Henry Mintzberg befasst sich in dem Text “Managing Government, Governing Management”
aus dem Jahre 1996 mit der Frage wie man den Staat besser leiten könnte. Nach Mintzbergs
Ansichten muss dafür das Kräftegleichgewicht zwischen dem privaten Sektor und dem
öffentlichen Sektor in Balance sein. Hierfür erwartet Mintzberg ein Umdenken der
Gesellschaft, indem er dem Kapitalismus nicht nur positive Konsequenzen zugesteht, sondern
dieser ebenso einen negativen Beigeschmack verleiht. Gleichzeitig macht Mintzberg den
Kapitalismus dafürverantwortlich, dass die ursprüngliche Ordnung von Staat und Wirtschaft
nicht mehr vorhanden ist und sich das Kräftegleichgewicht im Ungleichgewicht befindet. Mit
dem im Titel verwendeten rhetorischen Stilmittel „Chiasmus“ spricht Mintzberg das
Paradoxe, was sich hinter diesemThemas befindet, an.
Nach politikwissenschaftlicher Betrachtung liegt der Unterschied zwischen Governance und
Government darin (nach Benz 2004), dass man unter „Government“ ein Gegeneinander
zwischen Staat gegenüber Markt bzw. Gesellschaft vorliegt, wohingegen die „Governance“
mit der normativen Bedeutung von verantwortlicher Unternehmensführung die
wünschenswertere Form wäre. Hier agieren Staat, Markt und Netzwerke als komplementäre
Steuerungsorgane miteinander. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Mythen vom Managen
- Den Staat managen - fünf Modelle
- Das Management beherrschen
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text "Managing Government, Governing Management" von Henry Mintzberg aus dem Jahr 1996 befasst sich mit der Frage, wie man den Staat effektiver führen kann. Mintzberg argumentiert, dass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem privaten und öffentlichen Sektor notwendig ist. Dazu plädiert er für ein Umdenken in der Gesellschaft, indem er dem Kapitalismus sowohl positive als auch negative Seiten zuspricht und diesen als Verursacher des Ungleichgewichts zwischen Staat und Wirtschaft ansieht.
- Die Notwendigkeit eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen dem privaten und öffentlichen Sektor
- Die Rolle des Kapitalismus in der Beziehung zwischen Staat und Wirtschaft
- Der Unterschied zwischen Governance und Government und deren Implikationen für die Staatsführung
- Die Bedeutung von "Good Governance" und deren Prinzipien
- Die Übertragung von Managementtechniken aus der Privatwirtschaft auf die öffentliche Verwaltung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Text beginnt mit einer Einführung in das Thema der Staatsführung und stellt die zentrale Frage nach der optimalen Balance zwischen dem privaten und öffentlichen Sektor. Mintzberg beleuchtet das Paradoxon, das sich hinter der Beziehung zwischen Management und Governance verbirgt. Der Autor führt das Konzept von "Good Governance" als normativ-wertvorschreibendes Ideal der Regierungsführung ein.
Die Mythen vom Managen
In diesem Kapitel werden die gängigen Mythen über das Management im öffentlichen Sektor kritisch betrachtet. Mintzberg hinterfragt die Übertragbarkeit von Managementtechniken aus der Privatwirtschaft auf die öffentliche Verwaltung und analysiert die Unterschiede zwischen Staat und Unternehmen.
Den Staat managen - fünf Modelle
Dieses Kapitel stellt fünf verschiedene Modelle zur Führung des Staates vor. Es wird die Frage diskutiert, ob und inwiefern der Staat wie ein Unternehmen geführt werden kann. Mintzberg analysiert die Vorteile und Nachteile unterschiedlicher Organisationsformen, wie z.B. NGOs und Unternehmen mit genossenschaftlichen Besitzern.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind: "Good Governance", "Management", "Governance", "Government", "Kapitalismus", "öffentlicher Sektor", "privater Sektor", "Think Tanks", "New Public Management", "Staatsführung", "Politiksysteme", "Ressourcenallokation".
- Quote paper
- Elisabeth Anderhofstadt (Author), 2012, Kritische Stellungnahme zu Henry Mintzbergs „Managing Government, Governing Management“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263750