Paulus und seine Briefe


Hausarbeit, 2012

42 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Die Person Paulus
2.1 Chronologie
2.2 Das paulinische Werk
2.3 Das Leben der von Paulus gegründeten Gemeinden - Die Ordnung der Gemeinden

3 Die Briefe des Paulus
3.1 Briefaufbau
3.2 Die authentischen Briefe
3.2.1 Der erste Brief an die Thessalonicher
3.2.1.1 Briefaufbau
3.2.1.2 Theologie
3.2.2 Der Brief an die Galater
3.2.2.1 Briefaufbau
3.2.2.2 Theologie
3.2.3 Der Brief an die Philipper
3.2.3.1 Briefaufbau
3.2.3.2 Theologie
3.2.4 Der Brief an Philemon
3.2.4.1 Briefaufbau
3.2.4.2 Theologie
3.2.5 Der erste Brief an die Korinther
3.2.5.1 Briefaufbau
3.2.5.2 Theologie
3.2.6 Der zweite Brief an die Korinther
3.2.6.1 Briefaufbau
3.2.6.2 Theologie
3.2.7 Der Brief an die Römer
3.2.7.1 Briefaufbau
3.2.7.2 Theologie
3.3 Die deuteropaulinen und die Pastoralbriefe

4 Paulus in der Schule

5 Schlussbemerkung

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung

„Da sind weder Jude noch Grieche, da ist weder Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau. Denn ihr alle seid eins in Chistus Jesus.“(Gal 3,28)

In der folgenden Ausarbeitung stelle ich „Paulus und seine Briefe“ vor. Grundlegend beziehe ich mich in meiner Arbeit auf die Mitschriften der Vorlesung aus dem WS 2011/12 von Herrn Prof. Dr. Wolfgang Weiß: „Paulus und seine Briefe“, die Mitschriften aus dem Seminar „Paulus - Leben und Werk“ von Frau Silke Polewka, die Mitschriften aus dem Tutorium zu „Paulus und seine Briefe“ von Frau Sabine Bosse sowie auf die Zürcher Bibel von 2007.

Der Schwerpunkt meiner Ausarbeitung liegt vor allem auf den Briefen des Paulus. Diese werde ich im weiteren Verlauf meiner Arbeit zuerst unter dem Aspekt des Briefaufbaus untersuchen, vorab in der allgemeinen Form und später in Bezug auf jeden der authentischen Briefe des Paulus. Des Weiteren werde ich den Briefaufbau spezifisch mit dessen Inhalten untermauern, um letztendlich Schlüsse auf die theologischen Ausführungen nehmen zu können. Außerdem werden die echten von den unechten Briefen des Paulus abgegrenzt. Der Vollständigkeit des Schwerpunktes halber, habe ich den Philemon (Phlm) mit den Mitschriften des Seminars bearbeitet, da dieser nicht in der Vorlesung behandelt wurde. Ebenfalls habe ich den Röm komplett nach meiner Aufteilung - Inhalt, Briefaufbau, Theologie - bearbeitet, trotz der unvollständigen Bearbeitung in der Vorlesung.

Ein weiterer Berarbeitungspunkt ist die Person des Paulus. Hierbei finden seine Funktion und seine Chronologie besondere Beachtung. Außerdem werde ich das Werk des Paulus kurz zusammenfassen. Um berufsfeldbezogen zu argumentieren, werde ich unter Zuhilfenahme des Niedersächsischen Kercurriculums für Evangelische Theologie zuerst die Einbettung des Paulus im Lehrplan und danach die Umsetzung im Unterricht beleuchten.

Im Anhang finden sich neben der Erklärung der selbstständigen Abfassung mein Handout zur Seminarleistung sowie ein Ausdruck des o.g. Kerncurriculums.

