Gesundheitsfördernden Maßnahmen von psychischen Arbeitsbelastungen in der stationären Langzeitversorgung


Hausarbeit, 2013

27 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Problemhintergrund

3. Methodik
3.1 Fragestellung
3.2 Literaturrecherche
3.3 Ein- und Ausschlusskriterien
3.4 Identifikation relevanter Studien

4. Ergebnisse der Studien
4.1 “Tandem im Pflegeheim“
4.2 “Direct-Project“
4.3 “Betriebliche Gesundheitsförderung”
4.4 “Training in Dementia Care”

5. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen

6. Fazit

7. Literatur

Anhang

A. Suchprotokoll PubMed

B. Bogen zur Studienbewertung

C. Kenntlichmachung der Kapitel durch die Autoren

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Vergleich der Bevölkerung nach Altersgruppen

Abbildung 2 Ein- und Ausschlusskriterien

Abbildung 3: Relevanzprüfung

Abbildung 4: Ergebnisübersicht

1. Einleitung

In den kommenden Jahren hat der demografische Wandel der Bevölkerungsentwicklung in Deutschland weitreichende Folgen für den Sektor Gesundheitswesen. Für die vorliegende Arbeit von besonderem Interesse sind die daraus resultierenden Folgen für die Arbeit im Bereich der „Altenpflege“ im Hinblick auf die Arbeitnehmer, die Pflegekräfte. Es wird prognostiziert, dass der Bedarf an Langzeitpflegeplätzen und folglich an pflegerischen Fachkräften stetig steigen wird. Demgegenüber steht die zunehmende frühzeitige Aussteigerquote von Pflegekräften aus dem Pflegeberuf unter anderem aufgrund unattraktiver Arbeitsbedingungen und Belastungsfaktoren mit gesundheitlichen Folgen (Vgl. Richter, 2006). Besonders im Bereich der psychischen Arbeitsbelastungen ist ein ansteigender Trend zu verzeichnen (Gesundheitsbericht 2010, 38f). Diese problematische Entwicklung ist Ausgangspunkt dieser wissenschaftlichen Arbeit.

Im Rahmen des Moduls 3.3 „Angewandte Pflegeforschung in der Lehrveranstaltung „Einführung in Evidence based Nursing“ hatten die Studenten den Auftrag eine „pflegerische Intervention“ mit der Methode von EbN zu bearbeiten. Die Autoren dieser Arbeit legen den Fokus auf den Bereich der Betrieblichen Gesundheitsförderung für Pflegekräfte in der stationären Langzeitversorgung. Um dem Problem des Pflegepersonalnotstandes zu begegnen kommt der Gesundheitsförderung von Pflegekräften in Deutschland eine wachsende Bedeutung zu. Ziel war es, Studien zum gegenwärtigen Forschungsstand zu recherchieren und zu bewerten, die diese Problematik thematisieren.

2. Problemhintergrund

In der zwölften koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung findet sich die Annahme, dass im Jahr 2060 die Zahl der über 80- jährigen Menschen bzw. hochaltriger Menschen auf 9 Millionen ansteigen wird, was einem Anteil von 14% der Gesamtbevölkerung entsprechen würde. Im Jahr 2008 entsprach die Zahl der in Deutschland lebenden über 80- Jährigen noch 4 Millionen Menschen, was einen Anteil von 5% an der Gesamtbevölkerung ausmachte. Die Abbildung 1 stellt den Vergleich der Bevölkerung nach Altersgruppen zwischen den Jahren 2008 und 2060 dar.

Die Zahl der unter 20 - jährigen würde im Vergleich zu 2008 von 16 Millionen auf etwa 10 Millionen sinken. Ihr Bevölkerungsanteil entsprach im Jahr 2008 19% und wird 2060 voraussichtlich 16% der Gesamtbevölkerung ausmachen. Demnach gibt es im Jahr 2060 nur ca. 1 Million Menschen unter 20 Jahren und fast ebenso viele über 80 - jährige (Statistisches Bundesamt 2009, 16).

Abbildung 1: Vergleich der Bevölkerung nach Altersgruppen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(eigene Darstellung in Anlehnung an das Statistische Bundesamt)

Resultat dieser Prognose ist, dass viele Menschen einen Lebensabschnitt erreichen werden, der eine Entwicklung von Multimorbidität, chronischen Krankheiten und Demenzbetroffenheit impliziert, was eine erhöhte Pflegebedürftigkeit zur Folge hat. Somit steigt auch die Anzahl der Menschen, die ihre letzten Lebensjahre in einer Einrichtung der stationären Langzeitversorgung verbringen werden (Kuhlmey/Blüher 2011, 185 ff).

