Die russische Sprache gilt als eine Sprache, welche des Öfteren der Diskriminierung der weiblichen Form beschuldigt wird. In Bezugnahme auf Geschlecht kann zwischen biologischem Geschlecht, Sexus, Genus und Gender unterschieden werden. Des Weiteren gilt das Geschlecht als ein Ausdruck der Identität.
In der russischen Sprache wird ein linguistischer Unterschied zwischen Mann und Frau gemacht, welcher sich des Öfteren im Vergleich mit der deutschen Sprache herauskristallisieren. Am Beispiel vom Gebrauch von Schimpfwörtern kann dies deutlich gemacht werden. So werden in der russischen Sprache sowohl zoogene Schimpfwörter zur Diskriminierung von Frauen eingesetzt als auch diverse andere Arten der Schmähung oder Beleidigung. Dieses Phänomen lässt sich auch in der deutschen Sprache erkennen.
Zusammenfassend lässt sich erkennen, dass die weibliche Form sowohl in der russischen als auch in der deutschen Sprachkultur mehrfach diskriminiert wird. Dies erfolgt in den verschiedensten Bereichen russischer Linguistik. Diese Diskriminierung der weiblichen Form spiegelt sich auch in der sozialen Welt wieder. Die Ungleichheit zwischen der weiblichen und der männlichen Form liegt nicht einer künstlich geschaffenen Ungleichheit zu Grunde. So lassen sich doch sowohl in der Struktur der Sprache als auch in der Verwendung der linguistischen Sprache Beispiele für diese Diskriminierung finden.
Bezüglich einer weiteren Forschung in den Bereichen Sprache, Gender und Sexus ist mit einem ansteigendem Stellenwert zu rechnen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen / Begriffserläuterungen für die folgenden Ausführungen
- Ambigene
- Hypokoristika
- Schimpfwort
- Relevante Fachbegriffe zum Thema
- Macht und Sprache
- Hypokoristika
- Regeln und Konventionen für Hypokoristika
- Namensgebung, Hypokoristika, Ambigene
- Asymmetrie von Genderdiskriminierung in Genderstudien (Barchunova, 2003)
- Feministische Linguistik
- Forschungsgebiete der Feministischen Linguistik
- Parole
- Langue
- Sex und Gender
- Männliche und weibliche Geschlechterstereotype
- Der Unterschied zwischen Sex und Gender
- Gender - kommt es sprachlich zum Ausdruck oder wird es sprachlich hergestellt?
- Gibt es eine „weibliche“ Sprache?
- Modelle zur Entwicklung einer „weiblichen“ Sprache
- Stimme und Prosodie
- Fünf Ebenen der Relevantsetzung von „Gender“ nach Kotthoff (2002)
- Unterschiedliche Gesprächsstile
- „Doing Gender❝ als Teil der Etikette und der Stilisierung des Körpers
- Lokale Geschlechtsneutralität
- Medienrezipienz - ständig vorhandene Gender-Folie
- Unterschiede zwischen männlicher und weiblicher Sprache
- Differenzhypothese vs. Defizithypothese
- Doing Gender Ansatz
- Geschlechtsspezifischer Sprachgebrauch
- Bild der Frau in Russland: Genderrelevante Schwerpunkte
- Allgemeine Unterschiede und Daten über russische Männer und Frauen
- Russische Frauen im Arbeitsleben
- Sexus und Genus
- Sexus
- Genus
- Genusmarkierung
- Sexusmarkierung
- Das Genus im Russischen
- Sexus und Genus – eine Verbindung
- Geschlechtsunterschiede in der russischen und deutschen Sprache
- Ein kritischer Blick auf die deutsche Sprache
- Metaphorische Bedeutung von Worten mit Genus „Neutrum“ im russischen Sprachgebrauch
- Schimpfwörter – eine Untersuchung mit besonderem Augenmerk auf Geschlechtsunterschiede (Scheffler, 2000)
- Vorbedingungen für die Untersuchung von Schimpfwörtern
- Funktionen von Schimpfwörtern in der Gesellschaft
- Schimpfwörter im Russischen
- Verschiedene positive und negative Bedeutungen einzelner Worte
- Zoologische Schimpfwörter im Russischen
- Schimpfwörter mit männlicher und weiblicher Form
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Frage, inwieweit in der russischen Sprache Diskriminierungen weiblicher Formen im Sprachgebrauch alltäglich sind und in welchen Formen und Bereichen sie auftreten. Dazu wird auch ein Vergleich mit der deutschen Sprache gezogen, um nach ähnlichen Diskriminierungen zu suchen. Die Arbeit betrachtet die Forschungsfrage: „Vom Ambigen bis zum Schimpfwort - Russland und die Genderfrage. Werden durch die Diskussion dieses Themas weitreichende Diskriminierungen offenbart oder künstlich Ungleichheiten geschaffen?“.
- Diskriminierung weiblicher Sprachformen in der russischen Sprache
- Vergleich der russischen und deutschen Sprache im Hinblick auf Genderdiskriminierung
- Untersuchung von sprachlichen Unterschieden zwischen den Geschlechtern
- Einfluss kultureller Faktoren auf die sprachliche Genderdiskriminierung
- Die Rolle von Schimpfwörtern in der Geschlechterdiskussion
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Genderdiskriminierung in der Sprache ein und stellt die Forschungsfrage der Arbeit vor. Kapitel 2 definiert wichtige Fachbegriffe wie Ambigene, Hypokoristika und Schimpfwort. Kapitel 3 beleuchtet den Zusammenhang zwischen Macht und Sprache. Kapitel 4 behandelt das Phänomen der Hypokoristika und ihre Regeln und Konventionen. Kapitel 5 untersucht die Asymmetrie von Genderdiskriminierung in Genderstudien. Kapitel 6 gibt einen Überblick über die feministische Linguistik und ihre Forschungsgebiete. Kapitel 7 befasst sich mit dem Unterschied zwischen Sex und Gender und analysiert die Frage, ob Gender sprachlich zum Ausdruck kommt oder durch Sprache hergestellt wird. Kapitel 8 analysiert die fünf Ebenen der Relevanzsetzung von „Gender“ nach Kotthoff (2002), darunter Stimme und Prosodie, Gesprächsstile, „Doing Gender“ als Teil der Etikette und der Stilisierung des Körpers, lokale Geschlechtsneutralität und Medienrezipienz.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselwörter Gender, Sprache, Diskriminierung, Russland, Deutschland, feministische Linguistik, Geschlechterunterschiede, Schimpfwörter, Hypokoristika, Sexus, Genus, und „Doing Gender“.
- Arbeit zitieren
- Manuela Aberger (Autor:in), 2013, Vom Ambigen bis zum Schimpfwort. Russland und die Genderfrage, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264547