Sport von Menschen mit Behinderungen


Seminar Paper, 2004

12 Pages, Grade: 2


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Inhaltsverzeichnis

I. Kurze Einführung in das Thema

II. Hauptteil
1. Definitionen von Behinderung (Bleidick U., WHO)
1.1. Die Merkmale von Behinderung körperlich, geistig, seelische Schädigung, umfänglich, langfristig
1.2. Systematisierung von Behinderung körperliche, geistige, psychische, Sinnes- und Kommunikationsbehinderungen
1.3. Behindertenstatistik rund 8 Millionen Behinderte in Deutschland
2. Sport und Behinderung
2.1. Historisches
2.2. Rehabilitations- und Präventionssport für/von Behinderten 5-
2.2.1. Arten der Prävention Primär-, Sekundär- Tertiärprävention
2.2.2. Rehabilitation
2.2.2.1 Arten der Rehabilitationstherapie Ergotherapie, Krankengymanstik, Sporttherapie
2.2.3. Statistik des organisierten Sports
2.3. Breiten- und Freizeitsport von Menschen mit Behinderung
2.4. Wettkampf- und Leistungssport von Menschen mit Behinderung
2.4.1. Paralympics und Special Olympics
3. Bedeutung von Sport für behinderte Menschen

I. Einleitung:

Menschen mit Behinderungen sind ein fester Bestandteil unserer heutigen Gesellschaft.

Bestrebungen, diese Personengruppe in gesellschaftliche Strukturen zu integrieren und ihnen angemessene Lebens- und Arbeitssituationen bereitzustellen, zeigen deutliche Erfolge und zukunftsorientierte Perspektiven.

So hat u.a der Sport für und von Menschen mit Behinderung gezeigt, dass sie, unabhängig von ihrer Behinderungsform und dem Schweregrad der Behinderung, ein Interesse an Spiel, Spaß und Bewegung in Form von sportlicher Betätigung zeigen.

Ich möchte einen kleinen Einblick in den Begriff Behinderung geben, und was das überhaupt für die Menschen, die davon „betroffen“ sind, bedeutet.

I. Hauptteil

1. Definition von Behinderung

So wie man sich manchmal uneins darüber ist, ob ein Mensch überhaupt als behindert gilt, existieren unzählige Definitionen von Behinderung, die sich oft sehr unterscheiden.

Ich werde einerseits die Definition von Ulrich Bleidick und andererseits die der WHO anführen. Durch die beiden Definitionen möchte ich verständlich machen, wie stark sich der Begriff Behinderung, in Bezug auf die Dimensionen und Kriterien, in den letzten Jahren verändert hat.

Nach Bleidick:

„Als behindert gelten Personen, welche infolge einer Schädigung ihrer körperlichen, seelischen oder geistigen Funktion soweit beeinträchtigt sind, dass ihre unmittelbare Lebensverrichtungen oder die Teilnahme am Leben der Gesellschaft erschwert wird. (Hobmair, H., 1995, S. 346 )

Bei dieser Definition, die im Jahre 1992 erschien geht der Autor „lediglich“ auf die Arten von Behinderung, die Benennung von Schädigung als Ausgangspunkt und den Verweis auf die sozialen Konsequenzen des behindertseins, ein.

Nach der WHO (Weltgesundheitsorganisation):

Im Jahre 1998 wurde der Behinderungsbegriff von der WHO überarbeitet. Die deutsche Entwurfsfassung der ICIDH-2 (International Classification of Functioning, Disability and Health) wurde dann im Jahre 2001 veröffentlicht. (Wegner, M., 2001, S.22)

Die ICIDH-2 stellt ein bipolares System dar. Einerseits kann man in der positiven Einordnung die Möglichkeiten darstellen, welche eine bestimmte Person hat, andererseits kann man aber auch eine Einordnung anhand der konkreten Probleme vornehmen. Dazu bedient man sich dann der den Ebenen entsprechenden, problemorientierten Begriffe. Das ist auf Körperebene die Schädigung. Mit der Schädigung werden im Gegensatz zur ICD keine Diagnosen gestellt, sondern wirklich nur Ort und Art der Schädigung angegeben

(ohne Ursache/ohne Symptome). Im Bezug zur Person spricht man von der Beeinträchtigung von Aktivität und im Rahmen der Gesellschaft von Beeinträchtigung der Partizipation. Die weiteren Einflüsse sind als von außen kommend (Umwelt) und von innen kommend (persönliche Faktoren)zu sehen. ( Schmitz, Eva, 2001, S. 6)

Im Folgenden werde ich die eben genannten Begriffe noch definieren und erläutern:

Schädigung: Beeinträchtigung einer Körperfunktion oder -struktur im Sinn einer wesentlichen Abweichung oder eines Verlustes,

Beeinträchtigung der Aktivität: Aus der Schädigung resultierende Schwierigkeit oder Unmöglichkeit, eine Aufgabe oder Tätigkeit durchzuführen,

