In der vorliegenden Arbeit soll das politische Plakat als Medium näher betrachtet werden. Die Untersuchung soll zeigen, dass dem Kommunikationsmittel Plakat ein Höchstmaß an Wirkungskraft zugeschrieben wird, da es den Betrachter durch die energetischen Einflüsse für einen kurzen Augenblick in seinen Bann zu ziehen vermag. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen hierbei die zu Beginn des 20. Jahrhunderts konstruierten Agitations- und Propagandaplakate der russischen Telegraphenagentur ROSTA.
Um die Fragestellung zu beantworten, widme ich mich zunächst der allgemeinen Definition als auch der Entstehungsgeschichte des Plakats, die den Gegenstand genauer betrachtet. Hierzu beziehe ich mich vorrangig auf Nikolai Tarabukin, der sich im Sammelband „Am Nullpunkt. Positionen der russischen Avantgarde“ zur Entstehung und Erstellung des Plakats äußert. Neben allgemeinen Ausführungen spezialisiert er sich des Weiteren auf das sowjetische Plakat des 20. Jahrhunderts. Im zweiten Kapitel gehe ich auf den Volksbilderbogen des Russischen Reiches ein, den Lubok. Dieser fungiert laut Klaus Waschik und Nina Baburina als Vorgänger der sich später herausbildenden Agitations- und Propagandaplakate, die nicht nur als Informations-, sondern auch als Manipulationsmedium genutzt wurden. Das sowjetische Plakat wird in einem dritten Kapitel näher beleuchtet. Hierfür sind vor allem die historischen Begebenheiten von Belang, die das Plakat in selbigen Kontext einbetten. Frank Kämpfer hat in seinem Buch „Der rote Keil“ die Geschichte der politischen Plakate festgehalten und beleuchtet ebenfalls die sowjetische Kulturgeschichte. Des Weiteren spielt in der Sowjetrepublik die Vermischung von Ästhetik und Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine wichtige Rolle und bildet das Fundament für die Entstehung des politischen Plakats. Im Anschluss fasse ich die Hauptaussagen Duvakins in einem letzten Kapitel zusammen, das sich auf die Merkmale und Funktionen der ROSTA-Fenster konzentriert. Zuletzt soll im Resümee geklärt werden, ob es den ROSTA-Plakaten gelungen ist, die ideologischen Botschaften an die ungebildeten Massen zu übermitteln und welche Funktion dem Plakat heute zugeschrieben werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Begrifflichkeit Plakat und sein historischer Entstehungskontext
- 3. Lubok – Der russische Volksbilderbogen
- 4. Das sowjetische Plakat
- 5. Das ROSTA-Fenster nach Duvakin
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das politische Plakat als Kommunikationsmittel, insbesondere die Agitations- und Propagandaplakate der russischen Telegraphenagentur ROSTA zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ziel ist es, die Wirkungskraft des Plakats aufzuzeigen und seine Rolle in der Übermittlung ideologischer Botschaften an die Bevölkerung zu analysieren.
- Definition und historische Entwicklung des Plakats
- Der Lubok als Vorläufer des sowjetischen Agitationsplakats
- Das sowjetische Plakat im historischen Kontext
- Die Merkmale und Funktionen der ROSTA-Fenster
- Die Wirksamkeit der ROSTA-Plakate in der Übermittlung ideologischer Botschaften
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Wirkungskraft des politischen Plakats, speziell der ROSTA-Plakate, dar. Sie skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit, der auf bestehenden Forschungsarbeiten zu Plakaten und der russischen Avantgarde aufbaut, und benennt die relevanten Kapitel.
