Mit seinem Werk „Iphigenie auf Tauris“ schuf Johann Wolfgang von Goethe eines der bedeutendsten Schriften seiner und der heutigen Zeit. Das Werk ist der „Weimarer Klassik“ zuzuordnen und behandelt das klassische Humanitätsideal. Das Drama, welches ein moralisches Dilemma behandelt, wird von MÜLLER „als die reifste und schönste Gestaltung der Humanitätsidee“ gesehen.
Iphigenie als Hauptfigur löst sich bewusst vom Glauben an die Göttermacht, Menschsein, frei Handeln, Gleichberechtigung, frei Leben, wird zum zentralen Gedankengut.
Diese Arbeit soll einen Überblick über die Wandlung und Entwicklung Iphigenies geben.
Eingeführt wird das Werk „Iphigenie“ mit einem kurzen Überblick über Inhalt, Form und Sprache. Es folgt die Beschreibung Iphigenies innerer Verfassung und die damit auftretenden Konflikte. Die drei einzelnen Konflikte werden gesondert in den Begegnungen mit König Thoas, Orest und Pylades und den Göttern bearbeitet. Die Schlussbetrachtung stellt die Lösung des Konfliktes dar.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Inhalt, Form und Sprache
2.1 Inhalt
2.2 Form des klassischen Dramas
2.3 Die Sprache des klassischen Dramas
3 Die Vorgeschichte - Der Fluch des Tantalus
4 Die innere Welt Iphigenies zu Beginn des Dramas
4.1 Iphigenie und König Thoas
4.2 Iphigenies Begegnung mit Pylades und Orest
4.3 Der Fluchtplan
5 Schlussbetrachtungen – Die Konfliktlösung
6 Literaturverzeichnis
1.) Einleitung
Mit seinem Werk „Iphigenie auf Tauris“ schuf Johann Wolfgang von Goethe eines der bedeutendsten Schriften seiner und der heutigen Zeit. Das Werk ist der „Weimarer Klassik“ zuzuordnen und behandelt das klassische Humanitätsideal. Das Drama, welches ein moralisches Dilemma behandelt, wird von MÜLLER „als die reifste und schönste Gestaltung der Humanitätsidee“ gesehen.[1]
Iphigenie als Hauptfigur löst sich bewusst vom Glauben an die Göttermacht, Menschsein, frei Handeln, Gleichberechtigung, frei Leben, wird zum zentralen Gedankengut.
Diese Arbeit soll einen Überblick über die Wandlung und Entwicklung Iphigenies geben.
Eingeführt wird das Werk „Iphigenie“ mit einem kurzen Überblick über Inhalt, Form und Sprache. Es folgt die Beschreibung Iphigenies innerer Verfassung und die damit auftretenden Konflikte. Die drei einzelnen Konflikte werden gesondert in den Begegnungen mit König Thoas, Orest und Pylades und den Göttern bearbeitet. Die Schlussbetrachtung stellt die Lösung des Konfliktes dar.
2) Inhalt, Form und Sprache
2.1) Inhalt
Das von Johann Wolfgang von Goethe verfasste Drama „Iphigenie auf Tauris“, im Jahr 1787 vollendet, erzählt die Geschichte Iphigenies, der Tochter des mykenischen Königs Agamemnon und seiner Gemahlin Klytaimnestra, die von der Göttin Diana vor dem Opfertod bewahrt und nach Tauris verbannt wird.
Seit sie dort als oberste Priesterin des Tempels der Göttin Diana dient, empfindet sie trotz Dankbarkeit tiefe Sehnsucht nach ihrer Heimat Griechenland und ihrer Familie. Der König der Taurier, Thoas, lässt sie aber nicht in ihre Heimat zurückkehren, da er sie zur Frau nehmen möchte. Iphigenie weist diese Sehnsucht des Königs jedoch bestimmt zurück und erhält ein Versprechen, dass Thoas sie widerwillig gehen lässt, wenn er einen Hinweis über die Existenz ihrer Verwandtschaft erhält. Die zunächst aufgehobene Opferung Fremder wird wieder eingeführt, als zwei Unbekannte auf der Insel stranden. Orest und Pylades wurden von Apoll, dem Gott des Lichts, der Heilung und des Frühlings, auf die Insel Tauris geschickt, um die Schwester Iphigenie wieder in ihre Heimat Griechenland zu bringen.
Um seinen Vater Agamemnon zu rächen, wurde Orest zum Mörder der eigenen Mutter und ist seitdem verfolgt von Rachegöttinnen, dem Wahnsinn nah. Apoll verspricht ihn endlich zu entsühnen, wenn er seine Schwester Iphigenie von der Insel befreit. Orest schmiedet mit Pylades einen Fluchtplan, den Iphigenie unterstützen soll, indem sie den König Thoas hinters Licht führt. Zunächst gelingt es ihr den König der Skythen zu täuschen, aber ihr gutes Herz lässt es nicht zu ihn weiter zu belügen. Der Fluchtplan wird ihrerseits aufgedeckt und sie erinnert den König an sein Wort, dass er sie gehen lasse, wenn sie ihre Verwandtschaft finde. König Thoas lässt sie zwar verbittert, aber in Freundschaft von der Insel ziehen.
2.2) Form des klassischen Dramas
Goethes „Iphigenie“ ist ein geschlossenes, klassisches Drama, welches sich in fünf Aufzügen darstellt und die „klassischen drei Einheiten des Ortes, der Zeit und der Handlung“[2] berücksichtigt. Der Ort an dem sich die Handlung ereignet, ist fortwährend der Hain vor dem Tempel der Göttin Diana. Andere Orte, wie zum Beispiel die Meeresbucht, werden nicht weiter charakterisiert. Die Zeit ist an die Handlung gebunden, jedoch werden keine eingehenden, objektiven Zeitangaben genannt.[3] Die voranschreitende Zeit in der Handlung verläuft demnach linear.
[...]
[1] Müller, Joachim: Neue Goethe Studien, Halle (Saale) 1969, S. 7.
[2] Leis, Mario: Johann Wolfgang Goethe. Iphigenie auf Tauris, Stuttgart 2005, S. 20.
[3] Leis, S.20f.
- Arbeit zitieren
- Sabrina Detz (Autor:in), 2013, Iphigenies Wandlung auf Tauris, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264079