Beeinträchtigung der Partizipation: Ein nach Art und Ausmaß bestehendes Problem einer Person bezüglich ihrer Teilhabe in einen Lebensbereich bzw. einer Lebenssituation,

Umweltfaktoren: Sie beziehen sich auf die physikalische, soziale und einstellungsbezogene Umwelt, in der die Menschen ihr Leben gestalten. ( http://www.wikipedia.org)

Die Definition der WHO hat eine bipolare und nicht eine schadensorientierte

Sichtweise wie es bei Ulrich Bleidick der Fall ist. Die Beeinträchtigung der Partizipation einer Person wird bei der ICIDH-2 auf gesellschaftlicher Ebene im Zusammenspiel mit konkret aufgelisteten Umweltfaktoren betrachtet. Sie wird nicht auf die Ebene der

Persönlichkeitsmerkmale gebracht. ( Schmitz, Eva, 2001, S. 6f.) 2

1.1. Die Merkmale der Behinderung sind somit:

- Nachweisbare körperliche, geistige oder seelische Schädigung z.B. Missbildungen, nachweisbare erhebliche Intelligenzdefizite oder Geisteskrankheiten
- Die Auswirkungen der Schädigung sind so schwer, dass die betroffene Person besondere Hilfen durch die Gesellschaft erfordert.
- Die Auswirkungen der Schädigung betreffen mehrere Bereiche, beispielsweise Familie, Schul- und Berufsausbildung, Wohnen, Freizeitgestaltung
- Die Schädigung kann nicht in absehbarer Zeit aufgehoben werden (wie bei einer Krankheit), die Auswirkungen der Schädigungen können bestenfalls kompensiert werden (etwa durch ein Hörgerät bei Schwerhörigkeit)

( Hobmair, H., 1995, S. 346)

1.2. Systematisierung von Behinderung

Die Behinderung wird nach Jochheim & Van der Schoot in sechs Kategorisierungsarten unterteilt:

1. Körperlichen Behinderungen
2. Sinnesbehinderungen und Kommunikationsstörungen
3. Behinderungen der geistigen Leistungsfähigkeiten
4. Psychische Behinderungen
5. Mehrfachbehinderungen, auch Geriatrie
6. Sonstige Behinderungen aus dem Bereich der Onkologie, Dermatologie

Körperliche Behinderungen wären zum Beispiel Behinderungen im Bereich der inneren Organe wie Störungen der Herz- und Gefäßfunktionen (Hypertonie, Herzfehler) oder Behinderungen des Stütz- und Bewegungsapparats (Funktionsbeeinträchtigungen durch Amputation) wie auch Schädigungen des zentralen und peripheren Nervensystems (Funktionsbeeinträchtigungen durch Hirnschäden, Rückenmarksschäden).

Unter Sinnesbehinderungen meinen Jochheim & Van der Schoot die Behinderungen des Sehvermögens (Blindheit) die des Hörvermögens (Taubheit), des Sprach- und Hörvermögens (Taubstummheit) und des Stimm- und Sprachvermögens.

Die Behinderungen der geistigen Leistungsfähigkeit sind zum Beispiel die Lernbehinderungen und die geistigen Behinderungen.

Behinderungen psychischer Art zeigen sich durch Neurosen, Verhaltensstörungen, Sucht und Missbrauch, soziale Deviation und durch endogene Psychosen.

Unter Mehrfachbehinderungen meint der Autor schwere Folgezustände prae- , peri- und postnataler multipler, massiver Schädigungen des Zentralnervensystems.

Letztlich zählen Jochheim und Van der Schoot Behinderungen im Bereich der Onkologie (Wissenschaft von Krebs) und Dermatologie (Wissenschaft über die Erkrankung von Haut) noch hinzu. (Wegner, Manfred, 2001, S.26)

1.3. Behindertenstatistik

Wie viele Menschen sind überhaupt behindert? Es ist sehr schwer zuverlässige Zahlen zu finden. Da es in Deutschland keine Meldepflicht für Menschen mit Behinderung gibt.

Nach Bundesamt für Statistik lebten im Jahre 2003 rund 6,7 Millionen Menschen mit Behinderung in der Bundesrepublik. (Damit werden aber nur Schwerbehinderte Menschen gemeint.)

Häufigste Behinderungsart ist die Funktionseinschränkung der Wirbelsäule und der Gliedmaßen mit einem Anteil von 7,2%.

[...]

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Details

Title
Sport von Menschen mit Behinderungen
College
University of Kassel
Grade
2
Author
Year
2004
Pages
12
Catalog Number
V26597
ISBN (eBook)
9783638288859
ISBN (Book)
9783640233816
File size
451 KB
Language
German
Keywords
Sport, Menschen, Behinderungen
Quote paper
Franziska Maresch (Author), 2004, Sport von Menschen mit Behinderungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26597

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