Genauso wie zwischen Gesetz und Leben eine Verbindung besteht, korrelieren Recht
und Leben unmittelbar in ihrer ständigen Umgestaltung. Gibt es keine Gesetze, die auf
Rechten beruhen, kann es auch kein geregeltes Leben geben. In dieser Arbeit soll
„Recht“ eine wichtige Rolle spielen, während der Gesetzesbegriff nur hintergründig
zum Tragen kommt. Die Begriffe „Gesetz“ und „Recht“ scheinen zunächst eine
ähnliche Bedeutung aufzuweisen, jedoch kann diese noch differenziert werden.
Während es ein geschriebenes Gesetz gibt, welches Subsumtionen und Sanktionen
verordnet, gilt ein mündlich tradiertes Recht, das Normen und Werte vorgibt. Gesetze
regeln, was im Recht bereits vorhanden ist. Es besteht also eine fortwährende
Wechselwirkung zwischen Leben und Recht (beziehungsweise Gesetz), die im
jeweiligen Rechtssystem zum Tragen kommt. Verändert sich das Leben der Menschen,
verändern sich dadurch auch ihre Rechte und umgekehrt. Wie greift das Recht aber nun
in das Leben der Menschen, vor allem in das eines einzelnen Individuums ein? Welche
Unterschiede gibt es dabei zwischen verschiedenen Gesellschaftsklassen und – ständen?
Heinrich von Kleists „Der zerbrochne Krug“ ist ein Beispiel für die Intervention des
Rechts in einem bestimmten Rechtssystem und dessen unterschiedliche Auswirkungen
auf die Rechtsmitglieder dieses Systems. In dieser Arbeit sollen die einzelnen Figuren
und ihre Beziehung untereinander und zum Recht analysiert und miteinander in
Verbindung gebracht werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der einzelne Mensch als Rechtsteilnehmer
3. Das Recht in einer Hierarchieordnung
4. Die Nichtbeteiligung am Recht
4.1. Eves Recht zu schweigen
4.2. Adams Selbstverurteilung
5. Die Organe zur Pflege des Rechts
5.1. Walters Ordnungsversuch
5.2. Lichts Enthüllungstaktik
6. Die Rechtsunterworfenen als Zeugen
6.1. Marthes Streit um das Recht
6.2. Veit
6.3. Ruprecht
7. Fazit
Literaturverzeichnis
Primärliteratur
Sekundärliteratur..
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2011, Der Eingriff des Rechts in das Leben des einzelnen Individuums anhand Kleists "Der zerbrochne Krug", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264178