Einleitung – Zombie-Horror vs. menschliches Drama
„Ultimately zombie films aren’t about the zombies.” Mit seiner überspitzten These will Zoller Seitz darauf hinaus, dass sich die Endzeitszenarien in den modernen Zombie-Filmen zumeist weniger mit den hungrigen Untoten, als vielmehr mit den Überlebenden und deren Straucheln in einer menschen- und damit letztendlich auch zivilisationsleeren Welt beschäftigen. Spätestens seit George A. Romeros Klassiker NIGHT OF THE LIVING DEAD handelt es sich bei der Zombie-Invasion in der Regel um eine weltweite Bedrohung apokalyptischen Ausmaßes, mit der die verbliebenen Menschen zu kämpfen haben. Doch sind diese Zombie-Filme, die eigentlich ein Subgenre des Horror-Genres sind, dann überhaupt Horror-Filme oder vielmehr Dramen, Thriller, oder eine Mischung aus allem? Wie verhält sich das Ganze, wenn es anstelle eines 90-minütigen Spielfilms in Form einer Langzeit-Fernsehserie dargestellt wird? Der amerikanische Kabelsender AMC hat dies mit THE WALKING DEAD (im Folgenden TWD) in die Tat umgesetzt und damit die höchste Zuschauerzahl eines Kabelsenders in den USA für eine Serie erreicht. Überhaupt feiern die untoten Ungeheuer ein weitgreifendes Comeback: Eine neue Welle von Filmen wie WORLD WAR Z , ZOMBIELAND und WARM BODIES , aber auch Bücher wie The Zombie Survival Guide und sogar literarische Mash-Ups alter Klassiker à la Pride and Prejudice and Zombies füllen in den letzten Jahren die Kassen und brechen teilweise Rekorde.
Die Arbeit wird sich aus genretheoretischer Sicht explizit mit der Serie TWD beschäftigen, anhand derer geklärt werden soll, ob der (Serien-)Zombie sich als Horror klassifizieren lässt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung - Zombie-Horror vs. menschliches Drama
- 2. Die Geschichte des Zombies in Film und Fernsehen
- 2.1 Der Voodoo-Zombie
- 2.2 George A. Romeros revolutionäre Filme und der Hollywood-Zombie
- 2.3 Der Virus-Zombie
- 3. THE WALKING DEAD – Die Serie
- 3.1 Ein Überblick
- 3.2 Erfolge & Promotion
- 4. Genre-Theorie
- 4.1 Das Genre
- 4.1.1 Die Genre-Theorie
- 4.1.2 Die Genre-Entwicklung
- 4.1.3 Genre-Hybridität
- 4.2 Genres in THE WALKING DEAD
- 4.2.1 Das Genre Horror
- 4.2.2 Horror in THE WALKING DEAD
- 4.2.3 Das Genre Drama
- 4.2.4 Drama in THE WALKING DEAD
- 4.2.5 Das Genre Western
- 4.2.6 Western in The WALKING DEAD
- 4.1 Das Genre
- 5. Fazit - Drama in monströser Verkleidung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Serie "The Walking Dead" (TWD) aus genretheoretischer Perspektive. Das Hauptziel ist die Klärung der Frage, ob TWD als Horror-Serie klassifiziert werden kann, obwohl sie über das klassische Zombie-Horror-Genre hinausgeht. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung des Zombie-Motivs in Film und Fernsehen und analysiert die Genre-Konventionen, die in TWD zum Einsatz kommen.
- Die Entwicklung des Zombie-Motivs von Voodoo-Ursprüngen bis zum modernen Hollywood-Zombie.
- Genre-Theorie und die Anwendung auf Serienformate.
- Genre-Hybridität in TWD: Die Kombination von Horror, Drama und Western-Elementen.
- Die Rolle der Überlebenden und deren menschliches Drama im Kontext der Zombie-Apokalypse.
- Die Rezeption und der Erfolg von TWD im Kontext seiner Genre-Kombination.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung – Zombie-Horror vs. menschliches Drama: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Genrezugehörigkeit von "The Walking Dead" in den Mittelpunkt. Sie argumentiert, dass moderne Zombie-Filme und -serien oft weniger auf die Zombies selbst, sondern auf das menschliche Drama der Überlebenden in einer postapokalyptischen Welt fokussieren. Die immense Popularität von TWD wird als Ausgangspunkt für die Untersuchung der Genre-Kombination verwendet.
2. Die Geschichte des Zombies in Film und Fernsehen: Dieses Kapitel zeichnet die Entwicklung des Zombie-Motivs nach, beginnend mit dem Voodoo-Zombie und seiner kulturellen Bedeutung, bis hin zum modernen, virusinfizierten Zombie, wie er in George A. Romeros Filmen etabliert wurde. Es wird aufgezeigt, wie sich die Darstellung des Zombies von einem Werkzeug der rituellen Kontrolle zu einer metaphorischen Repräsentation der menschlichen Angst vor dem Verlust der Individualität gewandelt hat. Der Wandel in der Darstellung des Zombies, von einer extern gesteuerten Kreatur zu einer von Urinstinkten getriebenen Masse, wird besonders hervorgehoben.