„Die Altenpflege kann - zumindest quantitativ - als die wichtigste Säule der Langzeitversorgung in Deutschland betrachtet werden und sie wird weiterhin ausgebaut werden müssen“ (Brause, M. et al. 2010,1). Der Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal im Bereich der Altenpflege ist somit unübersehbar.

Schon zu Beginn dieses Jahrhunderts lagen eindeutige Ergebnisse über den psychischen Gesundheitszustand von Pflegepersonal, dass in der Langzeitversorgung tätig ist, vor. Die Ergebnisse des DGW-DAK Gesundheitsreports Altenpflege 2001 besagten zum damaligen Zeitpunkt: „Der psychische Gesundheitszustand der Altenpfleger/innen ist um fast 12 % schlechter als der Vergleichswert der berufstätigen Bevölkerung der Bundesrepublik“, „Altenpfleger/innen leiden erheblich stärker als die Vergleichsbevölkerung unter psychosomatischen Beschwerden (44,3 % über dem Durchschnitt)“ (BGW-DAK Gesundheitsreport 2001, 7). Auch der Gesundheitsbericht der AOK bestätigt diesen negativen Trend

(Gesundheitsbericht AOK, 2010) und eine Reihe weiterer Untersuchungen beschäftigte sich in den letzten Jahren mit belastenden psychischen Arbeitsbedingungen und deren Auswirkungen von hohen Erkrankungsraten und langen Ausfallzeiten in Einrichtungen der stationären Langzeitversorgung (Vgl. Henze/Piechotta 2004; Brause et al. 2010; Brandenburg 2006; DBfK 2009).

Folglich hat diese Übersichtsarbeit den Fokus auf „psychische Belastungen“ von Arbeitskräften im Bereich der stationären Langzeitversorgung gerichtet. Im folgenden werden zunächst Begrifflichkeiten genauer definiert.

Psychische Belastung wird „wertneutral definiert“, „als „die Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und psychisch auf ihn einwirken“ (DIN EN ISO 10075-1, Ulrich/Wülser 2009; Jungerhanns 2005). Arbeitsbedingungen von Pflegekräften im Bereich der stationären Langzeitversorgung sind gekennzeichnet durch hohe quantitative Anforderungen, insbesondere Personalknappheit mit der Folge eines hohen Zeitdruckes während der Arbeit, unregelmäßigen Arbeitszeiten aufgrund der Schichtarbeit und wenig gesellschaftlichem Ansehen des Berufs „Altenpflege“. Hinzu kommen emotionale Belastungen durch den Umgang mit verwirrten, aggressiven oder depressiven Bewohnern und wenig berufliche Entwicklungsmöglichkeiten für Pflegekräfte in dieser Branche, Rollenkonflikte innerhalb der Arbeit mit Erwartungen der Klienten und der Vorgesetzten sowie Konflikte, Arbeit und Privatleben zu vereinbaren, um nur einige Beispiele der von außen gestellten Anforderungen zu nennen (Faller u.a. 2011/ Brandenburg 2006).

„Psychische Beanspruchung wird verstanden als die individuelle, zeitlich unmittelbare und nicht langfristige Auswirkung der psychischen Belastung im Menschen in Abhängigkeit von individuellen Voraussetzungen und seinem Zustand“ (Haberstroh u.a. 2008). Diese individuellen Voraussetzungen oder Ressourcen sind bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt und unterliegen Schwankungen im Laufe des Lebens. Ressourcen dienen dem Menschen äußeren Stressoren positiv zu begegnen. Ist ein Mensch objektiven Belastungen ausgesetzt hängt es nun von seinen eigenen Ressourcen ab, welche subjektiven Auswirkungen Belastungen haben. Die Ressourcen können differenziert werden in persönliche und soziale Ressourcen. Zu den persönlichen Ressourcen zählen Bildung und Wissen, Gewohnheiten und physische Anlagen. Soziale Ressourcen hingegen können Unterstützung durch das persönliche Umfeld und den Arbeitgeber sein, wie z.B. Anerkennung und Rat (Vgl. Haberstroh 2008).

Im Beruf des Altenpflegers bilden hohe Anforderungen und mangelnde Ressourcen ein hohes Risiko für die Symptomatik eines BurnoutSyndroms, innerhalb des Pflegeberufes nimmt die Altenpflege eine „Spitzenposition“ in den Burnoutwerten ein (Faller u.a. 2011). Weiterhin sind Depressionen, Belastungs- und Anpassungsstörungen sowie Alkoholerkrankungen häufige psychische Erkrankungen bei Pflegekräften, die zu Fehlzeiten führen (BpTK 2010).

