Die Gesellschaft hat ein Interesse an ihrer Jugend. Dies ist dadurch begründet, dass die vorherrschenden Lebensmuster und –interessen zuerst durch sie angekündigt werden. Sie sind somit "Trendsetter" der unterschiedlichen Lebensbereiche und Lebensformen. Für den Beginn der Jugendphase gelten allgemein die psychophysischen Veränderungen zur Zeit der Pubertät, für ihr Ende werden gewöhnlich soziokulturelle Kriterien wie Autonomie und Eigenverantwortlichkeit herangezogen. (vgl. Herlyn, Hille von Seggern; Heinzelmann, Karow, 2003, S. 23)
In dieser Arbeit beschäftige ich mich mit der geschlechtsspezifischen Raumkonstitution sowie dem Raumaneignungsverhalten von Kindern und Jugendlichen. Es wird davon ausgegangen, dass die Konstitution von Räumen von zwei Prozessen abhängig ist. Zum einen vom „Spacing“1, zum anderen von der Syntheseleistung. In dieser Arbeit beziehe ich mich auf die territoriale Sicht der Stadt bzw. des Stadtteils.
Es werden zuerst die zentralen Begriffe der Arbeit festgestellt und dargelegt. Weiterhin wird untersucht, in welcher Art und Weise Raumaneignung von Kindern und Jugendlichen stattfindet. Außerdem geht es um Frage gehen, welche geschlechtsspezifischen Unterschiede sich im jeweiligen Raumaneignungsverhalten finden und wie sie begründet werden können. Zudem wird die Aneignung von virtuellen Räumen untersucht und es wird aufgezeigt, in welcher Form sich das geschlechtsspezifische Aneignungsverhalten in diesem Kontext gestaltet.
Der Bildungsprozess, der bei der Raumaneignung implizit ist, wird aus Platzgründen nicht weiter diskutiert. Zur weiteren Komplexitätsreduktion des Themas beziehe ich mich in der folgenden Arbeit auf die Raumkonstitution im Alltag und klammere bewusst die Konstitution von Räumen am Computer beziehungsweise am Reißbrett aus. (vgl. Löw, 2001, S. 160)
Das Raumbeispiel, welches dieser Arbeit zu Grunde liegt, ist der öffentliche Stadtteil. Dieser kann sich sowohl in der Straße, in der jemand wohnt, in den Geschäften der Wohnumgebung, als auch in der angrenzenden Natur materialisieren. (vgl. Löw, 2001, S. 199)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begrifflichkeiten und Definitionen
- Der Raum in der Architektur / der Raum im Kontext der Humanwissenschaften
- Konstitution und Aneignung von Räumen
- Raumaneignung von Jugendlichen im öffentlichem Stadtteil
- Geschlechtsspezifische Raumaneignung
- Geschlechtsspezifische Aneignung von virtuellen Räumen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die geschlechtsspezifische Raumkonstitution und das Raumaneignungsverhalten von Jugendlichen. Im Fokus stehen die Prozesse der Aneignung öffentlicher Stadtteile und die Rolle des Geschlechts in diesen Prozessen.
- Der Einfluss von "Spacing" und Syntheseleistung auf die Raumkonstitution.
- Die Unterschiede im Raumaneignungsverhalten von Jugendlichen anhand ihres Geschlechts.
- Die Analyse von virtuellen Räumen und ihrer geschlechtsspezifischen Aneignung.
- Die Bedeutung von sozialen Räumen im Kontext der Entwicklung eines Menschen.
- Die Rolle von Raumaneignung und -konstitution in der Sozialisation von Jugendlichen.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von Jugendlichen als "Trendsetter" und untersucht, wie sie Räume konstituieren und aneignen. Sie betrachtet die Raumkonstitution als einen Prozess, der durch "Spacing" und Syntheseleistung geprägt ist, und konzentriert sich auf den öffentlichen Stadtteil als Raumbeispiel.
Begrifflichkeiten und Definitionen
Dieses Kapitel erläutert die zentralen Begriffe der Arbeit, "Raum", "Spacing" und "Syntheseleistung". Es beschreibt die Perspektiven auf den Raum aus Sicht der Architektur und der Humanwissenschaften und zeigt die Bedeutung von Raumkonstitution im Kontext der individuellen Entwicklung auf.
Raumaneignung von Jugendlichen im öffentlichem Stadtteil
Dieses Kapitel analysiert die Raumaneignung von Jugendlichen im öffentlichen Stadtteil, wobei der Fokus auf geschlechtsspezifischen Unterschieden liegt. Es untersucht die Rolle des Geschlechts in der Nutzung und Aneignung von Räumen und beleuchtet die Aneignung virtueller Räume im Kontext der digitalen Welt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselbegriffe "Raum", "Raumaneignung", "Raumkonstitution", "Geschlecht", "Jugendliche", "öffentlicher Stadtteil", "virtuelle Räume", "Spacing" und "Syntheseleistung". Diese Begriffe spiegeln die zentralen Themen der Arbeit wider und bieten einen Einblick in die Bereiche der Architektur, der Humanwissenschaften und der Sozialisation von Jugendlichen.
- Quote paper
- Jonas Meine (Author), 2013, Geschlechtsspezifische Raumaneignung bei Jugendlichen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/265495