Einleitung
Die Pisa-Studie und die Novellierung des Ausländergesetzes, insbesondere die Diskussion der Verabschiedung einer Einwanderungsregelung für die Bundesrepublik, werfen in letzter Zeit verstärkt die Frage nach der Integration von Ausländern in Deutschland allgemein und im Bildungswesen im Speziellen auf. Das gesteigerte Interesse an dieser Thematik weckte in uns zunächst die Neugierde, inwiefern ausländische Studenten von Integrationsproblemen betroffen sind und inwieweit dies ihren Alltag beeinflusst, besonders im Vergleich zu ihren deutschen Kommilitonen. Da eine empirische Erfassung dieser Problematik jedoch an Sprachschwierigkeiten, insbesondere bei der Erstellung der Fragebögen im eingeschränkten Rahmen dieser Hausarbeit scheitern würde, wollten wir diesen Ansatz verwerfen. Aber bei der genaueren Betrachtung unseres Freundeskreis fiel uns auf, dass dieser in sich nicht homogen ist, sondern zu einem erheblichen Teil aus sogenannten Bildungsinländern besteht, zum anderen Teil aus Deutschen. Somit konnten wir unsere anfänglichen Überlegungen zu ausländischen Studenten wenigstens zum Teil wieder aufgreifen, indem wir für unsere Untersuchung nicht Ausländer, sondern Bildungsinländer und Deutsche vergleichen. Dabei interessieren uns jetzt besonders die Unterschiede bezüglich des Lebensstils der beiden Gruppen, die trotz der gemeinsamen Sozialisierung in Deutschland und dem Besuch eines deutschen Gymnasiums festzustellen sind. So treten bei gemeinsamen Aktivitäten, in Gesprächen und Diskussionen, unserer Meinung nach immer wieder gewisse Unterschiede hervor, deren Ursprünge eventuell auf den Einfluss des zweiten Kulturkreises zurückzuführen sind.
Im folgenden werden wir nun versuchen diese Unterschiede hervorzuheben und nach Gründen für diese zu suchen.
Dabei wollen wir wie folgt vorgehen:
Zunächst werden wir die theoretische Phase unserer Untersuchung erläutern, danach den Prozess der Fragebogenentwicklung und die erste Erhebung vorstellen, und dann die Ergebnisse unserer Erhebung auswerten. Abschließend werden wir eine Verbesserung unserer Untersuchungsanlage vornehmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Theoretische Phase
- I.1 Problemstellung
- I.2 Theoretischer Bezugsrahmen
- I.3 Untersuchungsleitende Fragen und Hypothesen
- I.4 Nominale Definition der Begriffe und Variablen
- II. Empirische Phase
- II.1 Operationalisierung der Variablen
- II.2 Fragebogenkonstruktion
- II.2.1 Makroplanung
- II.2.2. Mikroplanung
- II.2.3. Graphische Gestaltung des Fragebogens
- II.4. Erfahrungsbericht zum Pretest
- II.5. Univariate Beschreibung der einzelnen Variablen
- II.6. Überprüfung der Hypothesen, Diskussion der Ergebnisse
- III. Pretestauswertung
- III.1.Güte der Interviewführung
- III.2. Güte des Fragebogenkonstruktion
- III.3. Güte der Operationalisierungen
- IV. Überarbeitung der Forschungsanlage
- V. Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht Unterschiede im Lebensstil von Bildungsinländern und deutschen Studenten. Sie zielt darauf ab, herauszufinden, ob und in welcher Weise sich der Lebensstil dieser beiden Gruppen trotz ihrer gemeinsamen Sozialisierung in Deutschland und dem Besuch eines deutschen Gymnasiums unterscheidet.
- Untersuchung des Einflusses des zweiten Kulturkreises auf den Lebensstil von Bildungsinländern
- Analyse der Unterschiede im Lebensstil zwischen Bildungsinländern und deutschen Studenten
- Anwendung des Lebensstilbegriffs im Kontext sozialer Ungleichheitsforschung
- Relevanz von Lebensstil als Instrument zur Abgrenzung von Gruppen
- Bewertung verschiedener Definitionen des Begriffs Lebensstil
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung der Hausarbeit führt in die Thematik ein und stellt die Relevanz der Untersuchung im Kontext aktueller Diskurse zur Integration von Ausländern in Deutschland dar. Sie erläutert die Motivation der Autoren, sich mit den Lebensstilen von Bildungsinländern und deutschen Studenten zu beschäftigen und definiert den Fokus der Untersuchung. Die theoretische Phase beleuchtet den Lebensstilbegriff in der soziologischen Forschung und diskutiert verschiedene Definitionen und Ansätze, wobei die relevanten Definitionen von Simmel, Weber und Bourdieu kritisch beleuchtet werden. Die empirische Phase widmet sich der Operationalisierung der Variablen, der Fragebogenkonstruktion und der Durchführung eines Pretests. Abschließend werden die Ergebnisse der Pretestauswertung und die Überarbeitung der Forschungsanlage vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Lebensstil und untersucht die Unterschiede im Lebensstil von Bildungsinländern und deutschen Studenten. Im Fokus stehen dabei die sozialwissenschaftliche Definition des Lebensstilbegriffs, die Relevanz des zweiten Kulturkreises für den Lebensstil von Bildungsinländern, die Anwendung verschiedener theoretischer Modelle und die empirische Erhebung von Daten mittels Fragebogen.
- Arbeit zitieren
- Bene Schuhholz (Autor:in), 2002, Lebenstile von bildungsinländischen und deutschen Studenten. Ein Vergleich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2639