Die kommunistische Partei Italiens, 1921 aus der Sozialistischen Partei Italiens gegründet, war von der Republikgründung 1948 bis zu den politischen Umwälzungen in Osteuropa die zweitstärkste Partei in Italien. Der Kalte Krieg und das ungeschriebene Gesetz der Nichtbeachtung des Partito Comunista Italiano (kurz: PCI) bei der Suche nach möglichen Koalitionspartnern, führte aber dazu, dass den Kommunisten nie die Machtübernahme in Italien gelang. Die Partei unterzog sich darauf in den Nachkriegsjahrzehnten schrittweise einem demokratischen Wandel, der gekennzeichnet war von einer vorsichtigen Loslösung von Moskau und einem eigenständigen, einem „italienischen Weg zum Sozialismus“.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Sozialdemokratisierungsprozess der kommunistischen Partei Italiens vom Entstehen der demokratischen Ideen in den 50er Jahren bis zum Zustandekommen des „compromesso storico“ zwischen den Kommunisten und Christdemokraten. Ziel ist es zu erläutern, warum die Kommunisten diesen demokratischen Weg einschlugen und weshalb die Zusammenarbeit mit den Christdemokraten – trotz ideologischer Gegensätze gesucht wurde.
Der erste Teil meiner Arbeit (Kapitel 2) soll eine Einführung in das Thema sein. Es soll die Entstehung des Partito Comunista Italiano und die Loslösung von den Sozialisten aufgezeigt werden, ebenso wie die ersten sozialdemokratischen Ideen des Marxisten Antonio Gramsci. Des Weiteren befasst sich das zweite Kapitel mit der Widerstandsbewegung gegen den Faschismus und der Republikgründung von 1948.
Anschließend widmet sich die Arbeit der Weiterentwicklung der PCI unter Palmiro Togliatti. Togliatti der einen neuen, einen demokratischen Weg zum Sozialismus einschlagen wollte, erkannte früh, dass die Sowjetunion in den 50er Jahren viel an Attraktivität verloren hatte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Von der Gründung der Kommunistischen Partei Italiens zur Gründung der Republik Italien
- Gründung der Partei
- Widerstand gegen den Faschismus
- Gründung der Republik und Ausschluss der PCI
- Die Kommunistische Partei Italiens in der Nachkriegszeit
- Abkehr vom Sowjetkommunismus und der italienische Weg zum Sozialismus
- Enrico Berlinguer: Der historische Kompromiss und der Eurokommunismus
- Staatsputsch in Chile und Idee des „,compromesso storico”
- Die Regierung des „Nicht-Misstrauens”
- Eurokommunismus
- Epilog
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Sozialdemokratisierungsprozess der Kommunistischen Partei Italiens vom Entstehen demokratischer Ideen in den 1950er Jahren bis zur Entstehung des „compromesso storico“ zwischen Kommunisten und Christdemokraten. Sie untersucht, warum die Kommunisten diesen demokratischen Weg einschlugen und warum trotz ideologischer Gegensätze die Zusammenarbeit mit den Christdemokraten angestrebt wurde.
- Die Entstehung der Kommunistischen Partei Italiens und ihre Loslösung von den Sozialisten.
- Die ersten sozialdemokratischen Ideen von Antonio Gramsci und deren Einfluss auf die Partei.
- Die Abkehr von Moskau und die Entwicklung eines „italienischen Wegs zum Sozialismus“ unter Palmiro Togliatti und Luigi Longo.
- Die Idee des „historischen Kompromisses“ und die Zusammenarbeit zwischen der PCI und der Democrazia Cristiana.
- Der allmähliche Abstieg der PCI und das Scheitern des „compromesso storico“.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 bietet eine Einführung in die Gründung der PCI, die Trennung von den Sozialisten und die ersten sozialdemokratischen Ideen von Antonio Gramsci. Es befasst sich auch mit dem Widerstand gegen den Faschismus und der Republikgründung von 1948.
Kapitel 3 untersucht die Entwicklung der PCI unter Palmiro Togliatti, der einen demokratischen Weg zum Sozialismus einschlagen wollte. Es analysiert die Distanzierung von Moskau und die Entwicklung der sozialistischen Ideen Togliattis und seines Nachfolgers Luigi Longo.
Kapitel 4 widmet sich dem Hauptthema der Arbeit: der Zusammenarbeit zwischen der PCI und der Democrazia Cristiana. Es untersucht die Entstehung der Idee des „historischen Kompromisses“ und die Beteiligung der PCI an den Staatsgeschicken Italiens.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen des Eurokommunismus und des historischen Kompromisses im Kontext der Sozialdemokratisierung der Kommunistischen Partei Italiens. Weitere Schlüsselbegriffe sind die Abkehr vom Sowjetkommunismus, der „italienische Weg zum Sozialismus“, die Widerstandsbewegung gegen den Faschismus, die Republikgründung von 1948, die Rolle von Antonio Gramsci, Palmiro Togliatti und Luigi Longo sowie die Zusammenarbeit mit der Democrazia Cristiana.
- Citation du texte
- Mirco Maltauro (Auteur), 2012, Eurokommunismus und historischer Kompromiss, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263935