2 Die Person Paulus

Paulus war dem NT zufolge ein Apostel. Apostel sind „zur Verkündigung der christlichen Botschaft ausgesandte Missionare, die durch eine Begegnung mit dem auferstandenen Christus dazu berufen sind.“[1] Er entstammte einer sehr gläubigen Familie und wurde unter dem Namen „Saulus“ geboren. Laut Phil 3,5 wurde er am achten Tag nach seiner Geburt beschnitten. Er stammte aus dem Volk Israel und „gehöre zum Stamm Benjamin und sei ‚Hebräer von Hebräern’.“[2]. „Die Beschneidung ist also das äußerliche Zeichen dafür, dass ein Mann zum Volk Isreal, also zum Volk Gottes, gehört.“[3] Nach der Tradition des AT gliedert sich das Volk Israel in 12 Stämme, „im Anschluss an die zwölf Söhne Jakobs“[4] (vgl. Gen 37-50). Da Benjamin der jüngste Sohn des Jakobs war, steht der Stamm Benjamin für den kleinsten Stamm des Volkes Israel.[5] In diesem Zusammenhang wird auch die Bedeutung seiner Namen klar. Denn „Saul war der erste israelische König aus dem Stamm Benjamin“[6], und von eben diesem wurde „Saulus abgeleitet“. Der Name „Paulus“, unter dem er weithin bekannt ist, „ist ein römischer Name und bedeutet ‚klein’.“.[7] Hier ist also auch der Bezug zum kleinsten Stamm Benjamin erkennbar. Seine Briefe sind in griechischer Sprache verfasst. „Ich bin ein Jude, aus Tarsus in Kilikien“, sagte Paulus in Apg 21,39. Demnach ist Paulus auch jüdischen Glaubens. Er erlernte den Beruf des Zeltmachers (vgl. Apg 18,3). Aufgrund dessen, dass Paulus fähig war zu schreiben und zu lesen, kann man einen gewissen Bildungsstand voraussetzen. In Phil 3,5f betont er, als Pharisäer untadelig im Gesetz gewesen zu sein. Er übertraf „seine Altersgenossen im Studium des Gesetzes, was ebenfalls auf eine schulmäßige Ausbildung als Pharisäer hinweist.“[8] (vgl. Gal 1,14). „Es ist zu vermuten, dass antike Philosophen-Schulen Paulus nicht unbekannt waren.“[9]

Paulus ist im NT wiederzufinden. Dieses enthält 27 Schriften, von denen 13 dem Paulus als „echte“ oder „unechte“ Briefe zuzuordnen sind.

2.1 Chronologie

Die chronologische Anordnung der Lebensdaten des Paulus ist nur sehr mühsam aufzubauen. Man kann anhand der Apg versuchen, Informationen zur paulinischen Mission heranzuziehen, denn in seinen Briefen „finden sich allenfalls indirekte Indizien für die Reihenfolge ihrer Entstehung.“[10]. Anhand der Quellen kann man keine absolute, also auf Jahreszahlen basierende Chronologie erstellen. Vielmehr muss man anhand der vorangegangenen Quellen Vermutungen anstellen, um damit auf eine relative Chronologie zu kommen. Vorab eine Grafik zum groben Aufbau der Chronologie:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.1: In Bezugnahme auf die Vorlesung vom 01.11.2011

Die Ausgangsbasis ist die Ankunft Paulus in Korinth 50 n. Chr. Dies kann man anhand Apg 18,2 erschließen. Von diesem Punkt aus lässt sich die Chronologie nach hinten und nach vorne hin entwerfen. Paulus wurde als Saulus in Tarsos/ Kiliken ca. 10 n.Chr geboren.[11] Er hat als Jude gelebt, die Gemeinde Gottes verfolgt und versucht sie zu vernichten (vgl. Gal 1,13). Diese Verfolgertätigkeit ist auf 30/31 n.Chr. zu datieren. 31/32 n.Chr. kam es dann vermutlich zum Damaskuserlebnis, indem ihm das Evangelium durch Jesus Christus offenbart wurde (vgl. Gal 1,12). Von da an wurde Saulus zum Paulus und missionierte im Namen Jesus Christus. Ebenfalls zu erwähnen ist der Apostelkonvent, an dem Paulus seine Heidenmission offen legen musste. Dies ist auf 48 n.Chr. zu datieren (vgl. Gal 2,1-10). Von 50/51-56 n.Chr. verfasste Paulus dann seine authentischen Briefe. Erläuterungen zur Datierung finden sich in den Abschnitten 3.2.1 bis 3.2.7 meiner Ausarbeitung. Paulus starb den Märtyrertod ca. 64 n.Chr. in Rom.[12] Die weiteren Briefe, die Paulus zuzuordnen sind, wurden zwischen 80 und 100 n.Chr. verfasst (siehe Abb.1).