3. THE WALKING DEAD – Die Serie: Kapitel 3 bietet einen Überblick über die Serie "The Walking Dead", inklusive der Handlung der ersten beiden Staffeln und der Charaktere mit ihren Beziehungen. Es wird der Erfolg der Serie in Bezug auf Zuschauerzahlen und Auszeichnungen diskutiert, um den Kontext der Rezeption und die Außenwirkung zu beleuchten. Der Fokus liegt hier auf dem Aufbau der Serienwelt und der Einführung der wichtigsten Figuren und Handlungsstränge.
4. Genre-Theorie: Kapitel 4 befasst sich mit den theoretischen Grundlagen der Genre-Analyse. Es werden die Faktoren diskutiert, die ein Genre konstituieren und beeinflussen, inklusive Wechselwirkungen zwischen Industrie und Publikum sowie der historischen Entwicklung von Genres. Die Übertragbarkeit von Film-Genres auf das Fernsehen wird thematisiert, ebenso wie das Konzept der Genre-Hybridität. Im Kontext von TWD werden die Genres Horror, Drama und Western als exemplarische Beispiele für die in der Serie vorkommenden Genre-Elemente analysiert.
Schlüsselwörter
The Walking Dead, Zombie, Horror, Drama, Western, Genre-Theorie, Genre-Hybridität, Medienwissenschaft, Serienanalyse, Postapokalypse, Romero, Untote, Überleben, menschliches Drama.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse von "The Walking Dead" - Genre-Hybridität und menschliches Drama
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Fernsehserie "The Walking Dead" (TWD) aus genretheoretischer Sicht. Der zentrale Punkt ist die Klärung, ob TWD als reine Horror-Serie eingeordnet werden kann, oder ob sie über das klassische Zombie-Horror-Genre hinausgeht. Die Analyse konzentriert sich auf die Genre-Kombination und die Bedeutung des menschlichen Dramas in der postapokalyptischen Welt der Serie.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung des Zombie-Motivs in Film und Fernsehen, von den Voodoo-Ursprüngen bis zum modernen Hollywood-Zombie. Sie analysiert Genre-Konventionen in TWD, die Genre-Hybridität (Horror, Drama, Western), die Rolle der Überlebenden und ihr menschliches Drama, sowie den Erfolg und die Rezeption von TWD im Kontext seiner Genre-Kombination. Die Genre-Theorie selbst wird ebenfalls ausführlich behandelt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Kapitel 1 bildet die Einleitung und stellt die Forschungsfrage. Kapitel 2 beleuchtet die Geschichte des Zombies in Film und Fernsehen. Kapitel 3 bietet einen Überblick über die Serie "The Walking Dead". Kapitel 4 befasst sich mit der Genre-Theorie und der Analyse der Genre-Elemente in TWD (Horror, Drama, Western). Kapitel 5 fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Genre-Elemente werden in "The Walking Dead" analysiert?
Die Analyse konzentriert sich auf die Genre-Hybridität von "The Walking Dead". Es werden die Elemente des Horror-, Drama- und Western-Genres untersucht und analysiert, wie diese Genres in der Serie miteinander verwoben sind und zum Gesamterlebnis beitragen.
Welche Rolle spielt das menschliche Drama in der Serie?
Die Arbeit betont die Bedeutung des menschlichen Dramas in "The Walking Dead". Es wird argumentiert, dass der Fokus der Serie weniger auf den Zombies selbst, sondern vielmehr auf die emotionalen und sozialen Beziehungen der Überlebenden in der postapokalyptischen Welt liegt. Das menschliche Drama wird als zentraler Bestandteil der Serie betrachtet, der über das reine Horror-Genre hinausgeht.
Wie wird die Entwicklung des Zombie-Motivs dargestellt?
Die Arbeit zeichnet die Entwicklung des Zombie-Motivs nach, von seinen Voodoo-Wurzeln über die revolutionären Filme von George A. Romero bis hin zum modernen Virus-Zombie. Es wird gezeigt, wie sich die Darstellung des Zombies und seine Bedeutung im Laufe der Zeit verändert haben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: The Walking Dead, Zombie, Horror, Drama, Western, Genre-Theorie, Genre-Hybridität, Medienwissenschaft, Serienanalyse, Postapokalypse, Romero, Untote, Überleben, menschliches Drama.
- Arbeit zitieren
- Jasmin Kirchner (Autor:in), 2013, "The Walking Dead“ - Horror, Drama oder Western?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263753