Das Thema beschäftigt sich mit der Geschichte des Gemäldes „Die Sixtinische Madonna“ von Raffael vom Altarbild zum Medienbild. Dabei geht es auch um die allgemeinen und besonderen Merkmale des Bildmediums, denn nicht jedes Marienbild ist so berühmt geworden.
Die Technik Öl auf Leinwand und die Maße 269,5 x 201 cm kennzeichnen bereits eine Besonderheit.
Andachtsbilder wurden gewöhnlich auf Holz gemalt. Heute befindet es sich in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden.
Die „Sixtinische Madonna“ war ursprünglich ein Auftragsgemälde. Auftraggeber war Papst Julius II. Der Künstler Raffael war damals schon ein anerkannter Maler und er lebte seit einigen Jahren in Rom. Seine Arbeitsweise fand ein großes öffentliches Interesse. Sogar der Papst wurde auf ihn aufmerksam. Raffael schöpfte aus dem Reichtum seiner künstlerischen Schaffenskraft und schuf ein atemberaubendes Bild mit einer neuartigen Komposition.
Raffael wurde 1483 in Urbino geboren und starb nach einer zweiwöchigen Krankheit am 6. April 1520 in Rom. Sein Vater Giovanni Santi (1430/40 – 1494) war Hofmaler von Federico da Montefeltre und hatte sein Talent früh erkannt und ihn zu Perugino nach Perugia in die Lehre gebracht. 1504 siedelte er nach Florenz über, einem Zentrum für zeitgenössische Kunst. Raffael war 1508 durch die Vermittlung seines Verwandten Donato Bramante, der Baumeister der neuen Peterskirche war, nach Rom gerufen worden, im Alter von 25 Jahren. Er sollte die Stanza della Segatura von Papst Julius II. ausmalen.
Nachdem er 1511 das Gemälde „Madonna von Foligno“ für die Kirche S. Maria in Aracoeli auf dem römischen Kapitol gemalt hatte, bekam er 1512 auch den Auftrag ein Madonnenbild für die Klosterkirche im Benediktinerkloster San Sisto in Piacenza zu malen. Daher entlehnt sich auch der Name „die Sixtinische Madonna“.
1754 erwarb ein Kunstagent nach zweijährigen zähen Verhandlungen für August II. das Gemälde. Stolz präsentierte August II. das Gemälde in seiner Sammlung in Dresden. Friedrich August II. (1696 – 1763) wurde 1733 nach Tod seines Vaters August des Starken Kurfürst von Sachsen und als August III. auch König von Polen und Großherzog von Litauen.
Im 18. Jahrhundert setzte ein großes Interesse für das Bild ein und die Frage nach der Vorbildfunktion von anderen Bildern und die Quellen der Bildmotive wurden im Laufe der Jahrhunderte gestellt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Der ursprüngliche Aufstellungsort
- Das Gemälde als Altarbild
- Das Gemälde auf dem Weg nach Dresden — Ankauf und Ankunft
- Weibliches Schönheitsideal der Hochrenaissance
- Das Vorhangmotiv
- Der Stifter: Papst Julius II.
- Vorbilder:
- Francesco Botticinis „Madonna mit Heiligen"
- Giovanni Santi „Jungfrau mit Kind"
- Raffaels Madonna von Foligno
- Der Kosmos — ein Gewebe
- Die Komposition
- Die Rezeptionsgeschichte des Bildes
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Geschichte des Gemäldes „Die Sixtinische Madonna" von Raffael, beginnend mit seiner ursprünglichen Funktion als Altarbild bis hin zu seiner Bedeutung als Medienbild. Dabei werden die spezifischen Merkmale des Bildmediums beleuchtet, um zu verstehen, warum dieses Marienbild so große Berühmtheit erlangt hat. Die Arbeit analysiert die künstlerischen Entscheidungen, die Raffael bei der Gestaltung des Bildes getroffen hat, sowie die Rezeption des Bildes in der Kunstgeschichte und in der Öffentlichkeit.
- Die Geschichte des Gemäldes „Die Sixtinische Madonna" von Raffael
- Die Rolle des Bildmediums und seine Besonderheiten
- Die künstlerischen Entscheidungen Raffaels in Bezug auf Komposition und Symbolik
- Die Rezeption des Bildes in der Kunstgeschichte und in der Öffentlichkeit
- Die Bedeutung des Bildes als Medienbild
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Besonderheiten des Bildes „Die Sixtinische Madonna" heraus.
Das Kapitel „Der ursprüngliche Aufstellungsort" beschreibt den Kontext, in dem das Bild geschaffen wurde. Es beleuchtet die Geschichte des Klosters San Sisto in Piacenza und den Auftraggeber des Bildes, Papst Julius II.
Das Kapitel „Das Gemälde als Altarbild" analysiert die Funktion des Bildes als Andachtsbild und die spezifischen Gestaltungselemente, die den Betrachter in den religiösen Kontext einführen.
Das Kapitel „Das Gemälde auf dem Weg nach Dresden — Ankauf und Ankunft" erzählt die Geschichte des Ankaufs des Bildes durch August III. von Sachsen und die Umstände seiner Überführung nach Dresden.
Das Kapitel „Weibliches Schönheitsideal der Hochrenaissance" beleuchtet die Rolle der weiblichen Schönheit in der Kunst der Hochrenaissance und vergleicht die Darstellung der Madonna in „Die Sixtinische Madonna" mit anderen berühmten weiblichen Bildnissen der Zeit.
Das Kapitel „Das Vorhangmotiv" analysiert die Bedeutung des Vorhangmotivs in der Kunstgeschichte und in der „Sixtinischen Madonna". Es beleuchtet die verschiedenen Interpretationen des Motivs und seine Symbolik.
Das Kapitel „Der Stifter: Papst Julius II." stellt die Persönlichkeit des Papstes Julius II. und seinen Einfluss auf die Kunst seiner Zeit vor.
Das Kapitel „Vorbilder" analysiert die möglichen Vorbilder für Raffaels „Sixtinische Madonna" und zeigt die Einflüsse anderer Künstler auf das Bild.
Das Kapitel „Der Kosmos — ein Gewebe" beleuchtet die Verbindung zwischen dem Vorhangmotiv und dem Kosmos in der Kunstgeschichte und in der „Sixtinischen Madonna".
Das Kapitel „Die Komposition" analysiert die Komposition des Bildes und die künstlerischen Entscheidungen, die Raffael bei der Gestaltung der Figuren und des Raumes getroffen hat.
Das Kapitel „Die Rezeptionsgeschichte des Bildes" beschreibt die Rezeption des Bildes in der Kunstgeschichte und in der Öffentlichkeit. Es zeigt, wie das Bild in verschiedenen Epochen interpretiert und rezipiert wurde.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die „Sixtinische Madonna" von Raffael, das Altarbild, das Medienbild, das Bildmedium, die Hochrenaissance, das Vorhangmotiv, Papst Julius II., die Rezeptionsgeschichte, die Komposition, die Symbolik und die Kunstgeschichte.
- Quote paper
- M. A. Karoline Becker (Author), 2013, „Die Sixtinische Madonna“: Historische Umstände und künstlerische Wirkung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/265836