Als Christoph Kolumbus im Jahr 1492 zum ersten Mal den Fuß auf ein Stückchen Land der „Neuen Welt“ setzte, konnte wohl keiner erahnen, was kommen sollte. Nach und nach drangen immer mehr spanische Konquistadoren in die „Neue Welt“. Was mit der hoffnungsvollen Entdeckung und Erkundung der amerikanischen Gebiete begann, wurde recht schnell zu einer Eroberung von noch nie da gewesenem Ausmaß. Anfang des 16. Jahrhunderts begann dann der wohl größte Völkermord in der Geschichte der Menschheit.
Die vorliegende Proseminararbeit beschäftigt sich mit der, zum Großteil ermordeten oder versklavten indigenen Bevölkerung im 15. und 16. Jahrhundert nach Christus. Mit ihren neuartigen Waffen und der moderneren Technik sowie aufgrund von – für die indigene Bevölkerung bisher unbekannten - Krankheitserregern war es für die Europäer ein leichtes, die existierenden amerikanischen Urvölker zu besiegen oder gar auszurotten. Diese Arbeit will nun ein Auge auf die Ureinwohner Amerikas sowie auf das Zusammentreffen der Spanier und der indigenen Bevölkerung werfen.
Des Weiteren stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage nach der Rechtfertigung der Vorgehensweise der Konquistadoren der damaligen Zeit. Diesbezüglich kommt ein Mann ins Spiel, der es sich zeitlebens zur Aufgabe gemacht hat, sich für die Rechte der Indios einzusetzen, nämlich Bartolomé de Las Casas. Warum und wie sich der Dominikanerbischof Las Casas für die Menschen in Mittel- und Südamerika eingesetzt hat, soll im Laufe der Arbeit noch genauer beleuchtet werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Amerika um die Zeit seiner Entdeckung
2.1. Amerika vor Kolumbus
2.2. Die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus
3. Conquista und ihre Folgen
4. Bartolomé de Las Casas
4.1. Geburt, Jugendtage und Leben in Mittelamerika
4.2. Umdenken
4.3. Die Leistungen des Dominikanerbischofs
4.4. Disput von Valladolid
4.5. Die letzten Jahre
5. Wirkung
Die Leiden der indigenen Bevölkerung im 16. Jahrhundert
Und Bartolomé de Las Casas’ Kampf für ihre Rechte
„Die Geschichte Lateinamerikas ist die Geschichte der Niederlage eines Kontinents, ist die Geschichte der Zerstörung seiner Kulturen, ist die vielhundertjährige Geschichte seiner Ausbeutung, seiner Armut, seiner Unfreiheit, ist die diskret beiseite geschobene Geschichte vom Leiden der Indios, ist die Geschichte eines hartnäckigen und enttäuschenden Ringens um politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit und ist nicht zuletzt die Geschichte eines eurozentrischen Weltbildes, das lange Zeit den Blick für die Realitäten verstellte.“[1]
- Quote paper
- Bakk. Komm. BA Josef Schopf (Author), 2010, Die Leiden der indigenen Bevölkerung im 16. Jahrhundert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264528