2.2 Das paulinische Werk

Das Werk des Paulus ist anhand der erhaltenen Briefen auszumachen (Siehe auch: 3.; 3.2). „Paulus hat mit seinen Briefen die christliche Theologie ganz erheblich geprägt.“[13] Diese schrieb er, um die Verkündigung des Evangeliums zu stärken. Er hat keine zusammenhängende Dogmatik verfasst, somit muss diese aus den Briefen rekonstruiert und zusammengesetzt werden.[14]

Das Christusgeschehen, vor allem der Tod und die Auferstehung, stehen im Zentrum der Erzählungen des Paulus.[15] Dieses ist also „das Fundament für (dessen) Eschatologie, die Soteriologie und die Ethik“[16]. Traditionell versteht man unter Eschatologie die Lehre von den letzten Dingen.[17] Allerdings ist es weniger eine Lehre als „Hoffnungssätze, um Gottes Verheißung.“[18]. Hierbei wird eine Art Bild entworfen, in dem „Gottes Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mit den Menschen“[19] zu sehen ist, beginnend mit dem Kommen und der Auferstehung Jesus Christus. Damit verbunden ist die „Lehre von der Rettung“[20], Soteriologie. Zum einen geht es hier darum, dass Jesus, der sündenlos war, sich für die Christen geopfert hat, um diesem Vergebung zu gewähren (Opfergedanke). Zum anderen sterben die Christen mit Jesus, was dazu führt, dass die Sünde nicht über einen herrschen kann (Partizipation).[21] Verbunden mit der Soteriologie ist die Rechtfertigungslehre des Paulus. Diese „meint die Lehre bezüglich der Frage, wie der Mensch, der ja Sünder ist, vor Gott gerecht werden kann.“[22], und wie in Gal 2,16 geschrieben steht, wird man durch den Glauben gerecht. Diejenigen, die an Christus Jesus glauben, leben in ihm und sind gerechtfertigt, allerdings bedeutet das nicht, dass sie gleichzeitig auch ein tugendhaftes Leben führen.[23] Deshalb beschreibt Paulus in seiner Ethik, wie man ein Leben als Christ zu führen hat. Hier nimmt er vor allem Bezug auf die Ehe, Sexualität, Disziplin und die Naherwartung. Zusammenfassend kann man also sagen, dass Paulus Werk in der Verkündigung des Evangeliums besteht, dies u.a. in Form der Rechtfertigungslehre. Weiterführend zu diesem Thema siehe 3.2f meiner Ausarbeitung.

2.3 Das Leben der von Paulus gegründeten Gemeinden – Die Ordnung der Gemeinden

In diesem Abschnitt nehme ich Bezug auf mein Blitzlicht im Seminar: „Paulus - Leben und Werk“ von Frau Silke Polewka.

