Diese Hausarbeit soll die weit verbreitete Vorstellung, dass die Bundesrepublik Deutschland nie Interesse an der Atombombe hatte, widerlegen. Dieser idealistische Gedanke widerspricht den historischen und politischen Fakten. Dazu wird die im Einleitungssatz zitierte Verzichtserklärung von Bundeskanzler Konrad Adenauer analysiert. Der zeitliche Rahmen ist dabei auf die 1950er Jahre und damit die Hochzeit des Kalten Krieges begrenzt. Dieser Epoche des Ost-West-Konflikts kommt dabei eine besondere Bedeutung bei, da sämtliche weltpolitische und militärische Entscheidungen dieser Zeit unmittelbar mit der Blockbildung verknüpft sind bzw. vor ihrem Hintergrund betrachtet werden müssen.
Am Anfang der Arbeit steht allerdings eine kurze Definition der wichtigsten Begriffe, um eventuellen Missverständnissen vorzubeugen. Der Hauptteil befasst sich mit den Verhandlungen über die Westeuropäische Union und der Beschreibung späterer Bestrebungen deutscher Nuklearpolitik, die hauptsächlich mit Bundeskanzler Konrad Adenauer, Bundesminister Franz Josef Strauß und dem Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) verbunden sind. Danach wird im Schlusskapitel die aufgestellte Behauptung, die BRD habe sehr wohl Interesse an der Atombombe gezeigt, zusammengefasst und kritisch diskutiert. Zuletzt folgen in einem kurzen Epilog die weiteren Entwicklungen über den friedlichen Zusammenbruch des Ostblocks bis heute sowie der Versuch eines Ausblicks in die zukünftige Atomwaffenpolitik, um das Thema abzuschließen.
Die wichtigste Literatur für diese Arbeit waren das Buch „Bonn und die Bombe“ von Matthias Küntzel und verschiedenen Biografien über Konrad Adenauer und Franz Josef Strauß. Als Quellen wurden in erster Linie Bundestagsreden verschiedener Beteiligter, die Memoiren des Altkanzlers und seines Atom- bzw. Verteidigungsministers sowie eine Untersuchung des BMVg herangezogen.
Allerdings ist es teilweise sehr problematisch an Quellen für diese brisante Fragestellung heran zu kommen, da die Nuklearmachtsträume der Bundesrepublik auch heute noch gerne totgeschwiegen werden. In vielen Büchern stehen nur spärliche Informationen, die sehr zeitaufwendig zusammengetragen wurden.
Inhaltsverzeichnis
- Deckblatt
- Einleitung
- Begriffsbestimmungen
- Kalter Krieg
- Atomwaffen
- Frieden
- Bundeswehr
- Die Verhandlungen über die Westeuropäische Union
- Bestrebungen nach der Verzichtserklärung
- Konrad Adenauer - Politisches Genie in den Anfangsjahren der Bundesrepublik
- Franz Josef Strauß - vom „Minister für dat Atom“ zum Verteidigungsminister
- Das Bundesministerium der Verteidigung – Mitverfügbarkeit als Ziel
- Schluss
- Epilog
- Die Deutschen und ein langer Friede
- Die Zukunft der Atomwaffen
- Anmerkung zum Forschungsgegenstand
- Anhang
- Abkürzungsverzeichnis
- Quelle BMVg
- Literaturverzeichnis
- Quellen
- Memoiren
- Literatur
- Onlinequellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit soll die weit verbreitete Vorstellung widerlegen, dass die Bundesrepublik Deutschland nie Interesse an der Atombombe hatte. Dazu wird die Verzichtserklärung von Bundeskanzler Konrad Adenauer im Kontext des Kalten Krieges analysiert. Die Arbeit beleuchtet die Verhandlungen über die Westeuropäische Union und spätere Bestrebungen der deutschen Nuklearpolitik, die mit Konrad Adenauer, Franz Josef Strauß und dem Bundesministerium der Verteidigung verbunden sind.
- Die Verzichtserklärung von Bundeskanzler Adenauer im Kontext des Kalten Krieges
- Die Verhandlungen über die Westeuropäische Union
- Die Rolle von Konrad Adenauer und Franz Josef Strauß in der deutschen Nuklearpolitik
- Die Bestrebungen des Bundesministeriums der Verteidigung nach „Mitverfügbarkeit“ von Atomwaffen
- Die historischen und politischen Fakten, die die Vorstellung widerlegen, die Bundesrepublik habe nie Interesse an der Atombombe gehabt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung definiert wichtige Begriffe und skizziert den zeitlichen Rahmen der Arbeit. Sie stellt die These auf, dass die Bundesrepublik Deutschland in den 1950er Jahren tatsächlich Interesse an Atomwaffen hatte und die Verzichtserklärung von Adenauer diese Ambitionen nicht widerspiegelt. Die Verhandlungen über die Westeuropäische Union werden im Detail betrachtet, wobei die deutsche Position und die Hintergründe der Verzichtserklärung beleuchtet werden. Die darauf folgenden Kapitel behandeln die Bestrebungen der Bundesregierung nach der Verzichtserklärung und analysieren die Rolle von Konrad Adenauer und Franz Josef Strauß sowie das Bestreben des Bundesministeriums der Verteidigung nach „Mitverfügbarkeit“ von Atomwaffen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Geschichte der deutschen Nuklearpolitik in den 1950er Jahren, der Verzichtserklärung von Konrad Adenauer, den Verhandlungen über die Westeuropäische Union, den Bestrebungen der Bundesregierung nach Atomwaffen und dem Kalten Krieg. Es werden wichtige Personen wie Konrad Adenauer und Franz Josef Strauß sowie Institutionen wie das Bundesministerium der Verteidigung beleuchtet.
- Arbeit zitieren
- Dr. Michael Knoll (Autor:in), 2005, Bedeutete die Erklärung Bundeskanzler Adenauers von 1954 einen bindenden Verzicht der Bundesrepublik auf Atomwaffen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264897