Auf Wiedersehen Gestern! Die Suche nach dem „Königsweg“ im politischen Umgang mit Vergangenheit

Erinnern oder Vergessen?


Hausarbeit (Hauptseminar), 2013

21 Seiten, Note: 1


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Anker oder Last? - Motivationen für staatl. Vergangenheitsumgang

3. Schuldig gemacht… - Erinnern oder Vergessen?
3.1. Vergangenheit vergessen - Amnesie & Amnestie
3.2. Vergangenheit erinnern - Aufarbeitung, Wiedergutmachung und „Bewältigung“

4. Erinnern, eine demokratische Pflicht? - Demokratisierung und Vergangenheit

Resümee

Quellenverzeichnis

Was ist für einen jeden Menschen Vergangenheit?

Lebendige Lehre? Toter Buchstabe? Hart erworbenes Eigentum, das sich verzinst, oder ein Koffer alter Zeitungen fürs Feuermachen? Ballast oder Flügel? Abfall des Lebens oder sein Hauptprodukt? L äß t die Vergangenheit sich wiedergutmachen? Und, falls nicht, l äß t sie sich irgendwie verarbeiten, damit sie doch noch der Gegenwart und der Zukunft diene? Und, falls nicht, darf man sie verdrängen damit sie uns nicht belaste? Und, falls das auch nicht, was dann mit ihr? Sie samt ihrem Träger verbannen? Ihn samt ihr absterben lassen? Sie entschuldigen wie eine gutgemeinte Tat, die sich unversehens in die Untat verkehrt hat? Sie mit Schminke verschönern wie die entstellten Gesichter der uns teuren Selbstmörder? Sie abschreiben wie eine Fehlinvestition? Sie vergessen wie eine peinliche Liebe? Sie verstecken wie eine ekelerregende Hautkrankheit, die besser keiner sehen darf? Oder sie zur Schau stellen wie eine selbstverschuldete Verkrüppelung die alle warnen soll?

Ich weißes nicht. Darum frag ich.

Pavel Kohout1

1. Einleitung

Ein Volk, das diese wirtschaftlichen Leistungen erbracht hat, hat ein Recht darauf, von Auschwitz nichts mehr hören zu wollen.

Franz Josef Strauß, 1969.

Arbeit scheint auch zwanzig Jahre nachdem die Tore der NS-Vernichtungslager geschlossen wurden, „frei“ zu machen. Sich auf den Wiederaufbau und in die Arbeit zu stürzen, den Blick immer geradeaus gen Zukunft, die „fetten“ Wirtschaftswunderjahre genießen und bei allem stets den Blick über die Schulter, den in die Vergangenheit vermeiden - dies kann auch eine Methode sein, Vergangenes hinter sich zu lassen und sich deren Last zu entledigen. Doch ist dies der beste Weg eine schlimme Vergangenheit zu „bewältigen“? Kann die Schuld aus vergangenen Tagen einfach unreflektiert durch „wirtschaftliche Leistungen“ abgegolten werden? Kommt diese fragwürdige Aussage des ehemaligen CSU-Politikers nicht einer Ohrfeige für alle Opfer des Genozids gleich? Denn genau die Opfer sind es, gegenüber denen sich Täter, Volk und Staat für die ihnen angetanen Verbrechen zu verantworten haben. Sie und nicht zuletzt die, die in ihrem Namen sprechen, stehen zwischen der Unabweisbarkeit der Erinnerung und dem Drang zu vergessen.1 Aber nicht nur diejenigen, die auf der Seite der Täter und Verlierer stehen, äußern den Wunsch nach Vergessen. Auch auf Seiten der Opfer und Sieger kann Nicht-Erinnern eine Alternative sein. Amnestie und gewollte Amnesie, so zeigt der Verlauf der Geschichte, waren zu allen Zeiten willkommene Werkzeuge im Umgang mit unrühmlicher Vergangenheit. Die Geschichte zeigt aber auch, dass bloßes Verdrängen oder Erlassen von Schuld den Nährboden für noch mehr Schuld (z.B. Rache) bieten kann und die Zukunft damit auf wackelige Beine stellt. Es stellt sich also die Frage, welches wohl die beste Art ist mit Vergangenheit umzugehen und ob es vielleicht so etwas wie einen „Königsweg“ für die schuldbeladenen Staaten und Menschen gibt? Und wenn ja, was steht auf dessen Wegweiser - Vergessen oder Erinnern?

