Ausgerechnet in der politisch unsicheren und nicht selten ideologisch unterwanderten Phase des Kalten Krieges im Jahre 1968 fand die Gründung eines internationalen technikhistorischen Komitees statt: das International Committee for the History of Technology (ICOHTEC). Doch welche Art von wissenschaftlicher Gesellschaft ist das ICOHTEC? Welchen Zweck hat eine solche wissenschaftliche Vereinigung?
Die Ausarbeitung versucht anhand einer Darstellung der Charakteristika der Technikgeschichte als junger Spezialdisziplin der Geschichtswissenschaft und der Wissenschaftsgeschichte zu erörtern, warum das Komitee bald eine positive Bilanz ziehen konnte. Sie möchte aufzeigen, wie ICOHTEC zu einem wichtigen Bestandteil des Spektrums wissenschaftlicher Vereinigungen geworden ist.
Welches Erkenntnisinteresse, welche Problemstellungen und welche methodologische Systematik prägen die Forschungsarbeiten von Technikhistorikern? Warum und in welcher Form konnte die Funktionalität und die Arbeitsweise des Komitees transparenter gestaltet werden? In der Annäherung an diese zentrale Fragestellung stand die Analyse der wissenschaftlichen Entwicklung des Komitees im Fokus. Aufgrund des allgegenwärtigen Kalten Krieges in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts muss jedoch ebenso die Politik zwischen 1968 und 1989 konsequent interpretiert und präsentiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Einleitung — Die Entwicklung der Technikgeschichte als Disziplin der modernen Geschichtswissenschaft
- Die Anfänge von ICOHTEC — Die Entstehung einer wissenschaftlichen Organisation
- Die Ziele Kranzbergs und die Rolle der Gründungsväter von ICOHTEC
- Verfassung und Struktur des Komitees — Zeichen der Einflüsse des Kalten Krieges?
- ICOHTEC und die Technikgeschichte im Spektrum politischer und wissenschaftlicher Disharmonien — Tendenzen in der Forschungsarbeit
- Die Festigung der Technikgeschichte als Sub-Disziplin der Geschichtswissenschaft und die Rolle der Politik am Beispiel der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik
- ICOHTEC-Symposien als Charakteristikum der Annäherung — Schwerpunkte der Konferenzen zwischen 1968 und 1989
- Im Zeichen der Annäherung zwischen Ost und West
- Pont-a-Mousson 1970
- Tokio 1974 und 1976
- Die Konferenzen von ICOHTEC in den späten 1970er Jahren bis 1984 — Die Expansion des Komitees und die Festigung des technikhistorischen Austausches
- Freiberg 1978 und Sofia 1979
- Lerbach 1984
- Kontroversen, technikwissenschafilicher Transfer und neue Forschungsbereiche — Die Ergebnisse der Tagungen bis 1989
- Berkeley 1985
- Dresden 1986 und Madrid 1988
- Im Zeichen der Annäherung zwischen Ost und West
- Die Festigung von ICOHTEC als wissenschaftliche Organisation
- Die Beziehungen zwischen ICOHTEC und SHOT
- ICOHTEC als Teil der IUHPS/DHST
- Schlussteil — ICOHTEC von 1968 bis 1989 und im frühen 21. Jahrhundelt — Zusammenfassung und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Anlage
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Hausarbeit befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung des International Committee for the History of Technology (ICOHTEC) in der Zeit von 1968 bis 1989. Die Arbeit analysiert die Ziele der Gründergeneration des ICOHTEC, die Struktur und Funktionsweise des Komitees sowie die wichtigsten Symposien und Konferenzen, die zwischen 1968 und 1989 stattfanden. Insbesondere wird untersucht, wie sich der Kalte Krieg auf die wissenschaftliche Entwicklung und Politik des ICOHTEC auswirkte und welche Herausforderungen und Chancen die Vereinigung in dieser Zeit bewältigen musste.
- Die Rolle der Technikgeschichte als junge Disziplin der Geschichtswissenschaft und der Wissenschaftsgeschichte
- Die Gründung des ICOHTEC im Kontext des Kalten Krieges
- Die Bedeutung internationaler Symposien und Konferenzen für den wissenschaftlichen Austausch
- Die Beziehungen zwischen dem ICOHTEC und anderen wissenschaftlichen Vereinigungen, insbesondere der Society for the History of Technology (SHOT)
- Die Herausforderungen und Chancen der Technikgeschichte in einem globalisierten Umfeld
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und erläutert die verwendeten Quellen und Methoden. Zudem wird die Entwicklung der Technikgeschichte als akademische Disziplin in der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik beleuchtet.
Kapitel 2 befasst sich mit den Anfängen des ICOHTEC. Es werden die Ziele der Gründergeneration, die Struktur und Funktionsweise des Komitees sowie die Herausforderungen des Kalten Krieges auf die Arbeit des ICOHTEC untersucht.
Kapitel 3 analysiert die wichtigsten Symposien und Konferenzen des ICOHTEC zwischen 1968 und 1989. Es werden die Schwerpunktthemen, die Teilnehmer und die Ergebnisse der einzelnen Tagungen dargestellt.
Kapitel 4 untersucht die Beziehungen zwischen dem ICOHTEC und der SHOT sowie die Rolle des ICOHTEC als Teil der International Union for the History and Philosophy of Science (IUHPS/DHS).
Der Schlussteil fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf die zukünftigen Herausforderungen und Chancen der Technikgeschichte und des ICOHTEC.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das International Committee for the History of Technology (ICOHTEC), die Technikgeschichte, die Wissenschaftsgeschichte, der Kalte Krieg, internationale Symposien, wissenschaftlicher Austausch, die Society for the History of Technology (SHOT), die International Union for the History and Philosophy of Science (IUHPS/DHST), die Geschichte der Produktivkräfte, die Geschichte des Technologietransfers, die Herausforderungen und Chancen der Technikgeschichte in einem globalisierten Umfeld.
- Arbeit zitieren
- Holger Skorupa (Autor:in), 2010, Das International Committee for the History of Technology (ICOHTEC). Wissenschaftliche Entwicklung und Politik 1968 bis 1989, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/265362