In dieser Arbeit möchte ich untersuchen, wie sich der Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung in der Bundesrepublik Deutschland in den letzten Jahren entwickelt hat und dabei insbesondere auf verschiedene Bekämpfungsmöglichkeiten eingehen. Der Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung gehört dabei nach einer weitverbreiteten Ansicht zur Rotlicht- und Organisierten Kriminalität. 2011 waren 94% der Opfer weiblich, so dass der Schutz insbesondere den Frauen gilt.
„... der Handel mit der Ware Frau ist nicht nur ein wesentliches Betätigungsfeld und Standbein sondern ein Basisdelikt der gesamten Organisierten Kriminalität, die sich in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion und auf dem Balkan entwickelt und ausgebreitet hat. Es ist die einzige Kriminalitätsform, mit der sich sehr schnell sehr viel Geld erwirtschaften lässt, ohne auch nur einen Cent zu investieren.“
Ich gehe zunächst auf die rechtliche Einordnung des Menschenhandels zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung ein. Danach untersuche ich die statistischen Entwicklungen des Menschenhandels der letzten zehn Jahre. Dabei gehe dabei insbesondere auf die Ermittlungsverfahren, die Täterstrategien sowie auf die Täter und Opfer ein. Die statistischen Daten werde ich aus dem Bundeslagebild Menschenhandel sowie der Polizeilichen Kriminalstatistik des Bundes erheben.
Aus aktuellem Anlass möchte ich auf die Bekämpfung des Menschenhandels eingehen, da die schwedische Politikerin und EU-Kommissarin Cecilia Malmström, die unzureichende strafrechtliche Verfolgung des Menschenhandels in Europa, insbesondere auch in Deutschland kritisiert hat.
Ihr erster offizieller Bericht zum Menschenhandel in der EU kommt zu dem Schluss, dass die Zahl der Opfer steige, während die Zahl der verurteilten Täter sinke. So fordert sie von allen EU-Mitgliedsstaaten, insbesondere auch von Deutschland, eine schnelle Umsetzung der EU-Richtlinie vom 05.April 2011 sowie eine bessere Unterstützung für die Opfer.
Es stellt sich also die Frage, wie sich der Menschenhandel in den letzten Jahren entwickelt hat und welche Bekämpfungsmöglichkeiten eher einen Erfolg versprechen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rechtsgrundlagen des Menschenhandels
- nationale Bestimmungen
- internationale Bestimmungen
- Entwicklungen des Menschenhandels von 2001-2011
- Ermittlungsverfahren
- Täterstrategien
- Anwerbung
- Bedrohung und der Einsatz von Gewalt
- Täter
- Opfer
- Bekämpfungsmöglichkeiten des Menschenhandels
- Zusammenarbeit mit anderen Behörden
- nationale Zusammenarbeit
- internationale Zusammenarbeit
- Das Prostitutionsgesetz
- Einführung einer Freierstrafbarkeit
- Pro
- Contra
- „Das Dortmunder Modell“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Entwicklung des Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung in Deutschland in den letzten Jahren und analysiert verschiedene Bekämpfungsmöglichkeiten. Der Fokus liegt auf der Darstellung der rechtlichen Rahmenbedingungen, der Entwicklungen im Bereich der Ermittlungsverfahren und Täterstrategien sowie der Opferperspektive. Darüber hinaus werden aktuelle Debatten und Maßnahmen zur Bekämpfung des Menschenhandels beleuchtet.
- Rechtliche Einordnung des Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung
- Statistische Entwicklungen des Menschenhandels in den letzten zehn Jahren
- Ermittlungsverfahren und Täterstrategien
- Täterprofile und Opfergruppen
- Aktuelle Debatten und Maßnahmen zur Bekämpfung des Menschenhandels
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert den Hintergrund der Arbeit und die Zielsetzung, die Untersuchung der Entwicklungen des Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung in Deutschland und der Analyse verschiedener Bekämpfungsmöglichkeiten. Die Kapitel 2 und 2.1 beleuchten die rechtlichen Grundlagen des Menschenhandels, sowohl auf nationaler Ebene mit dem 37. Strafrechtsänderungsgesetz und dem § 232 StGB, als auch international mit dem Zusatzprotokoll zur Verhütung, Bekämpfung und Bestrafung des Menschenhandels zum Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen die grenzüberschreitende organisierte Kriminalität vom 15. November 2000. Kapitel 3 fokussiert auf die statistische Entwicklung des Menschenhandels in den letzten zehn Jahren, insbesondere auf die Ermittlungsverfahren, die Täterstrategien, sowie die Täter und Opferprofile. Kapitel 4 diskutiert verschiedene Bekämpfungsmöglichkeiten des Menschenhandels, beispielsweise die Zusammenarbeit mit anderen Behörden, das Prostitutionsgesetz und die Debatte um eine Freierstrafbarkeit.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit beleuchtet das Thema Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung mit einem Fokus auf die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Entwicklungen der letzten zehn Jahre, Täterstrategien, Opferprofile und aktuelle Debatten um effektive Bekämpfungsmöglichkeiten.
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- Renate Biczek (Autor), 2013, Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/265663