Anschließend an die rezeptionsästhetischen Überlegungen von Hans Robert Jauß zeigt die vorliegende Untersuchung, wie The Catcher in the Rye in verschiedenen historischen Kontexten rezipiert wurde. Zentral ist dabei die These, dass der Mord an John Lennon eine Veränderung im Erfahrungshorizont der Öffentlichkeit hergestellt hat. Dies wiederum führte zu einem bis zu diesem Zeitpunkt nicht präsenten Rezeptionsstrang, der letztendlich zu einer Art Mythenbildung geführt hat.
In einem ersten Schritt werden die verschiedenen Rezeptionshaltungen aufgezeigt, die sich in der Zeit vor 1980 etabliert haben. Dazu werden in der Hauptsache zeitgenössische Buchkritiken und andere Quellen der öffentlichen Meinungsäußerung herangezogen. Hinzu kommen literarische Werke, die intertextuell Bezug auf The Catcher in the Rye nehmen. Ziel ist es, aufzuzeigen, welche Aspekte des Romans von den Rezipienten als besonders relevant empfunden wurden und wie sich Schwerpunktsetzungen in der Rezeption durch historische Bedingungen gewandelt haben.
Anschließend wird gezeigt, inwiefern das Attentat auf John Lennon einen neuen Erfahrungshorizont für die Rezeption von The Catcher in the Rye erzeugt hat. Daraufhin wird untersucht, welche neuen Rezeptionsstränge sich in der Folge der Ereignisse etabliert haben. Dazu werden wiederum Zeitschriftenartikel und weitere Kommentare zur Untersuchung herangezogen, allerdings wird hierbei die Entwicklung intertextueller Bezüge insbesondere in den Medien Film und Fernsehen relevant sein. Die Untersuchung wird zeigen, dass sich die produktive Rezeption zunehmend von den Inhalten des Romans entfernt und zu dessen Symbolwerdung beiträgt. Dass und wie sich dieses Phänomen des Bedeutungswandels bis heute fortsetzt, soll anschließend eine Untersuchung der derzeitigen Diskussionskultur im Internet zu The Catcher in the Rye verdeutlichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Rezeption des Romans vor 1980
- Wandel im Erfahrungshorizont: Das Attentat auf John Lennon
- Die Rezeption des Romans in der Folge des Attentats
- The Catcher in the Rye online
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht, welche Bedingungen dazu geführt haben, dass sich um The Catcher in the Rye derart diffuse Vorstellungen etabliert haben. Der Fokus liegt auf der Rezeption des Romans in verschiedenen historischen Kontexten, insbesondere im Zusammenhang mit dem Mord an John Lennon und der damit verbundenen Attentatsdebatte.
- Rezeption des Romans vor dem Hintergrund der jeweiligen historischen und gesellschaftlichen Bedingungen
- Einfluss des Mordes an John Lennon auf die Rezeption des Romans
- Analyse der produktiven Rezeption des Romans, insbesondere in den Bereichen Film, Fernsehen und Musik
- Die Rolle von Verschwörungstheorien in der Rezeption des Romans
- Die Transformation des Romans zum popkulturellen Symbol
Zusammenfassung der Kapitel
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Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die methodische Grundlage der Untersuchung, die auf Hans Robert Jauß' Rezeptionsästhetik basiert. Die These der Arbeit ist, dass der Mord an John Lennon einen neuen Erfahrungshorizont für die Rezeption von The Catcher in the Rye geschaffen hat, der zu einer neuen Konkretisation des Textes und einer Aktualisierung seines Kultstatus als Buch geführt hat.
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Das zweite Kapitel beleuchtet die Rezeption des Romans vor 1980. Es zeigt, wie The Catcher in the Rye in verschiedenen historischen Kontexten rezipiert wurde, welche Aspekte des Romans von den Rezipienten als besonders relevant empfunden wurden und wie sich Schwerpunktsetzungen in der Rezeption durch historische Bedingungen gewandelt haben.
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Das dritte Kapitel untersucht den Wandel im Erfahrungshorizont der Öffentlichkeit durch den Mord an John Lennon. Es analysiert, wie die Tat und die Verbindung von Chapmans Lektüre von The Catcher in the Rye zu seiner Tat die Rezeption des Romans neu prägten.
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Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Rezeption des Romans in der Folge des Attentats auf John Lennon. Es zeigt auf, wie die Ereignisse um den Mord und die Verbindungen zu weiteren Attentaten als neues Ereignis im Horizont der Rezipienten verstanden wurden und zu welchen weiteren Konkretisationen sie führten.
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Das fünfte Kapitel analysiert die Online-Kommunikation über den Roman. Es zeigt auf, wie sich die verschiedenen Lesarten des Romans im Internet vermischen und ein diffuses Bild des Romans als Symbol für das Böse und das Unerklärliche entstehen lassen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Roman The Catcher in the Rye, die Rezeptionsgeschichte, den Mord an John Lennon, die Attentatsdebatte, die Faszination des Bösen, Verschwörungstheorien, Kultphänomene, Popkultur und die Symbolwerdung des Romans.
- Arbeit zitieren
- Ulrike Ziegler (Autor:in), 2012, Salingers "The Catcher in the Rye" als Bibel für Mörder, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/265462