Diese theoriegeleitete empirische Analyse beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern die drei baltischen Staaten kurz vor ihrem EU-Beitritt als konsolidierte Demokratien betrachtet werden können. Die Untersuchung baut hierbei auf dem Konsolidierungskonzept von Larrry Diamond auf, dessen Vorstellung Hauptbestandteil des theoretischen Teils der Arbeit ist. Dieses Konzept steht in der Tradition der politischen Kulturforschung und ist beeinflusst durch die Arbeiten von Gelehrten wie Gabriel Almond oder David Easton. Es ist zwar nicht das einzige Konzept zur demokratischen Konsolidierung, bietet aber im Vergleich zu einem wichtigen konkurrierenden Konzept von Juan J. Linz und Alfred Stepan den Vorteil, dass es wichtige Größen wie Wahlverhalten oder sonstige politische Beteiligung der Bürger in Form von Demonstrationen oder Bürgerinitiativen mit einschließt, während diese bei Linz und Stepan völlig unterschlagen werden. Zudem wird geklärt, welcher Demokratiebegriff dieser Arbeit zugrunde liegt und wie Demokratie gemessen werden kann.
Der zweite Teil dieser Arbeit beschäftigt sich dann mit empirischen Analysen zum Stand der Konsolidierung der Demokratie im Baltikum. Hierbei wird zunächst jeweils auf den institutionellen, historisch-kulturellen sowie den sozioökonomischen Hintergrund in den einzelnen Staaten eingegangen. Dies dient später der besseren Einordnung und Interpretation der empirischen Daten, die aus Meinungsumfragen (New Baltic Barometer 1991-2001) und Wahlergebnissen hergeleitet werden. Zum Abschluss der Arbeit wird ein kurzer Ausblick auf die weitere Entwicklung der baltischen Demokratien gewagt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1. Demokratiebegriff
- 2.2. Freedom In The World Survey
- 2.3. Das Konzept demokratischer Konsolidierung von Larry Diamond
- 2.3.1. Aufgaben der Konsolidierung
- 2.3.2. Dimensionen und Ebenen der Konsolidierung
- 2.3.3. Messung der Konsolidierung
- 3. Empirische Analyse
- 3.1. Daten
- 3.2. Analyse Estlands
- 3.2.1. Rahmenbedingungen Estlands
- 3.2.2. Einstellungen der Bürger Estlands
- 3.2.3. Verhalten der Bürger Estlands
- 3.3. Analyse Lettlands
- 3.3.1. Rahmenbedingungen Lettlands
- 3.3.2. Einstellungen der Bürger Lettlands
- 3.3.3. Verhalten der Bürger Lettlands
- 3.4. Analyse Litauens
- 3.4.1. Rahmenbedingungen Litauens
- 3.4.2. Einstellungen der Bürger Litauens
- 3.4.3. Verhalten der Bürger Litauens
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Stand der demokratischen Konsolidierung in Estland, Lettland und Litauen kurz vor ihrem EU-Beitritt im Jahr 2004. Sie analysiert, inwieweit diese baltischen Staaten als konsolidierte Demokratien betrachtet werden können, unter Berücksichtigung der spezifischen Herausforderungen ihrer dreifachen Transformation (politisch, wirtschaftlich, staatlich).
- Konzept der demokratischen Konsolidierung nach Larry Diamond
- Vergleichende Analyse der drei baltischen Staaten
- Einfluss historisch-kultureller und sozioökonomischer Faktoren
- Analyse von Bürgermeinungen und Wahlverhalten
- Bewertung des Konsolidierungsgrades der baltischen Demokratien
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Die Einleitung stellt den Kontext des Beitritts der baltischen Staaten zur EU im Jahr 2004 dar und beschreibt den Transformationsprozess dieser Staaten von kommunistischen Systemen zu Demokratien. Sie hebt die besonderen Herausforderungen hervor, vor denen diese Staaten im Vergleich zu anderen postkommunistischen Ländern standen, insbesondere das "Dilemma der Gleichzeitigkeit" der politischen, wirtschaftlichen und staatlichen Transformation. Die Arbeit konzentriert sich auf die letzte Phase dieses Prozesses – die Konsolidierung der Demokratie – und kündigt eine vergleichende Analyse Estlands, Lettlands und Litauens an, um ihren Status als konsolidierte Demokratien zu bewerten. Die Wahl der baltischen Staaten als Untersuchungsgegenstand wird mit ihren vergleichbaren, aber dennoch differenzierten Ausgangsbedingungen begründet.
2. Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel legt den theoretischen Rahmen der Arbeit fest. Es beginnt mit einer Klärung des Demokratiebegriffs, wobei der Ansatz von Larry Diamond im Mittelpunkt steht. Diamond's Definition der Demokratie als dynamischer Prozess, beeinflusst von verschiedenen Denkern wie Aristoteles und Robert Dahl, wird erläutert. Das Kapitel unterscheidet zwischen verschiedenen Demokratiekonzeptionen (Wahldemokratie, liberale Demokratie) und konzentriert sich auf Diamonds Konzept demokratischer Konsolidierung. Dieses Konzept bildet die Grundlage der empirischen Analyse und beinhaltet Kriterien zur Messung des Konsolidierungsgrades, die im weiteren Verlauf der Arbeit angewendet werden. Der Fokus liegt auf der Berücksichtigung von Wahlverhalten und politischer Partizipation der Bürger, im Gegensatz zu anderen Konzepten.
3. Empirische Analyse: Der empirische Teil der Arbeit analysiert den Konsolidierungsgrad der Demokratie in Estland, Lettland und Litauen. Zunächst werden die institutionellen, historisch-kulturellen und sozioökonomischen Rahmenbedingungen jedes Landes dargestellt. Anschließend werden empirische Daten aus Meinungsumfragen und Wahlergebnissen analysiert, um die Einstellungen und das Verhalten der Bürger zu untersuchen. Die Analyse gliedert sich in drei Abschnitte, die jeweils die drei baltischen Staaten separat behandeln und die jeweiligen spezifischen Entwicklungen und Herausforderungen beleuchten. Die Analyse integriert die in den Unterkapiteln präsentierten Daten in eine umfassende Darstellung des Konsolidierungsgrades für jedes Land.
Schlüsselwörter
Demokratische Konsolidierung, Baltische Staaten, Estland, Lettland, Litauen, EU-Beitritt, Larry Diamond, Transformationsprozess, Postkommunismus, Vergleichende Analyse, Politische Kultur, Wahlverhalten, Bürgerbeteiligung, Meinungsumfragen.
Häufig gestellte Fragen zu: Demokratische Konsolidierung in den baltischen Staaten
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Stand der demokratischen Konsolidierung in Estland, Lettland und Litauen kurz vor ihrem EU-Beitritt im Jahr 2004. Sie analysiert, inwieweit diese Staaten als konsolidierte Demokratien betrachtet werden können, unter Berücksichtigung der Herausforderungen ihrer dreifachen Transformation (politisch, wirtschaftlich, staatlich).
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf dem Konzept der demokratischen Konsolidierung nach Larry Diamond. Diamonds Definition der Demokratie als dynamischer Prozess und seine Kriterien zur Messung des Konsolidierungsgrades bilden die Grundlage der empirischen Analyse. Der Fokus liegt auf Wahlverhalten und politischer Partizipation der Bürger.
Welche Länder werden untersucht?
Die Arbeit untersucht vergleichend Estland, Lettland und Litauen. Die Wahl dieser Länder wird mit ihren vergleichbaren, aber dennoch differenzierten Ausgangsbedingungen begründet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Eine Einführung, die den Kontext und die Fragestellung beschreibt; ein Kapitel zu den theoretischen Grundlagen; ein Kapitel zur empirischen Analyse der drei baltischen Staaten (jeweils mit Analyse der Rahmenbedingungen, Einstellungen und des Verhaltens der Bürger); und abschließend ein Fazit.
Was wird in der empirischen Analyse untersucht?
Die empirische Analyse betrachtet die institutionellen, historisch-kulturellen und sozioökonomischen Rahmenbedingungen jedes Landes. Sie analysiert empirische Daten aus Meinungsumfragen und Wahlergebnissen, um die Einstellungen und das Verhalten der Bürger zu untersuchen und den Konsolidierungsgrad der Demokratie in jedem Land zu bewerten.
Welche Faktoren werden berücksichtigt?
Die Arbeit berücksichtigt historisch-kulturelle und sozioökonomische Faktoren, die die demokratische Konsolidierung beeinflussen. Der Einfluss von Bürgermeinungen und Wahlverhalten auf den Konsolidierungsprozess wird analysiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Demokratische Konsolidierung, Baltische Staaten, Estland, Lettland, Litauen, EU-Beitritt, Larry Diamond, Transformationsprozess, Postkommunismus, Vergleichende Analyse, Politische Kultur, Wahlverhalten, Bürgerbeteiligung, Meinungsumfragen.
Welches Fazit zieht die Arbeit?
(Das Fazit ist nicht explizit im Inhaltsverzeichnis zusammengefasst, muss aber im vollständigen Text enthalten sein.) Die Arbeit wird eine umfassende Bewertung des Konsolidierungsgrades der baltischen Demokratien zum Zeitpunkt des Beitritts zur EU liefern.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit ist für ein akademisches Publikum gedacht, das sich für den Transformationsprozess postkommunistischer Länder, den Aufbau demokratischer Systeme und vergleichende Politikwissenschaft interessiert.
Wo kann man den vollständigen Text finden?
(Diese Information muss im Kontext der Bereitstellung des HTML-Codes ergänzt werden.)
- Quote paper
- Urban Kaiser (Author), 2004, Die baltischen Staaten vor dem EU-Beitritt - Sind Estland, Lettland und Litauen konsolidierte Demokratien?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26514