Cash Holdings verschaffen Liquidität. Das Thema ist nicht nur wegen den hohen Cash Holdings von Unternehmen wie Microsoft, GE und Apple aktueller denn je. Einerseits wegen der Finanzkrise. Durch die eingeschränkte Kreditvergabe der Banken erschwerte sich die externe Finanzierung von Unternehmen dramatisch, mit negativen Folgen für die Realwirtschaft. Auch in der aktuellen Euroschuldenkrise wird befürchtet, dass die Banken ihre Kreditvergabe an die Unternehmen einschränken. Andererseits ist das Thema gerade nicht nur wegen der kurzfristigen Konjunkturzyklen bedeutend. Von 1980 bis 2006 stieg die durchschnittliche Höhe der Cash Holdings um ein halbes Prozent pro Jahr von 10,5% auf 23,2%. Der Anstieg ist so enorm, dass erstmalig amerikanische Unternehmen im Durchschnitt in 2004, 2005 und 2006 alle ihre Verbindlichkeiten mit ihren Cash Holdings hätten begleichen können.
Das Ziel dieser Arbeit ist es aufzuzeigen, welche Faktoren die Höhe von Cash Holdings der Unternehmen beeinflussen.
Zur wissenschaftlichen Einordnung und zur Abgrenzung des Untersuchungsgegenstandes werden die wesentlichen drei Theorien, die Pecking Order, die Free Cash Flow und die Trade-Off Theorie, kurz erläutert.
Die Pecking Order Theorie geht von einer Rangordnung der Finanzierung aus. Theoretische Grundlage sind die Kosten asymmetrischer Informationsverteilungen. Ein Unternehmen versucht sich zuerst über interner Finanzierung, dann über Fremdkapitalfinanzierung bis zur Eigenkapitalaufnahme als letzte Maßnahme zu finanzieren.
Die Free Cash Flow Theorie vertritt die Annahme, dass das Management ein Interesse an der Akkumulation von Cash Flow hat. Cash Holdings können im Gegensatz zur Aufnahme von Fremdkapital diskreter verwendet werden.
Die Trade-Off Theorie sieht die optimale Höhe der Cash Holdings im Schnittpunkt der marginalen Kosten der Cash Holdings und den marginalen Vorteilen, die aus einer Erhöhung der Cash Holdings entstehen.
Diese Arbeit basiert im Wesentlichen auf der Trade-Off Theorie. Im Bereich Corporate Governance werden Auszüge der Free Cash Flow Theorie theoretisch aufgeführt, empirisch aber widerlegt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Literatur: Theorie und Empirie
- Transaktionskosten
- Informationsasymmetrie und Agency Cost of Debt
- Corporate Governance
- Finanzielle Angespanntheit
- Steuern
- Kreditlinien
- Kreditlinien: Corporate Governance
- Auflagen von Kreditlinien
- Verwendung von Cash Holdings und Kreditlinien
- Der Zeitvergleich
- Zusammenfassung
- Analyse
- Studienspezifische Analyse
- Transaktionskosten und Informationsasymmetrie
- Corporate Governance
- Finanzielle Angespanntheit
- Steuern
- Kreditlinien
- Der Zeitvergleich
- Studienübergreifende Analyse
- Kurze studienübergreifende Darstellung des Themas anhand eines Beispiels
- Studienspezifische Analyse
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Ziel dieser Arbeit ist es aufzuzeigen, welche Faktoren die Höhe von Cash Holdings der Unternehmen beeinflussen.
- Die Pecking Order Theorie
- Die Free Cash Flow Theorie
- Die Trade-Off Theorie
- Der Einfluss von Steuern auf Cash Holdings
- Die Bedeutung von Kreditlinien für die Liquiditätssicherung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Relevanz des Themas „Cash Holdings“ im aktuellen Kontext dar. Im Kapitel „Literatur: Theorie und Empirie“ werden die wichtigsten Theorien zur Erklärung von Cash Holdings vorgestellt und anhand empirischer Studien beleuchtet. Das Kapitel „Analyse“ befasst sich mit der kritischen Analyse der verwendeten Studien und den daraus gewonnenen Erkenntnissen. Schließlich wird im Kapitel „Fazit und Ausblick“ die Gesamtthematik zusammengefasst und ein Ausblick auf zukünftige Forschungsfelder gegeben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen Cash Holdings, Liquiditätssicherung, Kapitalstruktur, Corporate Governance und finanzieller Angespanntheit. Dabei werden insbesondere die Pecking Order Theorie, die Free Cash Flow Theorie und die Trade-Off Theorie als wichtige Erklärungsansätze für Cash Holdings betrachtet. Darüber hinaus werden empirische Studien zu den Themen Steuern und Kreditlinien analysiert.
- Quote paper
- Simon Knieps (Author), 2011, Warum halten Unternehmen Kasse?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264267