Im Allgemeinen kann man in den von Paulus gegründeten Gemeinden nicht von einer ausgeprägten Ordnung sprechen, da es nur ein geringes Maß an Organisation gab.[24] Es gab vorerst keine Personen, die aus ihrer Position heraus eine Gemeinde hätten leiten können. Es war damals zwar die Rede von Vorsehern, Aufsehern oder Dienern [25]. „Diese Begriffe sind (allerdings) aus der hellenistischen Umwelt genommen und haben in dieser noch keine spezifische Prägung erfahren.“[26] Die einzigen Regeln, die es gab, waren für die Gestaltung der Gottesdienste angedacht sowie für „die Wahrnehmung der wichtigsten Aufgaben“[27]. Paulus war aber der Meinung, dass seine Gemeindemitglieder eher nüchtern mit dem Auftreten von Autoritäten umgehen sollten. Nach der damaligen Erwartung war die Zeit der Welt begrenzt. Dies war von der Vorstellung begleitet, dass der Herr erscheint (Parusie/ Naherwartung). Die Gemeinde spürte innerhalb ihrer Reihen die Gegenwart des Geistes.[28] Durch dessen Wirken entfalteten sich in der Gemeinde eine Fülle von Gaben. Diese Gaben, die durch den Geist Gottes befähigt wurden, nennt man Charisma/ Charismen. Aufgrund dessen kann man in den Gemeinden von dem Charisma als Ordnung bzw. als Gemeindeordnung sprechen. Der Geist ist also die Macht, die das Leben hervorbringt und von innen heraus die einzelnen Fähigkeiten zu Gnadengaben macht. Solche vom Geist verliehenen Gaben können u.a. eine Heilungsgabe, Stärke des Glaubens oder auch Zungenrede (vgl. 1Kor 12,8-11) sein (weitere Gaben siehe Handout: Anhang). Dennoch stellt Paulus klar, dass durch die Taufe alle Christen zum Leib Jesus Christi wurden. Dies bedeutet, dass kein Körperteil alleine existieren kann oder durch ein anderes auch nur ansatzweise ersetzt werden könnte.[29] Dadurch kann auch kein Charisma alleine existieren oder eine übergeordnete Stellung gegenüber dem anderen einnehmen (vgl. 1Kor 12,12). Im 1Kor waren die Gaben dazu da, die Gemeinschaft der Gemeinde zu stärken, im Röm, wo auch von Charismen gesprochen wird, gelten diese zur nachdrücklichen Betonung der verkündigten Lehre. Nach der Ausbreitung der Charismen begann Paulus, Ämter zu benennen.[30] Zum einen waren dort die Apostel, zu denen er selber zählte. Diese sind Zeugen des auferstandenen Herrn und hatten die Aufgabe, den Christen das Evangelium auszurichten. Dann gab es die Propheten, welche mit der Vollmacht des Geistes redeten und der Gemeinde Weisungen im Namen des Geistes gaben. Als letztes Amt benennt Paulus die Lehrer. Diese sollten, wie auch in der heutigen Zeit gegeben, unterrichten. In deren Unterricht sollte das Bekenntnis des Glaubens ausgelegt, der Sinn der heiligen Schrift erklärt und die Inhalte der christlichen Lebensführung erläutert werden.

3 Die Briefe des Paulus

Heute ist es üblich, private oder Geschäftsbriefe zu schreiben. Man schreibt diese Briefe von Hand oder elektronisch auf Papier, faltet das Blatt, steckt es in einen Briefumschlag und bringt diesen zur Post, damit der Brief an den Adressaten übersendet wird. Doch wie verlief so ein Vorgang zu Zeiten des Paulus?

Paulus Briefe waren Gelegenheitsschreiben[31]. Er reagierte mit ihnen auf Anfragen oder Informationen, um Verbindung mit den Gemeinden zu halten (bzw. wie beim Röm neu herzustellen), die er gegründet hatte, und um sein Evangelium zu verkünden. „Dies bedeutet: P. schreibt nicht für seine Nachwelt, sondern in seine Gegenwart.“[32] Er schrieb seine Botschaften auf Papyrusblätter[33], mit dickflüssiger Tinte durch eine Rohrfeder. Wörter und Übergänge wurden aneinandergereiht, deshalb umfasste ein Schreiben auch nur ein Blatt. Nach dem Niederschreiben wurde das Blatt zusammengerollt, verschnürt und versiegelt. Der Adressat wurde auf den äußeren Rand der Rolle geschrieben. Da es damals kein Postwesen gab, musste man selbst einen Weg für die Zustellung des Briefs an den Empfänger finden. Einen wie heute bekannten Briefaustausch gab es damals nicht. Es „fehlt regelmäßig die andere Seite der Kommunikation“[34], deshalb kann man nicht von einer „schnellen“ brieflichen Reaktion sprechen.

