In diesem kurzen Aufsatz soll die Herkunft der schwarz-rot-goldenen Farben kritisch untersucht werden. Viele Stimmen behaupten, dass die Lützower die deutschen Farben erweckt hätten, andere sehen den Turnvater Jahn als Begründer oder wollen die deutsche Trikolore aus dem Mittelalter ableiten. Unbestritten scheint, dass die Burschenschaften Schwarz-Rot-Gold zu ihren Farben gemacht haben. Für sie waren diese Farben Symbol für Freiheit und einen gesamtdeutschen Staat. Seit dem Wartburgfest beginnt die semantisch und metaphorisch aufgeladene Geschichte der deutschen Farben über die Märzrevolten, das Hambacher Fest, der Bürgerlichen Revolution bis hin zur Paulskirchenversammlung, auf der die schwarz-rot-goldene Fahne zum ersten Mal in der uns bekannten Form de iure als gesamtdeutsche Flagge bestätigt wird. Es stellt sich jedoch die Frage, wie nun diese Farben, in dieser Anordnung wirklich entstanden sind.
Zu bemerken ist, dass die Flagge heraldisch unkorrekt ist. In der Heraldik gilt die Regel, dass Farbe nicht auf Farbe und Metall nicht auf Metall folgen soll. Die richtige Reihenfolge wäre ergo schwarz-gold-rot oder rot-gold-schwarz. Des Weiteren sollte angefügt werden, dass das verwendete Werk von Bernd Guben „Schwarz Rot und Gold“ kritisch betrachtet werden sollte. Das heißt nicht, dass alles Inhaltliche falsch wäre, aber er schreibt doch recht populistisch und Nachweise in Form von Fußnoten und genaue Angaben von Seitenzahlen fehlen. Das Werk von Neubecker und Valentin „Die deutschen Farben“ gilt noch immer als das Standardwerk zu dieser Materie.
Die Arbeit ist wie folgt aufgebaut: Zuerst wird sich mit Schwarz-Rot-Gold im Mittelalter befasst, dann wird in die Zeit der Befreiungskriege übergeleitet und anschließend folgt ein Fazit des Bearbeiteten. Ziel soll sein, in einer kompakten Form Ansatzpunkte zu beleuchten, welche auf die Herkunft von Schwarz-Rot-Gold hinarbeiten und möglicherweise Anstoß zu weiterführenden Forschungen sein können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Schwarz-Rot-Gold im Mittelalter
- 2. Die Entstehung der Nationalfahne zur Zeit der Befreiungskriege
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Aufsatz untersucht kritisch die Herkunft der schwarz-rot-goldenen deutschen Farben. Ziel ist es, Ansatzpunkte für die Herkunft der Farbkombination aufzuzeigen und Anstöße für weiterführende Forschungen zu liefern. Die Arbeit konzentriert sich auf die mittelalterlichen Ursprünge und die Entwicklung während der Befreiungskriege.
- Die Herleitung der schwarz-rot-goldenen Farbkombination aus dem Mittelalter
- Die Rolle der Lützower Freikorps und der von ihnen verwendeten Fahne
- Der Einfluss von Friedrich Ludwig Jahn (Turnvater Jahn) auf die Verbreitung der Farben
- Die Bedeutung der Burschenschaften für die Etablierung von Schwarz-Rot-Gold
- Die Herausforderungen bei der Klärung der genauen Entstehungsgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Der Aufsatz beleuchtet kritisch die umstrittene Herkunft der schwarz-rot-goldenen Farben der deutschen Flagge. Er untersucht verschiedene Theorien, die die Farben aus dem Mittelalter, den Befreiungskriegen oder der Tätigkeit des Turnvaters Jahn ableiten, und verweist auf die Bedeutung der Burschenschaften. Der Essay betont die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit bestehenden Quellen und Interpretationen.
1. Schwarz-Rot-Gold im Mittelalter: Dieser Abschnitt untersucht die Hypothese, dass die schwarz-rot-goldene Farbkombination auf mittelalterliche Vorbilder zurückgeht. Dabei werden die Arbeiten von Neubecker/Valentin und Leonhard herangezogen, die den schwarz-rot-goldenen Kaiseradler erwähnen. Allerdings wird argumentiert, dass die Farbkombination im Mittelalter nicht konsistent war und keine einheitliche nationale Symbolik im heutigen Sinne repräsentierte. Die Existenz einzelner Wappen oder Fahnen mit diesen Farben reicht nicht aus, um eine eindeutige Herleitung der heutigen deutschen Flagge zu begründen.