2. Die Begrifflichkeit Plakat und sein historischer Entstehungskontext: Dieses Kapitel befasst sich mit der semantischen Entwicklung des Begriffs "Plakat" und dessen historischem Kontext. Es analysiert den Ursprung des Wortes und seine Entwicklung vom einfachen Ankündigungshinweis zum Massenkommunikationsmittel. Die Ausführungen beleuchten die Rolle des Plakats als Mittel der Massenproduktion, seine Fähigkeit zur Aufmerksamkeitserregung und seine Bedeutung in verschiedenen kulturellen Kontexten. Die Untersuchung von Tarabukins Ausführungen zur Gestaltung und Wirkung von Plakaten steht im Mittelpunkt. Die unterschiedliche Rezeption des Plakats in städtischen und ländlichen Umgebungen wird ebenfalls diskutiert, und die Dynamik und die Heuristik des Mediums werden betont.
Schlüsselwörter
Plakat, Agitationskunst, ROSTA-Fenster, Sowjetplakat, Lubok, Propaganda, Massenkommunikation, visuelle Kommunikation, russische Avantgarde, Ideologie, Wirkungskraft.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Das politische Plakat als Kommunikationsmittel - am Beispiel der ROSTA-Fenster
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht das politische Plakat als Kommunikationsmittel, insbesondere die Agitations- und Propagandaplakate der russischen Telegraphenagentur ROSTA zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der Fokus liegt auf der Analyse der Wirkungskraft des Plakats und seiner Rolle in der Übermittlung ideologischer Botschaften.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und historische Entwicklung des Plakats, den Lubok als Vorläufer des sowjetischen Agitationsplakats, das sowjetische Plakat im historischen Kontext, die Merkmale und Funktionen der ROSTA-Fenster und die Wirksamkeit der ROSTA-Plakate in der Übermittlung ideologischer Botschaften. Die semantische Entwicklung des Begriffs "Plakat" und seine historische Entwicklung vom einfachen Ankündigungshinweis zum Massenkommunikationsmittel werden ebenso beleuchtet wie die unterschiedliche Rezeption in städtischen und ländlichen Umgebungen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Die Begrifflichkeit Plakat und sein historischer Entstehungskontext, Lubok – Der russische Volksbilderbogen, Das sowjetische Plakat, Das ROSTA-Fenster nach Duvakin und Fazit. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz vor. Kapitel 2 analysiert die semantische Entwicklung des Begriffs "Plakat". Kapitel 3 behandelt den Lubok. Kapitel 4 und 5 befassen sich mit dem sowjetischen Plakat und den ROSTA-Fenstern. Das Fazit fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Methoden werden angewendet?
Der methodische Ansatz der Arbeit baut auf bestehenden Forschungsarbeiten zu Plakaten und der russischen Avantgarde auf. Die Arbeit analysiert die Gestaltung, die Funktion und die Wirkung der Plakate im Kontext ihrer historischen und kulturellen Einbettung. Die Untersuchung von Tarabukins Ausführungen zur Gestaltung und Wirkung von Plakaten spielt eine zentrale Rolle.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Plakat, Agitationskunst, ROSTA-Fenster, Sowjetplakat, Lubok, Propaganda, Massenkommunikation, visuelle Kommunikation, russische Avantgarde, Ideologie, Wirkungskraft.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, die Wirkungskraft des politischen Plakats aufzuzeigen und seine Rolle in der Übermittlung ideologischer Botschaften an die Bevölkerung zu analysieren, insbesondere im Kontext der ROSTA-Plakate.
Wie wird der Lubok in der Arbeit behandelt?
Der Lubok wird als Vorläufer des sowjetischen Agitationsplakats behandelt und seine Bedeutung für die Entwicklung des politischen Plakats in Russland wird analysiert.
Welche Rolle spielen die ROSTA-Fenster in der Arbeit?
Die ROSTA-Fenster stehen im Mittelpunkt der Arbeit. Ihre Merkmale, Funktionen und ihre Wirksamkeit in der Übermittlung ideologischer Botschaften werden detailliert untersucht.
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- Marita Kriesel (Author), 2013, Das Plakat als visuelles Medium der Agitationskunst am Beispiel der ROSTA-Fenster, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/265019