Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Verhältnis der Türkei zu Europa und mit der Europäischen Union im Speziellen. Konkreter soll sich diese Proseminararbeit mit den 2005 gestarteten Beitrittsverhandlungen der Türkei zur Europäischen Union beschäftigen und dann der Frage nachgehen, was gegen und was für einen solchen Beitritt spricht. Besonders interessant erscheint die Tatsache, dass diese Verhandlungen außerordentlich zäh verlaufen und dass in den letzten Jahren kaum ein Fortschritt in den Verhandlungen erkennbar war bzw. ist. Deswegen soll im Zuge dieser schriftlichen Aufzeichnungen auch untersucht werden, ob die zähen Beitrittsverhandlungen mit der Türkei einfach nur auf ein gewisses „enlargement fatigue“ der Europäischen Union nach den EU-Osterweiterungen von 2004 und 2007 zurückzuführen sind, oder ob es spezielle Gründe gibt, warum der vollkommenen Zugehörigkeit der Türkei zur EU noch ein Balken vorgeschoben wird. Dementsprechend lautet die Forschungsfrage der vorliegenden Arbeit:
Sind die zähen Verhandlungen um den möglichen türkischen EU-Beitritt ein Resultat der Erweiterungsmüdigkeit der Europäischen Union oder handelt es sich bei der Türkei als Beitrittskandidat um einen Spezialfall?
Am Beginn dieser Proseminararbeit sollen die Fakten bezüglich der Türkisch-Europäischen
Beziehung genannt und darauf eingegangen werden, wann welche Verträge abgeschlossen
oder Zugeständnisse gemacht worden sind. Das darauffolgende Kapitel beschäftigt sich mit
dem Begriff des „enlargement fatigue“ und möchte den in den letzten Jahren aufgekommenen
Begriff der „Erweiterungsmüdigkeit“ der Europäischen Union unter die Lupe nehmen. Im
vierten Kapitel der Arbeit soll die Frage beantwortet werden, aus welchen Gründen die Türkei
gerne der EU beitreten möchte und welche Vorteile man sich davon erhofft. Das fünfte
Kapitel beschäftigt sich mit dem möglichen EU Beitritt der Türkei aus „europäischer“ Perspektive
und möchte die Argumente für und die Argumente gegen eine Aufnahme der Türkei
aus EU Sicht darstellen, woraufhin sich das letzte Kapitel dieser Arbeit auf die spezielle und
vielleicht für einen EU-Beitrittskandidaten außergewöhnliche Situation der Türkei-EUBeziehungen
konzentriert. Weiters soll im Schlusskapitel ein Fazit gezogen und die oben
genannte Forschungsfrage beantwortet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die türkisch-europäische Beziehung
- Enlargement fatigue
- Warum die Türkei zur EU will
- Argumente und Gegenargumente
- Contra Türkeibeitritt
- Pro Türkeibeitritt
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Proseminararbeit untersucht die Beziehungen der Türkei zu Europa und insbesondere zur Europäischen Union. Sie fokussiert sich auf die seit 2005 laufenden Beitrittsverhandlungen der Türkei und analysiert die Argumente für und gegen eine Aufnahme der Türkei in die EU. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Frage, ob die zähen Verhandlungen mit der Türkei auf eine "Erweiterungsmüdigkeit" der EU zurückzuführen sind oder ob es spezielle Gründe gibt, die einen Beitritt verhindern.
- Die Geschichte der türkisch-europäischen Beziehungen
- Der Begriff "Enlargement fatigue" und seine Auswirkungen auf die EU
- Die Gründe für die türkischen Beitrittsbestrebungen
- Die Argumente für und gegen einen türkischen EU-Beitritt
- Die besondere Situation der Türkei als Beitrittskandidat
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die Problemstellung und die Forschungsfrage der Arbeit vor. Die Arbeit fokussiert sich auf die Frage, ob die zähen Verhandlungen um einen türkischen EU-Beitritt auf "Enlargement fatigue" oder auf besondere Gründe zurückzuführen sind.
- Die türkisch-europäische Beziehung: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Beziehung zwischen der Türkei und Europa, beginnend mit der antiken und mittelalterlichen Verflechtung bis hin zur modernen Zeit und den Beitrittsbestrebungen der Türkei zur EU.
- Enlargement fatigue: Dieses Kapitel erklärt den Begriff "Erweiterungsmüdigkeit" der Europäischen Union und untersucht, inwiefern dieser die EU-Erweiterungspolitik beeinflusst.
- Warum die Türkei zur EU will: Dieses Kapitel analysiert die Gründe, aus denen die Türkei einen EU-Beitritt anstrebt. Es beleuchtet die Vorteile, die sich die Türkei von einer EU-Mitgliedschaft erhofft.
- Argumente und Gegenargumente: Dieses Kapitel präsentiert die Argumente für und gegen einen türkischen EU-Beitritt aus europäischer Perspektive. Es stellt die verschiedenen Perspektiven und Standpunkte dar, die in der Debatte um die türkische EU-Mitgliedschaft existieren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen und Themen wie der türkisch-europäischen Beziehung, dem EU-Beitritt der Türkei, Enlargement fatigue, der Kopenhagener Kriterien, der Türkei-EU-Beziehungen, den Argumenten für und gegen einen EU-Beitritt, den besonderen Herausforderungen, die ein türkischer EU-Beitritt mit sich bringen würde, und der Frage, ob die Türkei als Beitrittskandidat ein Spezialfall darstellt.
- Citar trabajo
- Josef Schopf (Autor), 2011, EU-Beitritt der Türkei: Enlargement fatigue oder ein Spezialfall?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264521