2. Anker oder Last? - Motivationen für staatl. Vergangenheitsumgang

Ein Ende impliziert auch immer einen (Neu-) Anfang. Was so universal klingt und auf alle Lebensbereiche übertragbar scheint, gilt insbesondere für die res publica (lat. wtl. „Öffentliche Sache“ - Staat, Gemeinwesen). Politische Systeme, die ihr Ende finden, hinterlassen nicht etwa ein herrschaftsloses politisches Brachland, sondern das Ende impliziert zugleich einen Umbruch, einen Neuanfang oder einen Wiederaufbau der poltischen Landschaft. Ungeachtet der Ursache(n) für solche Meilensteine in der Geschichte eines Gemeinwesens, ist eine Gesellschaft jedoch darauf angewiesen sich mit ihrer Vergangenheit zu beschäftigen.2 Ohne einen Bezug auf die Vergangenheit kann sich ein neues politisches System nicht ohne Weiteres etablieren. Die Praktiken im Umgang mit der Vergangenheit und die Motivation für einen Vergangenheitsbezug sind dabei sehr unterschiedlich. Grundlegend kann aber, was die Frage der Motivation betrifft, darin unterschieden werden, ob der Bezug auf die Vergangenheit in einer Gesellschaft deswegen stattfindet, weil von ihrer Linie nicht abgewichen oder umgekehrt ihrer Macht entkommen werden will.3

Im Fall der gewollten Kontinuität geht es um die Verankerung der Gegenwart in bestimmten Traditionsbeständen der Vergangenheit (so z.B. in den USA oder Frankreich praktiziert). Diese Art des Geschichtsbezugs ist ohne Zweifel für die Zwecke der Identitätsstiftung sehr erträglich und hilfreich. Ein solch traditionalistisches Geschichtsbewusstsein ist entsprechend der Interessen der herrschenden Gruppen und Eliten in der Regel affirmativ. Was bedeutet, dass die Ursprünge der gegenwärtigen Lebensform im Mittelpunkt der Betrachtung stehen und darüber hinaus eine ungebrochene Kontinuität der wirksamen Kräfte und der sozialen Verhältnisse als unbedingt gegeben betrachtet wird. Erwähnenswerte Veränderungen im Geschichtsverlauf gibt es nach dieser Auffassung nicht.4 Fühlt sich eine solch traditional geprägte Sozialstruktur beispielsweise durch Modernisierungstendenzen bedroht, so kann das traditionale Geschichtsbewusstsein dieses Gemeinwesens auch zu einem reaktionären oder restaurativen Geschichtsbewusstsein mutieren, um Vergangenes aus ihrem Traditionsbestand wiederherzustellen.5

Wenn die Gegenwart jedoch nicht an die Vergangenheit angepasst wird oder werden kann, so besteht im Umkehrschluss die Alternative, die Vergangenheit derart zu verbiegen, dass sie zur Gegenwart passt:

„Das habe ich getan, sagt mein Gedächtnis. Das kann ich nicht getan haben - sagt mein Stolz und bleibt unerbittlich. Endlich - gibt das Gedächtnis nach.“ (Nietzsche, Friedrich, Jenseits von Gut und Böse, Leipzig 1886, 68.)6

Wie Individuen erinnern sich auch Kollektive naturgemäß lieber an die Phasen ihrer Vergangenheit, auf die man stolz und ohne Scham und Schuld zurückblicken kann und die dem Selbstwertgefühl des Kollektivs daher aufbauend zur Seite stehen. So wird z.B. das deutsche Kollektiv wohl die positiv besetzte (Eigen-) Bezeichnung vom „Land der Dichter und Denker“, dem belastenden Attribut eines „Landes der Täter und Opfer“ (bequemerweise) stets vorziehen. Im Falle einer Divergenz von Selbstbild und geschichtlichen Fakten sorgt dieses simple Faktum dann dafür, dass das Individuum wie das Kollektiv nicht das eigene Selbstbild relativiert, sondern die Erinnerungen derart manipuliert, dass sich Vergangenheit und Gegenwart einander annähern. Die so konstruierten Erinnerungen verfestigen sich als Legenden und Mythen in den Köpfen der Menschen und fungieren dort als hilfreiches Instrument, um Kritik am eigenen Selbstbild bequem beiseite zu schieben. Durch die universale Umdeutung der Vergangenheit kann eine sukzessive und vorsätzliche Angleichung an die politischen Bedürfnisse der Gegenwart stattfinden.7 Das wohl prominenteste Beispiel im vergangenen Jahrhundert für Umdeutung und Manipulation von Vergangenheit zu politischen Zwecken, stellt die überaus zielführende NS-Propaganda im „Hitler-Deutschland“ dar. Wie etliche Gruppen und Völkerschaften vor ihnen, entwarfen auch die NS-Ideologen einen Ursprungsmythos ihrer eigenen Entstehung und die der Welt. Sie verdichteten ihre theoretischen und pseudowissenschaftlichen Annahmen vom Geschichtsverlauf im Idealbild des Ariers auf maximale Weise.8 Aus den Grundsteinen der nationalsozialistischen Ideologie, Rassismus, Sozialdarwinismus und Antisemitismus, zimmerten die Helfer und Helfershelfer des Propagandaministers einen Mythos der „Herrenrasse“ zurecht, welcher mit normativen Ansprüchen an die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft die Herrschaft und Gewalt der NS-Diktatur legitimieren sollte. Ob Umdeutung oder traditionaler Gebrauch der Vergangenheit, die Manipulation oder die einseitige (bequemere) Verwendung von Erinnerung - beides dient letzten Endes immer dem Aufbau und der Stabilisierung gegenwärtiger (politischer) Gemeinwesen - der res publica.

