Söldner definieren und dann einen Überblick über die Voraussetzungen, die Entstehung, die Motive und den Niedergang des Söldnerwesens liefern. Als zweites werde ich näher auf das Spannungsverhältnis zwischen Söldnern und Staat bzw. Fürst eingehen. Hierbei werde ich auch die Verhältnisse in Tirol kurz schildern. Im dritten Punkt der Arbeit wird über das Verhältnis von Söldnern zur Gesellschaft, vor allem zur Bevölkerung berichtet. Auch hier wird ein Schwerpunkt auf Tirol gelegt.
Meine Fragestellungen zu diesem Thema lauten wie folgt:
Wie trug das Söldnerwesen als quasi „privatisiertes Kriegswesen“ zum Staatsentstehungsprozess bei?
Wie entwickelte sich das Söldnerwesen im Laufe der Zeit bis hin zum Stehenden Heer und wie gestaltet sich das Spannungsverhältnis zwischen Söldnern, Staat und der Bevölkerung?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Erklärung und die Entwicklung des Söldnertums
- Definition
- Ursprünge und Voraussetzungen
- Niedergang
- Das Verhältnis zwischen den Söldnern und dem Staat bzw. dem Fürst
- Verstaatlichungsprozess
- Konflikte mit den Ständen
- Aufgebotswesen und Defensionsordnungen
- Probleme des Fürsten mit Söldnern
- Gartknechte
- Die Situation in Tirol
- Das Verhältnis zwischen den Söldnern und der Gesellschaft
- Das Ansehen in der Gesellschaft
- Tiroler Söldner
- Werbeverbote in Tirol
- Das Ansehen der Söldner innerhalb der Tiroler Bevölkerung
- Wehrhafte Tiroler Bauern
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beleuchtet die Rolle der Landsknechte als Söldner im Kontext der frühen Neuzeit und untersucht die Spannungen zwischen Söldnern, Staat und Gesellschaft. Der Fokus liegt insbesondere auf den Veränderungen im Militärwesen während des Übergangs vom Mittelalter zur Neuzeit, dem Aufstieg des Fußvolkes und dem Niedergang des Rittertums.
- Entwicklung und Einfluss des Söldnerwesens im Staatsentstehungsprozess
- Spannungsverhältnis zwischen Söldnern und dem Staat bzw. dem Fürsten
- Verhältnis zwischen Söldnern und der Gesellschaft
- Bedeutung der Landsknechte im Tiroler Raum
- Motive und Voraussetzungen des Söldnerwesens
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und skizziert die Relevanz der Landsknechte im historischen Kontext. Sie beleuchtet die Veränderungen des Militärwesens und die Herausforderungen des Staatsentstehungsprozesses im 16. und 17. Jahrhundert.
Das zweite Kapitel definiert den Begriff des Söldners und beleuchtet die Ursprünge und Voraussetzungen des Söldnerwesens. Es werden wichtige Faktoren wie die Bedeutung der Geldwirtschaft, die technologischen Fortschritte im Militärwesen und die Probleme des mittelalterlichen Lehensheeres behandelt.
Das dritte Kapitel analysiert das Spannungsverhältnis zwischen Söldnern und dem Staat bzw. dem Fürsten. Es werden Themen wie die Verstaatlichung des Heeres, Konflikte mit den Ständen, die Herausforderungen des Aufgebotswesens und die spezifische Situation im Tiroler Raum beleuchtet.
Das vierte Kapitel widmet sich dem Verhältnis der Söldner zur Gesellschaft, insbesondere zur Bevölkerung. Es untersucht das Ansehen der Landsknechte, die Rolle der Tiroler Söldner und die Problematik der Werbeverbote in Tirol.
Schlüsselwörter
Landsknechte, Söldnertum, Frühe Neuzeit, Militärwesen, Staatsentstehungsprozess, Spannungsverhältnis, Staat, Gesellschaft, Tirol, Fußvolk, Rittertum, Geldwirtschaft, Lehensheer, Verstaatlichung, Konflikte, Bevölkerung, Ansehen, Werbeverbote.
- Arbeit zitieren
- Emanuel Beiser (Autor:in), 2010, Landsknechte. Söldner und Soldatentum in der Frühen Neuzeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263634