Der Schulpädagogik kommt in der Lehrerausbildung ein zu geringer Stellenwert zu. Schon
nach einem kurzen Aufenthalt in einer Schulklasse wird beinahe jedem Lehramtsstudenten
klar, dass die reguläre Ausbildung an den Universitäten oft nur unzulänglich auf den Schulalltag
vorbereitet. Speziell an der Universität Passau herrscht zwar ein großes Angebot zu
den verschiedensten schulpädagogischen Themen, wie zum Beispiel die Vorlesung Schul- und
Unterrichtsentwicklung oder das Seminar Schulpädagogik kompakt, doch nur selten
werden die Möglichkeiten von den Studenten voll ausgeschöpft. Rahmenbedingungen wie
Studiengebühren oder der aktuelle Stellenmangel verleiten die Studenten dazu, ihr Studium
im Schnelldurchlauf abzuschließen. Diese Entwicklung ist verständlich, jedoch ist darauf
zu achten, dass eine Ersparnis von Zeit nicht auf Kosten der Kompetenz als Lehrer erreicht
wird.
Da sich jede Klasse, in der ich während meines Realschullehramtsstudiums meine Praktika
ableistete, durch besondere Heterogenität unter den Schülern auszeichnete, beschloss ich
ein Thema aufzugreifen, dessen Gegenstand gerade diese Verschiedenheit unter den Schülern
ist. Im Rahmen dieser Arbeit soll das ADS-Syndrom bei Schülerinnen und Schülern
dargestellt werden, welches neben anderen Faktoren eine Ursache für die angesprochene
Heterogenität in Klassen sein kann. Symptomatik und Ursachen der dargestellten Auffälligkeit
werden in dieser Arbeit aufgezeigt, darüber hinaus werden Vorschläge für Fördermöglichkeiten
und Unterrichtsgestaltung im Umgang mit betroffenen Schülerinnen und
Schülern detailliert vorgestellt. Außerdem werde ich im zweiten Teil der Arbeit auf inklusive
Lehrerbildungsmaßnahmen an Schulen sowie an Universitäten hinweisen und verdeutlichen,
welche Vor- und Nachteile inklusiver Unterricht hat.
Aus Gründen der Vereinfachung verwende ich in meiner Arbeit die Begriffe Schüler, Studenten
und Lehrer, wobei sich der gesamte Text natürlich auch auf Schülerinnen, Studentinnen
und Lehrerinnen bezieht. Zudem gebrauche ich selbstverständlich Begriffe wie „behindert“, „Sonderschüler“ o.Ä. keinesfalls als Diskriminierung für Menschen mit Beeinträchtigungen
jeglicher Art.[...]
Inhaltsverzeichnis
- VORWORT
- AUFFÄLLIGKEIT
- DEFINITION
- UMGANG MIT AUFFÄLLIGEN SCHÜLERN
- FAZIT
- DAS ADS-SYNDROM
- DEFINITION
- SYMPTOMATIK UND DIAGNOSTIK DER FORMEN VON ADS
- URSACHEN FÜR DIE VERSCHIEDENEN FORMEN VON ADS
- THERAPIEANSÄTZE
- Psychotherapeutische Maßnahmen
- Medizinische Ansätze
- FÖRDERMAßNAHMEN BEI ADS
- Unterrichtsgestaltung und Unterrichtsplanung
- Hausaufgaben
- Außerunterrichtliche Aktivitäten
- FAZIT
- LEHRERBILDUNGSMAẞNAHMEN FÜR INKLUSIVEN UNTERRICHT
- DEFINITION INKLUSIVER UNTERRICHT
- INKLUSION IN DER UMSETZUNG
- Rechtsgrundlage
- Ansätze, Strategien, Ziele
- Ausblick
- KRITISCHE AUSEINANDERSETZUNG
- LEHRERBILDUNGSMAẞNAHMEN AN SCHULEN UND UNIVERSITÄTEN
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das ADS-Syndrom und untersucht dessen Auswirkungen auf den Schulunterricht. Sie beleuchtet die Definition des ADS-Syndroms, seine Symptomatik, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten. Außerdem werden fördernde Maßnahmen für Schüler mit ADS im Unterricht und in der Hausaufgabenbetreuung sowie bei außerschulischen Aktivitäten vorgestellt. Der zweite Teil der Arbeit befasst sich mit inklusiven Lehrerbildungsmaßnahmen und beleuchtet die Definition, Umsetzung und kritische Auseinandersetzung mit dem Konzept des inklusiven Unterrichts.
- Das ADS-Syndrom als Ursache für Heterogenität im Schulunterricht
- Symptomatik und Ursachen des ADS-Syndroms
- Fördernde Maßnahmen für Schüler mit ADS im Unterricht
- Inklusive Lehrerbildungsmaßnahmen an Schulen und Universitäten
- Vorteile und Nachteile inklusiven Unterrichts
Zusammenfassung der Kapitel
Das Kapitel „Auffälligkeit“ definiert den Begriff der Auffälligkeit im schulischen Kontext und stellt die Bedeutung von Normen für die Lehrkraft dar. Das Kapitel „Das ADS-Syndrom“ geht auf die Definition, Symptomatik, Ursachen und Therapieansätze des Syndroms ein. Es werden verschiedene Formen von ADS erläutert und die Bedeutung von Fördermaßnahmen in der Unterrichtsgestaltung und Hausaufgabenbetreuung hervorgehoben. Das Kapitel „Lehrerbildungsmaßnahmen für inklusiven Unterricht“ behandelt die Definition, Umsetzung und kritische Auseinandersetzung mit dem Konzept des inklusiven Unterrichts. Es werden rechtliche Grundlagen, Ansätze, Strategien und Ziele der Inklusion erläutert, sowie ein Ausblick auf die zukünftige Entwicklung gegeben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf das ADS-Syndrom als ein relevantes Thema in der schulischen Heterogenität. Sie beleuchtet wichtige Aspekte wie die Definition, Symptomatik, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten des Syndroms, sowie die Notwendigkeit von Fördermaßnahmen im Unterricht und in der Lehrerbildung. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen und Möglichkeiten des inklusiven Unterrichts und stellt die Bedeutung der Lehrerbildung für die Inklusion in den Fokus.
- Quote paper
- Tobias Bauernschmid (Author), 2013, Das ADS-Syndrom und Lehrerbildungsmaßnahmen für inklusiven Unterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264887