Auch der differente, zweite Weg mit Vergangenheit umzugehen, beabsichtigt Stabilisierung, Herrschaftslegitimierung und (kulturelle) Identitätsbildung zu schaffen. Doch hier dient die Vergangenheit nicht als rettender Anker für die Gegenwart, sondern zieht diese wie ein Klotz am Bein in die Tiefe. Bei solch unliebsamer Vergangenheit stellt sich für die Menschen der Gegenwart schnell die Frage, wie mit dieser erdrückenden und belastenden Macht der vergangenen Geschehnisse umgegangen werden soll - wie wird man den Vergangenheits- Klotz am Bein los?

3. Schuldig gemacht… - Erinnern oder Vergessen?

„Schlimme Vergangenheit“ - müsste der Stempel auf dem Klotz am Bein der Gegenwart lauten. Er kann aus vielerlei Ursachen entstanden sein: Untaten, Verbrechen, Vertreibungen, Morde, Niederlagen und vieles mehr, was vor allem Krieg und Bürgerkrieg unvermeidlich mit sich bringen.9 Im Fall einer solchen belastenden Vergangenheit, von deren Macht zu entkommen das Ziel ist, bieten sich auf den ersten Blick zwei vollkommen konträre Auswege an - das Vergessen und das Erinnern. Im einen Fall soll durch Erinnern einer Wiederholung von Schlimmem vorgebeugt werden, das andere Mal soll die Erinnerung aus dem Gedächtnis gelöscht werden, da die Befürchtung besteht, sie könne das Schlimme neuerdings erzeugen:

„ Die Erinnerung darf nicht enden; sie mußauch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen “ (Bundespräsident Roman Herzog, Rede zum Opfergedenktag 1996) oder es muss „ [ … ] aller vergangenenübel [ … ] eine Tilgung (abolitio) geschehe (n) , zwischen uns und bei uns, und daßall dies aus unseren Herzen herausgerissen werde mitsamt aller Bosheit und allem groll - derart, daßkünftig nichts davon ins Gedächtnis, nämlich daßes nicht zur Vergeltung desübels [komme] . “ (o.V., erster Artikel eines Vertrags aus dem Jahr 851)10

Eine Exkursion durch die Politikgeschichte fördert zwei Erkenntnisse zu Tage. Erstens, die Frage nach Erinnern und Vergessen spitzt sich immer im Kontext einschneidender politischer Umbrüche, also nach Revolutionen, Kriegen, Bürgerkriegen, Aufständen und Regime- bzw. Systemwechseln besonders zu und zweitens scheint die Strategie des (verordneten) Vergessens keine nachhaltigen Erfolge verzeichnen zu können.11

