Extracto
Inhaltsverzeichnis
Einleitungssatz
1 Einleitung
2 Oligarchie nach Aristoteles
3 Oligarchie nach Michels
4 Oligarchie am Beispiel der Österreichischen Volkspartei ÖVP
5 Schluss
LiteraturverzeichnisFehler! Textmarke nicht definiert.
1 Einleitung
In seinem Buch „Zur Soziologie des Parteiwesens in der modernen Demokratie“ von 1911 stellt Robert Michels [1] die These auf, dass in jeder menschlichen Zweckorganisation wesentliche oligarchische Züge vorhanden sind (MICHELS 1989, 13). Im Speziellen geht er auf Parteien (vgl. dazu auch den Einleitungssatz) ein und kommt zu dem Ergebnis, dass sich keine Partei dieser Struktur entziehen kann (MICHELS 1989, 351 ff.).
Diese Hausarbeit soll den Gedankengang Robert Michels’ nachzeichnen und überprüfen, ob seine Feststellungen in der Realität zutreffen.
Im ersten Teil wird kurz auf die allgemeine Entstehung des Begriffs Oligarchie im Sinne von Aristoteles eingegangen. Darauf folgt, wie Michels über seine Definition zur These vom „Ehernen Gesetz der Oligarchie“ (MICHELS 1989, 351 ff.) kommt.
Im Hauptteil werden die Strukturen der österreichischen Volkspartei untersucht und im Hinblick auf Michels’ Theorie analysiert. Die ÖVP habe ich aus zwei Gründen gewählt:
Einerseits weil sie konservativ ist. Michels analysierte sozialdemokratische Parteien. Ich wollte keine Kopie seiner Erforschung anfertigen sonder aus eigenem Interesse eventuelle Parallelen zu konservativeren Parteien herstellen.
Des Weiteren wollte ich eine Partei aus einem Land der Europäischen Union mit ähnlichem Partei- und Regierungssystem wie in Deutschland betrachten, um auf der einen Seite leichter Vergleiche mit der BRD herstellen zu können und auf der anderen Seite auf die gute Datenlage bezüglich der EU zugreifen zu können.
Der Schluss fasst diese Betrachtungen zusammen und beantwortet die Frage, ob Oligarchie in Parteien moderner Demokratien nicht zu vermeiden ist.
Die wesentliche Literatur, die dieser Hausarbeit zu Grunde liegt, ist das Hauptwerk von Michels für den allgemeinen Teil, sowie die Untersuchung „Parteien unter Stress – Studien zur Politik und Verwaltung“ (PLASSER 1987) von Fritz Plasser für den Hauptteil. In seinem Buch fasst er unter anderem die Umfrageergebnisse von Dr. Fessel in Zusammenarbeit mit dem Sozialwissenschaftlichen Forschungsinstitut der Konrad-Adenauer-Stiftung (SFK) bzw. der Gesellschaft für Konsumforschung (GFK) zusammen. Da diese Umfragen nicht direkt zugänglich waren wurde Plassers Darstellung als Quelle angegeben. Zusätzlich diente die Promotion „Die politischen Parteien im Verfassungssystem Österreichs“ (WILDE 1984) von Hans-Wolfram Wilde als Ergänzung für den Hauptteil. Beide Bücher sind nicht aktuell, allerdings reichen ihr Aussagen und Daten zur Bearbeitung von Michels’ allgemeiner These aus. Detaillierte Informationen zur ÖVP wurden der Homepage (ÖVP, 2004) der Partei entnommen. Ebenso hilfreich waren die offiziellen Internet-Adressen der Europäischen Union (EUROPA, 2004) und des österreichischen Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur (AEIOU, 2004). Die komplette URL und das Datum des Downloads stehen an den jeweiligen Zitaten in den Fußnoten.
2 Oligarchie nach Aristoteles
Um im späteren Verlauf der Arbeit Missverständnissen vorzubeugen, ist die Definition von Oligarchie nach Aristoteles an dieser Stelle angebracht.
Der griechische Philosoph definiert Staatsformen nach der Zahl der Herrschenden und nach der Art und Weise, wie die Führung herrscht. Entweder zum Allgemeinwohl, was dem gerechten bzw. richtigen Typ gleichkommt, oder zum Wohl des Herrschers, was der entarteten Form entspricht (ARISTOTELES 1989, 54 f.).
Für Aristoteles ergeben sich damit 6 Staatsformen, die in folgender Grafik dargestellt werden:
Tabelle 1: Regierungsformen nach Aristoteles
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Ohne weiter auf die anderen Staatsformen einzugehen ist die Oligarchie damit ein System, in dem eine geringe Anzahl zum eigenen Wohl herrscht. Damit ist sie ein negatives, nicht wünschenswertes Regierungssystem.
An dieser Definition hat sich bis heute nichts geändert. Die Oligarchie ist eine Herrschaftsform, in der eine kleine Gruppe von wenigen Personen auf Dauer Macht ausübt und im Eigeninteresse handelt. Der Begriff ist aus dem Griechischen oligos (wenige) und árchein (herrschen) zusammengesetzt, um auf die ursprüngliche Herkunft hinzuweisen (SCHMIDT 1995, 675).
[...]
[1] Robert Michels: 1876-1936, Soziologieprofessor in Italien, Arbeitsfeld: Parteiensystemen und deren
Herrschaftskritik, lange Zeit überzeugter Sozialist, spätere Zuwendung zum Faschismus.
- Citar trabajo
- Dr. Michael Knoll (Autor), 2004, Ehernes Gesetz der Oligarchie am Beispiel der ÖVP, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264901
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