Auf dieser Grundlage kommt der Betrieblichen Gesundheitsförderung eine tragende Rolle zu.

Gesundheitsförderung stellt nach der Ottawa-Charta der WHO ein „positives Gestaltungskonzept dar, das über Prävention hinausgeht“ (Bamberg 1998, 18). Die WHO formuliert bereits 1988 in der Ottawa-Charta ein Rahmenkonzept mit Leitlinien für die Gesundheitsförderung. Diese formulieren unter anderem, dass die Gesundheitsförderung eine „Querschnittsdisziplin“ ist, die nur interdiszipliär umgesetzt werden kann und die Umsetzung ein langfristiger Prozess ist, der sich an alle Personen richtet, nicht lediglich an Risikogruppen. Ziel ist die „Schaffung von gesundheitsförderlichen Lebens-, Arbeits- und Freizeitbedingungen“ (ebd). Die betriebliche Gesundheitsförderung bedeutet folglich nicht nur Präventionsarbeit und Reduzierung von Gefahren am Arbeitsplatz. Vielmehr ist unter der Begrifflichkeit auch die Befähigung von Mitarbeiten zu verstehen, aktiv die Gesundheit zu fördern und zu gestalten (Vgl. Bamberg 1988, 19).

Das Deutsche Netz Gesundheitsfördernder Krankenhäuser ist seit 1996 auf dem Gebiert der betrieblichen Gesundheitsförderung tätig. Aktuell wird das Thema „psychische Gesundheit am Arbeitsplatz vermehrt diskutiert, dabei sind das Gesundheits- und Sozialwesen im Fokus der Aufmerksamkeit. Ausgangspunkt sind zunehmende Fehlzeiten und dadurch steigende Kosten für das Gesundheitssystem und mangelnde Fachkräfte im Gesundheitssektor .

3. Methodik

Diese Übersichtsarbeit bedient sich der Methodik von Evidence - based Nursing. Dieser Ansatz verbindet die Pflegepraxis und das Erfahrungswissen professionell Pflegender, auch definiert als interne Evidence, mit den wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen der externen Evidence. Eine Definition von Evidenced based Nursing ist „Integration der derzeit besten wissenschaftlichen Beweise in die tägliche Pflegepraxis unter Einbezug theoretischen Wissens und der Erfahrungen der Pflegenden, der Vorstellungen des Patienten und der vorhandenen Ressourcen.“ (Menche, 2004, 36).

3.1 Fragestellungen

Der im Kapitel 2 beschriebene Problemhintergrund ist Ausgangspunkt dieser schriftlichen Ausarbeitung. Um konkrete Ergebnisse recherchieren zu können ist die Formulierung einer konkreten und zu beantwortenden

Frage ein wichtiger Aspekt im Prozess von EbN.

Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit ist:

1. Gibt es nationale und internationale Untersuchungen, die gesundheitsfördernde Maßnahmen bei psychischen Arbeitsbelastungen für Pflegekräfte in der stationären Langzeitversorgung untersucht haben?
2. Geben die Untersuchungen Aufschluss über das Outcome?

3.2 Literaturrecherche

Nach der Formulierung der Forschungsfrage folgt die Recherchearbeit.

Begonnen wird mit einer Entschlüsselung der Frage in einzelne Komponenten, bzw. Schlagwörter oder Schlüsselbegriffe. Dieser Schritt ist erforderlich um eine gezielte Suchanfrage in Datenbanken zu stellen. Datenbanken verwenden Schlüsselbegriffe um auf Literatur zu verweisen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 27 Seiten

Details

Titel
Gesundheitsfördernden Maßnahmen von psychischen Arbeitsbelastungen in der stationären Langzeitversorgung
Hochschule
Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe
Veranstaltung
Angewandte Pflegeforschung/ Evidence based Nursing
Note
1,7
Autoren
Jahr
2013
Seiten
27
Katalognummer
V264409
ISBN (eBook)
9783656544234
ISBN (Buch)
9783656545163
Dateigröße
505 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
Evidence based Nursing, Pflegeforschung, Gesundheitsförderung, stationäre Langzeitversorgung
Arbeit zitieren
Sandra Feld (Autor:in)Luisa Murawski (Autor:in), 2013, Gesundheitsfördernden Maßnahmen von psychischen Arbeitsbelastungen in der stationären Langzeitversorgung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264409

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