Was bedeutet in diesem Kontext Erfolg? Eine der wichtigsten Aufgaben einer neuen politischen Ordnung stellt ihre Legitimation dar. Dies kann sie dadurch bewerkstelligen, indem sie sich vom jeweiligen Vorgängerregime abgrenzt und zeitgleich seine Anhänger delegitimiert. Auch wenn Niederlagen, Systemwechsel, Umbrüche und Umstürze dem Drücken eines Reset-Knopfes gleichkommt und vollkommen neue politische Ordnungen hervorbringt, Erinnerungen vermögen sie nicht auszulöschen.12 Diese bleiben wie Pech an Assoziationsauslösern wie Personen, Gebäude, Geräusche, Gerüche und unendlich vielen kleinen Vergangenheits-Details kleben. Es liegt sodann an den politischen Köpfen der neuen Ordnung, diese Erinnerungen an die meist erst kurz zurückliegende Vergangenheit mit der Aufgabe der Legitimation und Stabilisation in Einklang zu bringen. Hierfür sind in der Geschichte vollkommen entgegengesetzte Strategien durchdacht und durchgeführt worden. Sich auf die Schulter klopfend erfolgreich zu nennen kann aber nur die Strategie, die es schafft, mit ihrem jeweiligen Vergangenheitsumgang nachhaltig Stabilität zu erzeugen - d.h. die Vergangenheit wird die Gegenwart nicht mehr einholen können, da sie ihrer negativ bewerteten Macht beraubt wurde.13

3.1. Vergangenheit vergessen - Amnesie & Amnestie

Omnem memoriam discordiarum oblivione sempiterna delendam “ - dass alle Erinnerung an die Uneinigkeiten mit andauernder Vergessenheit gelöscht werden.

(M.T. Cicero, Erste Philippische Rede, 44 v. Chr.)14

Stabilität bedeutet Frieden. Dessen war sich auch Cicero bewusst und versuchte daher im Jahr 44 v. Chr. (nach der Ermordung Julius Caesars) durch ewiges Vergessen die „ Fundamente des Friedens15 zu legen und die Römische Republik vor einem erneuten Bürgerkrieg bzw. dem Untergang zu bewahren. Er, der (vorläufige) „Retter Roms“ (Ehrentitel pater patriae - Vater des Vaterlandes) folgte dabei nach eigenen Angaben dem Beispiel der Athener ca. 350 Jahre zuvor. Diese zeigten sich nach der Beendigung eines blutigen Bürgerkrieges im Jahr 403 v. Chr. recht milde in der Ahndung von Verbrechen am attischen Staat und dessen Bürger. Dreißig Oligarchen, deren Ziel es war die Demokratie in Athen zu stürzen, errichteten in kürzester Zeit ein Terrorregime - „die Tyrannis der Dreißig“ –, welches bis dato in Athen seinesgleichen suchte. 1500 bis 2500 politische Gegner und wohlhabende Bürger (ca. 5% der attischen Bevölkerung) wurden im Zuge einer „Säuberungsaktion“ durch die Tyrannen verfolgt und ermordet. Ein Ausmaß staatlichen Terrors, für das sich nur wenige Entsprechungen in anderen historischen Zeiten finden lassen. Die exilierten Demokraten konnten jedoch letztendlich die Terrorherrschaft der Oligarchen beenden und die staatliche Einheit Athens wiederherstellen.16 Das besondere dieses innerathenischen Friedensabkommens war das Versprechen an die Oligarchen, keine Ansprüche auf Rückerstattung von Eigentum geltend zu machen und eine garantierte allgemeine Amnestie für ihre verübten Straftaten. Einzig die Amtsträger der Oligarchie - sprich die „Dreißig“- waren davon ausgenommen, konnten aber durch ein förmliches Rechenschaftsverfahren die Chance auf Amnestie ebenfalls erhalten.17 Nicht nur in Anbetracht der Brutalität und des Ausmaßes der verübten Verbrechen unter den Oligarchen, sondern auch der üblichen Vorgehensweise nach Bürgerkriegen in den griechischen Poleis stellt die außerordentliche Mäßigung in der Bestrafung eine Besonderheit dar. Üblicherweise blühten der unterlegenen Partei Hinrichtungen, Exilierungen und Vermögenskonfiskationen im großen Stil. Betrachtet man aber die Spezifika dieses athenischen Falles genauer, erscheint das „Nicht-Erinnern“ oder „Vergessen“ - was Amnestie im ursprünglichen Sinn meint - jedoch nicht mehr ganz als hehre Selbstbeschränkung, sondern zum großen Teil als Notwendigkeit. Denn zum einen kam die Regelung unter Druck der Hegemonialmacht Sparta zustande, zum andern konnte es sich die Demokratie Athens nicht leisten, etwa ein Zehntel ihrer (z.T. zahlungskräftigen) Bevölkerung dauerhaft auszuschließen.18 Cicero bezieht sich, so scheint es, auf ein Exempel, dessen gewährte Amnestie nicht aus dem Wunsch zu Vergeben und Vergessen, sondern mehr oder weniger aus Zwang entspringt. Der Verlauf der Geschichte zeigt, weder den Untergang der Athenischen Demokratie noch den der Römischen Republik vermochte die Amnestie-Strategie zu verhindern.