2. Die Entstehung der Nationalfahne zur Zeit der Befreiungskriege: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die Entstehung der schwarz-rot-goldenen Fahne während der Befreiungskriege. Die französische Trikolore wird als Vorbild für die horizontale Anordnung der Farben genannt. Der Aufsatz diskutiert die Rolle des Lützower Freikorps und die von Frauen gestickte Fahne, die jedoch in ihrer Farbgebung uneinheitlich dargestellt wird. Die Möglichkeit, dass Friedrich Ludwig Jahn die Farben beeinflusst hat, wird angesprochen, jedoch mangelt es an eindeutigen Beweisen. Der Aufsatz weist auf Widersprüche in den Quellen hin und betont die Schwierigkeit, einen einzelnen Ursprungspunkt für die Farben zu identifizieren. Die Burschenschaften werden als wichtige Akteure in der Verbreitung von Schwarz-Rot-Gold hervorgehoben, wobei auf die Übernahme der Farben und deren symbolische Bedeutung hingewiesen wird.
Schlüsselwörter
Schwarz-Rot-Gold, deutsche Nationalfarben, Mittelalter, Befreiungskriege, Lützower Freikorps, Turnvater Jahn, Burschenschaften, Nationalismus, Heraldik, Wappen, Fahnen, Friedrich Wilhelm III., Neubecker/Valentin, Leonhard, Guben, historische Symbolik, nationale Identität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Entstehung der schwarz-rot-goldenen deutschen Flagge
Was ist der Gegenstand dieses Aufsatzes?
Der Aufsatz untersucht kritisch die Herkunft der schwarz-rot-goldenen deutschen Nationalfarben. Er beleuchtet verschiedene Theorien zu deren Ursprung und analysiert die Rolle verschiedener historischer Akteure und Ereignisse.
Welche Zeiträume werden im Aufsatz behandelt?
Der Aufsatz betrachtet sowohl das Mittelalter als auch die Zeit der Befreiungskriege gegen Napoleon als mögliche Quellen der Farbkombination.
Welche Theorien zur Herkunft der Farben werden diskutiert?
Der Aufsatz untersucht Theorien, die die Farben auf mittelalterliche Vorbilder (z.B. den Kaiseradler) zurückführen, sowie Theorien, die die Entstehung während der Befreiungskriege und den Einfluss von Persönlichkeiten wie Friedrich Ludwig Jahn (Turnvater Jahn) und den Burschenschaften betonen.
Welche Rolle spielen die Lützower Freikorps?
Die Lützower Freikorps und ihre Fahne werden als ein wichtiger Aspekt in der Entstehung der schwarz-rot-goldenen Fahne während der Befreiungskriege diskutiert. Allerdings wird auch auf die Uneinheitlichkeit der Farbdarstellungen in den Quellen hingewiesen.
Welche Bedeutung haben die Burschenschaften?
Die Burschenschaften werden als wichtige Akteure in der Verbreitung und Etablierung von Schwarz-Rot-Gold als nationale Farben hervorgehoben.
Welche Schwierigkeiten bestehen bei der Klärung der genauen Entstehungsgeschichte?
Der Aufsatz betont die Herausforderungen bei der Klärung der genauen Entstehungsgeschichte aufgrund von Widersprüchen und Uneinheitlichkeiten in den historischen Quellen. Es wird argumentiert, dass die Existenz einzelner Wappen oder Fahnen mit diesen Farben im Mittelalter nicht automatisch eine eindeutige Herleitung der heutigen Flagge beweist.
Welche Quellen werden im Aufsatz herangezogen?
Der Aufsatz bezieht sich auf die Arbeiten von Neubecker/Valentin und Leonhard, die den schwarz-rot-goldenen Kaiseradler erwähnen, und analysiert kritisch die vorhandenen Quellen zur Farbgebung von Fahnen der Befreiungskriege.
Was ist das Fazit des Aufsatzes?
Der Aufsatz kommt zu dem Schluss, dass die eindeutige Klärung der Entstehungsgeschichte der schwarz-rot-goldenen Farben schwierig ist und eine kritische Auseinandersetzung mit bestehenden Quellen und Interpretationen notwendig ist.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Aufsatz?
Schlüsselwörter sind: Schwarz-Rot-Gold, deutsche Nationalfarben, Mittelalter, Befreiungskriege, Lützower Freikorps, Turnvater Jahn, Burschenschaften, Nationalismus, Heraldik, Wappen, Fahnen, Friedrich Wilhelm III., Neubecker/Valentin, Leonhard, Guben, historische Symbolik, nationale Identität.
- Citation du texte
- Florian Butter (Auteur), 2012, Die deutschen Farben, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264751