Banken spielen für die heutige Weltwirtschaft eine zentrale Rolle, da sie als Finanzintermediäre auftreten und den notwendigen Ausgleich zwischen Kapitalbedarf und Kapitalangebot schaffen. In keiner anderen Branche sind daher so große Auswirkungen - positive als auch negative - auf andere Industriezweige möglich. Dies haben vor allem die finanzwirtschaftlichen Krisen der letzten Jahre bewiesen. Diese Probleme, ursprünglich aus dem Immobilienkreditgeschäft, haben sich rasant auf unterschiedlichste Wirtschaftszweige und Unternehmen auf der ganzen Welt ausgewirkt. Aufgrund dieser Entwicklungen standen Banken in den letzten Jahren besonders im Fokus der Öffentlichkeit und Medien.
Neben der Bank als Institution kommt aber vor allem den Mitarbeitern der Bank eine hohe Bedeutung zu, da diese direkt die Geschicke der Bank und indirekt so die Geschicke von Privathaushalten, Wirtschaftsunternehmen und sogar Staaten lenken können. Umso erstaunlicher ist, dass auch in Zeiten der Finanzkrise sehr hohe leistungs- und erfolgsorientierte Vergütungen an Bankmitarbeiter gezahlt wurden, so der Vorwurf der Kritiker. Immerhin galten Banken, und somit in erster Linie die Mitarbeiter der Banken, als Hauptverantwortliche für eine weltweite Rezession. Ein großer Widerspruch, auch mit politischer Brisanz, ist dabei von vielen neutralen Beobachtern empfunden worden.
Josef Ackermann, seinerzeit Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, begründete 2009 die als zu hoch empfundenen Entlohnungen der Banker wie folgt:
„Ich bin überzeugter Anhänger der Marktwirtschaft und deshalb dagegen, Preise festzusetzen. Das gilt auch für Bezüge. Preise haben in einer Marktwirtschaft eine Lenkungsfunktion. Sie signalisieren Knappheiten und sorgen so für einen effizienten Einsatz der Ressourcen.“
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit
- Gang der Untersuchung
- Grundlegende Annahmen für materiell orientiertes Verhalten von Menschen
- Verhaltenswissenschaftliche Ansätze
- Motivationspsychologische Begrifflichkeiten mit besonderer Darstellung der extrinsischen Motivation
- Motivationstheoretische Ansätze mit Schwerpunkt auf die VIE-Theorie nach Vroom
- Betriebswirtschaftliche Ansätze
- Shareholder Value und Stakeholder Value - Ansätze
- Prinzipal -Agenten-Theorie und Moral -Hazard-Problematik
- Verhaltenswissenschaftliche Ansätze
- Grundlagen leistungs- und erfolgsorientierter Vergütungssysteme in Banken
- Betriebliche Anreize und Anreizsysteme als Grundlage für Vergütungssysteme
- Anforderungen an leistungs- und erfolgsorientierte Vergütungssysteme
- Abgrenzung und Messung von Leistung und Erfolg
- Zusammensetzung und Höhe des variablen Anteils an der Gesamtvergütung
- Zeitliche Ausrichtung der variablen Vergütungsbestandteile
- Vergütungssysteme im Bankensektor
- Spezifika von Banken
- Vergütungssysteme in Banken als Resultat der bankspezifischen Probleme vor der Finanzkrise
- Motive der variablen Vergütung in Banken
- Gesamtvergütung im Bankensektor bis zur Finanzkrise
- Fehlanreize in Banken als Ursache der finanzwirtschaftlichen Krisen seit 2007
- Internationale Standards und nationale gesetzliche Rahmenbedingungen für Vergütungssysteme in Banken
- Standards des Financial Stability Boards
- Nationale Umsetzung der FSB-Standards in Deutschland
- Aktuelle Vergütungsentwicklungen nach der Regulierung
- Zwischenfazit
- Aktuelle Entwicklungen von Vergütungssystemen in Banken am Beispiel der UBS AG
- Hintergrund und Zielsetzung der Einführung eines neuen Vergütungssystems in der UBS AG
- Untersuchung der Vergütungsentwicklung in der UBS
- Grundlegende Entwicklungstendenzen der Vergütung
- Untersuchung der überarbeiteten Vergütungspläne
- Kritische Würdigung der Ergebnisse
- Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Internetquellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelor-Thesis analysiert die Theorie und Praxis leistungs- und erfolgsorientierter Vergütungssysteme im Bankensektor. Sie untersucht die Einflussfaktoren auf die Gestaltung solcher Systeme und analysiert, inwieweit die theoretischen Annahmen in der Praxis Anwendung finden. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung der Vergütungssysteme im Bankensektor vor und nach der Finanzkrise und untersucht die Auswirkungen der neuen Regulierungen auf die Vergütungspraxis.