Das „Nicht-Erinnern“ (Vergessen) und die Amnestie im heutigen Sinn (Straferlass) waren gleichwohl Strategien, die über die Jahrhunderte hinweg Anwendung fanden. Die Clementia Caesaris - die Milde und Bereitschaft zur Vergebung sowie Nachsicht gegenüber seinen Gegnern walten zu lassen - war eine praktizierte Strategie Gaius Julius Caesars. Caesar schrieb in einem Brief (Cic. ad Att. 9,7 c) an seinen Widersacher Cicero: „ haec nova sit ratio vincendi ut misericordia et liberalitate nos muniamus - Diese sei die neue siegbringende Strategie: dass wir uns mit Barmherzigkeit und Freisinn wappnen “.19 Das Erweisen von Milde entwickelte sich unter seinen Nachfolgern zu einer Art Herrschertugend, die bis in die Tage der christlichen Herrscher im Mittelalter Bestand hatte. In dieselbe Richtung wie die Herrschertugend der Milde nach Vergehen, zielten auch die Schuldfeststellungen in mittelalterlichen und neuzeitlichen Verträgen, etwa zwischen Lehnsherrn und Lehnsmann, ab. In diesen konnte ausdrücklich festgesetzt werden, dass und mit welchem Wortlaut der Lehnsmann sich zu entschuldigen hat und dass und wie der Lehnsherr im verzeihen wird.20 Neben der beabsichtigten Integrität der vergebenden Partei spielte, vor allem im Mittelalter, auch die christliche Konvention und Aufforderung zur Vergebung stets eine wichtige Rolle.

[...]


1 Kohout, Pavel, *1928, tschechisch-österreichischer Schriftsteller und Politiker in: Kölsch, Julia, Politik und Gedächtnis, Wiesbaden 2000, S. 70. (Abk. Kölsch 2000)

1 Meier, Christian, Das Gebot zu vergessen und die Unabweisbarkeit des Erinnerns, München 2010, S. 87. (Abk. Meier 2010)

2 Reichel, Peter, Politik mit der Erinnerung, Frankfurt am Main 1999, S. 21. (Abk. Reichel 1999)

3 König, Helmut, Politik und Gedächtnis, Göttingen 2008, S.38. (Abk. König 2008)

4 Fischer, Thomas E., Geschichte der Geschichtskultur, Köln 2000, S. 13. (Abk. Fischer 2000)

5 Fischer 2000, S. 13.

6 URL: http://www.nietzschesource.org/#eKGWB/JGB, Stand 20.09.2013.

7 König 2008, S. 38.

8 Fischer 2000, S. 14.

9. Meier 2010, S. 13.

10 Meier 2010, S. 9.

11 König 2008, S. 38f.

12 König 2008, S. 39.

13 König 2008, S. 39.

14 Halm, Karl, Erste und Zweite Philippische Rede, Berlin 1905, S. 39. (Abk. Halm 1905)

15 Halm 1905, S. 39.

16 Smith, Gary, Amnestie oder Die Politik der Erinnerung in der Demokratie, Frankfurt am Main 1997, S. 104ff. (Abk. Smith 1997)

17 Meier 2010, S. 21.

18 Smith 1997, S. 117ff.

19 Rochlitz, Sabine, Das Bild Caesars in Ciceros "Orationes Caesarianae ”, Frankfurt am Main 1993, S. 62.

20 Meier 2010, S. 40.

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Auf Wiedersehen Gestern! Die Suche nach dem „Königsweg“ im politischen Umgang mit Vergangenheit
Untertitel
Erinnern oder Vergessen?
Hochschule
Universität Konstanz  (FB Politikwissenschaft)
Veranstaltung
Vertiefungsseminar "Politische Ethik"
Note
1
Autor
Jahr
2013
Seiten
21
Katalognummer
V265797
ISBN (eBook)
9783656554752
ISBN (Buch)
9783656554851
Dateigröße
486 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
wiedersehen, gestern, suche, königsweg, umgang, vergangenheit, erinnern, vergessen
Arbeit zitieren
Johannes Stekeler (Autor:in), 2013, Auf Wiedersehen Gestern! Die Suche nach dem „Königsweg“ im politischen Umgang mit Vergangenheit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/265797

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