Briefe hatten damals wie heute einen bestimmten Aufbau. Im NT werden die Briefe des Paulus der Länge nach geordnet. Es beginnt mit dem Brief an die Römer und endet mit dem Brief an Philemon. Die Briefe wurden „zwischen 50 und 56 n. Chr. an unterschiedliche Gemeinden geschrieben“[35], allerdings hat deren Reihenfolge in der Bibel nichts mit einer chronologischen Abfolge der Entstehungszeit zu tun. Insgesamt werden 13 Briefe des Paulus benannt, die wiederum in echte, also von Paulus selbst verfasste, und in unechte, unter Paulus Namen verfasste Briefe zu unterscheiden sind. Darauf wird im weiteren Verlauf der Arbeit Bezug genommen.

3.1 Briefaufbau

Briefe haben heutzutage einen bestimmten Aufbau, der sie von anderen Literaturformen unterscheidet. Die Form kann je nach Anlass variieren. Der Briefanfang und der Schluss sind an feste Schemata gebunden (z.B.: „Sehr geehrte/r Frau/ Herr“; „Mit freundlichen Grüßen!“), der Mittelteil ist frei in der Gestaltung [36]. Ein ähnlicher Aufbau geht von den antiken Briefen aus. Sie können in öffentliche und private Briefe unterteilt werden.[37] Einen kurzen Überblick gibt es vorab in nachfolgender Tabelle:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.2: In Bezugnahme auf die Vorlesung vom 08.11.2011

Am Anfang eines antiken Briefes steht das sogenannte Präskript. Es ist eine Art briefliche Danksagung oder auch Selbstempfehlung. Das Präskript besteht aus drei voneinander abgrenzbaren Teilen. Der erste Teil umfasst die Angabe des Absenders. Der zweite Teil besteht aus der Nennung des Adressaten. Hierbei sind wiederum die äußere und die innere Adresse zu unterscheiden [38]. Die äußere Adresse steht auf dem äußeren Rand der Papyrusrolle. Hier wurden der neben dem Adressaten auch der Absender und der Bestimmungsort genannt. Allerdings ist „bei allen ntl. Briefen (ist) die äußere Adresse verloren gegangen.“[39]. Der innere Adressat ist zu vergleichen mit dem heutigen Briefkopf. Hier wird auch wieder unterschieden, und zwar zwischen der griechischen und der orientalischen Form. Bei der griechischen Form wird die innere Adresse - Absender, Adressat und Gruß/ Wunsch - in einem Satz zusammengefasst. Der Absender steht im Nominativ und der Absender im Dativ (z.B. Apg 15,23-29). Bei der orientalischen Form ist eine Zweiteilung zu erkennen. Als erstes werden in einem Satz der der Absender und der Empfänger genannt, im folgenden Teil des Präskripts der Gruß/ Wunsch. Der Gruß/ Wunsch macht somit auch den letzten Teil des Präskripts aus.

Auf das Präskript folgt das Proömium. Dieses beinhaltet eine Danksagung an die Adressaten. „Im Proömium bedankt sich der Apostel für den der angeschriebenen Gemeinde von Gott verliehenen Heilsstand.“[40] Der Briefkorpus ist der Hauptteil des Briefes, in dem auf Fragen und Informationen eingegangen wird. Er ist vom Aufbau und Inhalt her variierbar. Der Briefschluss gliedert sich in die Paränese und das Postskript. Die Paränese enthält neben Mahnungen auch oft die Reisepläne des Apostels. Des Weiteren kann man Segenswünsche und auch gelegentlich die Bitte um eine Fürbitte für die Gemeinde in diesem Abschnitt wiederfinden. Mit dem Postskript wird ein antiker Brief beendet. Hier werden die Adressaten dazu aufgefordert, weitere Gemeindemitglieder zu grüßen. Außerdem werden Grüße anderer übermittelt und ein Gruß des Absenders ausgesprochen (Eschatokoll).

3.2 Die authentischen Briefe

Im NT werden 13 Briefe unter dem Namen des Paulus geführt. Hierbei sollte man zwischen den echten Briefen (authentischen), den Deuteropaulinen und den Pastoralbriefen unterscheiden[41], auf welche ich im weiteren Verlauf eingehen werde.