- Verhaltenswissenschaftliche und betriebswirtschaftliche Ansätze zur Erklärung von materiell orientiertem Verhalten von Menschen
- Theoretische Grundlagen leistungs- und erfolgsorientierter Vergütungssysteme
- Spezifika von Vergütungssystemen im Bankensektor
- Fehlanreize in Banken als Ursache der Finanzkrise
- Internationale und nationale Regulierungsansätze für Vergütungssysteme in Banken
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beleuchtet die Annahmen für materiell orientiertes Verhalten von Menschen. Dabei werden verhaltenswissenschaftliche Ansätze wie die extrinsische Motivation und die VIE-Theorie nach Vroom sowie betriebswirtschaftliche Ansätze wie der Shareholder Value und der Stakeholder Value-Ansatz dargestellt. Die Prinzipal-Agenten-Theorie und die Problematik des Moral Hazard werden ebenfalls erläutert.
Kapitel 3 vermittelt die theoretischen Grundlagen für leistungs- und erfolgsorientierte Vergütungssysteme. Es werden Anforderungen an solche Systeme wie Anreizkompatibilität, Wirtschaftlichkeit, Flexibilität, Transparenz, Gerechtigkeit und Leistungsorientierung erläutert. Die Abgrenzung und Messung von Leistung und Erfolg sowie die Zusammensetzung und Höhe des variablen Anteils an der Gesamtvergütung werden ebenfalls behandelt.
Kapitel 4 untersucht die Anwendung der theoretischen Grundlagen im Bankensektor. Es werden die Spezifika von Banken und die Entwicklung der Vergütungssysteme vor der Finanzkrise dargestellt. Fehlanreize als Ursache der Finanzkrise werden analysiert, sowie die internationalen und nationalen Regulierungsansätze für Vergütungssysteme in Banken.
Kapitel 5 analysiert die aktuellen Entwicklungen von Vergütungssystemen in Banken am Beispiel der UBS AG. Es werden die Hintergründe und Ziele der Einführung eines neuen Vergütungssystems in der UBS AG erläutert und die Entwicklung der Vergütung im Vergleich zu den Jahren 2011 und 2012 untersucht. Die neuen Vergütungspläne Equity Ownership Plan (EOP) und Deferred Contingent Capital Plan (DCCP) werden detailliert betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen leistungs- und erfolgsorientierte Vergütungssysteme, Bankensektor, Finanzkrise, Motivation, Anreizsysteme, Shareholder Value, Stakeholder Value, Prinzipal-Agenten-Theorie, Moral Hazard, Anreizkompatibilität, Transparenz, Leistungsorientierung, Erfolgsorientierung, Nachhaltigkeit, Financial Stability Board (FSB), Institutsvergütungsverordnung (InstitutsVergV), UBS AG, Equity Ownership Plan (EOP), Deferred Contingent Capital Plan (DCCP).
- Citation du texte
- Bachelor of Arts Thomas Piela (Auteur), 2013, Theorie und Praxis leistungs- und erfolgsorientierter Vergütungssysteme im Bankensektor, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/265565