Die authentischen „Paulusbriefe sind alle in der Phase seiner eigenstänigen Mission, etwa in den Jahren zwischen 49 un 56 n. Chr., entstanden.“[42]. Sie wurden entweder von Paulus von Hand geschrieben oder von ihm diktiert und per Hand unterzeichnet (vgl. Gal 6,11). In den folgenden Unterkapiteln werde ich die authentischen Briefe des Paulus auf ihren Inhalt, den Briefaufbau und die Theologie hin untersuchen. Meine Reihenfolge der Briefe bezieht sich auf deren Entstehungsdaten, nicht auf die Reihenfolge, die in der Bibel wiederzufinden ist.

[...]


[1] Claus Westermann/ Ferdinand Ahuis, Calwer Bibelkunde, Stuttgart152001, 343.

[2] Eduard Lohse, Paulus. Eine Biographie, München ²2009, 18. Hervorhebung durch Herausgeber.

[3] Hanna Roose, Module der Theologie. Neuses Testament, Berlin 2009, 48.

[4] Vgl., ebd., 49.

[5] Vgl., ebd..

[6] Vgl., ebd..

[7] Vgl., ebd., Hervorhebung durch Verfasser.

[8] Udo Schnelle, Einleitung in das Neue Testament, Göttingen72011, 47.

[9] Schnelle, Einleitung, 47.

[10] Hans Conzelmann/ Andreas Lindemann, Arbeitsbuch zum Neuen Testament, Tübingen142004, 226.

[11] Vgl., Vorlesung: Paulus und seine Briefe, 01.11.2011

[12] Schnelle, Einleitung, 46.

[13] Roose, Module, 66.

[14] Vgl., ebd..

[15] Vgl., ebd., 67.

[16] Vgl., ebd., 68.

[17] Lukas Bormann, Bibelkunde, Göttingen ³2009, 294.

[18] Roose, Module, 68.

[19] Vgl., ebd., 68.

[20] Vgl., ebd., 69.

[21] Vgl., ebd., 70.

[22] Roose, Module, 70.

[23] Vgl., ebd., 73.

[24] Lohse, Paulus, 142.

[25] Vgl., ebd., 143.

[26] Vgl., ebd..

[27] Vgl., ebd., 142.

[28] Vgl., ebd., 143.

[29] Lohse, Paulus, 144.

[30] Vgl., ebd..

[31] Bormann, Bibelkunde, 252.

[32] Wolfgang Weiß, Art. Paulus, Apostel (BBKL 7), 1984, 1. (aus formatierter Kopie)

[33] Lohse, Paulus, 117.

[34] Bormann, Bibelkunde, 252.

[35] Roose, Module, 47.

[36] Roose,Module, 57.

[37] Schnelle, Einleitung, 52.

[38] Vgl. ebd., 54.

[39] Vgl. ebd..

[40] Schnelle, Einleitung, 57.

[41] Bormann, Bibelkunde, 253.

[42] Vgl. ebd..

Ende der Leseprobe aus 42 Seiten

Details

Titel
Paulus und seine Briefe
Hochschule
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg  (Institut für evangelische Theologie und Religionspädagogik)
Veranstaltung
Paulus und seine Briefe
Note
1,0
Autor
Jahr
2012
Seiten
42
Katalognummer
V265124
ISBN (eBook)
9783656546153
ISBN (Buch)
9783656546320
Dateigröße
1102 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Das Lerntagebuch ist eine besondere Art der Prüfungsleistung. Sie beinhaltet die Reproduktion von Inhalten der Vorlesung, des Seminars und des Tutoriums. Dieses Lerntagebuch wurde im ersten Semester geschrieben und weißt laut Dozent lediglich schwächen im Gebrauch der Fachsprache auf. [Seminarbezug: 1,0, Vorlesungsorientierung: 1,0, Reflexion: 1,3]
Schlagworte
paulus, briefe
Arbeit zitieren
Tessa Ostermann (Autor:in), 2012, Paulus und seine Briefe, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/265124

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