Mobbing am Arbeitsplatz, insbesondere bei der Polizei

Wie wird gemobbt und welche Maßnahmen werden gegen Mobbing getroffen?


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2013

24 Pages, Note: 2,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Allgemei
2.1 Definition
2.2 Ursach
2.3 Mobbing bei der Polize

3. Verlauf von Mobbi
3.1 Allgemeine Arten von Mobbing
3.2 Welche Arten sind für die Polizei relevan

4. Maßnahmen gegen Mobb
4.1 Allgemeine Maßnahmen
4.2 Präventive Maßnah
4.3 Spezialfall Poliz

5. Faz

Quellenverzeichni

Literaturverzeichn

1. Einleitung

„Ich war 36 Jahre lang bei der Polizei in Karlsruhe, etwa 20 Jahre davon bei der Kripo im Bereich Bandenkriminalität, tätig.

Mein Hauptproblem war wohl, ich vertrat meine Meinung immer sehr deutlich, insbesondere Vorgesetzten gegenüber. Heute weiß ich, ich wurde eigentlich schon sehr lange gemobbt, nur dass ich es da noch nicht als Mobbing erkannte. Ich hielt die ständigen Auseinandersetzungen mit Vorgesetzten für normal und sah darin auch den Grund, bei Beförderungen meist benachteiligt worden zu sein.

Wichtig für mich war, meinen Beruf optimal auszuführen und Arbeit und Erfolge konnten, so meinte ich damals, nicht ständig ignoriert werden. Privat ging Vieles in die Brüche, denn ich war ja nur selten oder eigentlich fast nie zuhause. Ich liebte und lebte diesen Job, mehr als alles andere.

Ab den Neunzigern begann bei der Polizei eine „Zweiklassengesellschaft“ im gehobenen Dienst, mit dem erleichterten Einstieg älterer erfahrener Beamter. Von da an waren wir „alten Simpel“ nicht mehr die kompetenten Anlaufstationen für die „Jungen“ sondern in vielen Bundesländern Konkurrenten in Sachen Beförderung. Ich wurde mehr und mehr mit Aufgaben betraut, die meinem bisherigen Aufgabenbereich -und ich will auch sagen Fähigkeiten- nicht gerecht wurden. In 2005 machte man mir eine monatelange Arbeit, für die ich teilweise Tag und Nacht gearbeitet hatte, einmal sogar 7 Tage und Nächte in einem Stück, regelrecht kaputt.

Jetzt geschah etwas, was ich nie für möglich gehalten hätte, ich brach psychisch total ein. Sie hatten mich geschafft.

Kurz gesagt, ich fing an mehr und mehr zu saufen, ich konnte nachts nicht mehr schlafen und wurde fast verrückt. Im August oder September 2005 war es, da war ich so weit, dass ich zuhause vor meiner Dienstwaffe saß und Schluss machen wollte. All die vielen Jahre, die vielen tage- und nächtelangen Arbeiten und die vielen Erfolge im Dienst sollten nichts mehr zählen? Das Privatleben misslang auch immer mehr.

Der Gedanke an meine Familie brachte mich zum Glück von dem Vorhaben ab.“ [1]

Dies ist ein Interview für die Zeitschrift „Kiss“ der Selbsthilfegruppe „Hilf Dir selbst“ für die Septemberausgabe 2010 und zeigt die Erfahrung mit Mobbing von Jürgen Lanuschny.

Zwar ist Mobbing heutzutage in aller Munde, jedoch ist es grade auf Seite der Polizei ein Tabu-Thema.

Grade in diesem Beruf, wo Team-Work das größte Gut ist und selbst mit dem Slogan „Team-Work live“ geworben wird, ist Mobbing eine ernste Angelegenheit, da man sich in diesem Beruf voll und ganz auf seinen „Partner“ verlassen können muss und diesem nahezu blind vertrauen sollte.

Inhalt und Definition

In dieser Seminararbeit werde ich zu Anfang darstellen, worum es sich bei dem Thema Mobbing überhaupt handelt. Zu der Entstehung und den Ursachen sowie zu Präventionsmöglichkeiten werde ich mich ebenfalls äußern.

Des Weiteren werden Maßnahmen gegen Mobbing angesprochen und auf den Polizei Beruf übertragen, sodass vermittelt werden soll, welche Maßnahmen besonders sinnvoll sind.

Ziel

Das Ziel der Seminararbeit ist es meinen Mitstudierenden das Thema „Mobbing am Arbeitsplatz insbesondere bei der Polizei-Wie wird gemobbt und welche Maßnahmen werden seitens der Polizei gegen Mobbing getroffen.“ nahe zu bringen. Gleichzeitig möchte ich sie für das Thema Mobbing sensibilisieren und die Wichtigkeit des Umgangs mit diesem Thema erläutern. Denn Mobbing tritt heutzutage häufiger auf als man denkt und grade im Beruf des Polizisten wo Jeder für Jeden da sein sollte ist der Umgang mit diesem Thema umso wichtiger.

2. Allgemeines

2.1 Definition

Das Wort Mobbing ist dem englischen Verb ,,to mob’’ entnommen und ist mit den Wörtern ,,über jemanden herfallen, anpöbeln, angreifen, bedrängen’’ zu übersetzen[2]. Es beschreibt den psychischen Terror, unteranderem am Arbeitsplatz, bei dem die Zielsetzung, den Betroffenen psychisch zu schaden, festgelegt ist. Hierbei wird allerdings auf das physische Einwirken auf das Opfer verzichtet. Typische Handlungen sind vor allem das Verbreiten von Gerüchten, Zuweisung sinnloser Arbeitsaufgaben, soziale Isolation und ständige Kritik.

Schon im Mittelalter wurde das Wort Mobbing bei der Jagd benutzt, wo es so viel bedeutete wie: ein Opfer zu Tode hetzen. Dieses Bild veranschaulicht wie sich das Mobbingopfer fühlt: Angsterfüllt, in die Ecke gedrängt und kaum mehr in der Lage ein normales Leben zu führen.

Seine Bedeutung erhielt der Begriff allerdings erst durch Heinz Leymann, einem schwedischen Arbeitspsychologen, der das Wort Mobbing als ,,negative kommunikative Handlungen, die gegen eine Person gerichtet sind und die sehr oft und über einen längeren Zeitraum hinaus vorkommen und damit die Beziehung zwischen Täter und Opfer kennzeichnen’’[3] erstmals definierte.

Eine allgemein anerkannte Definition gibt es jedoch nicht. Es werden jedoch folgende Gesichtspunkte immer wieder betont:

Verhaltensmuster

Mobbing bezieht sich auf ein Verhaltensmuster und nicht auf eine einzelne Handlung. Die Handlungsweisen sind systematisch, das heißt sie wiederholen sich beständig.[4]

Negative Handlungen

Mobbingverhalten kann verbal (zum Beispiel Beschimpfung), nonverbal (zum Beispiel Vorenthalten von Informationen) oder physisch (zum Beispiel Verprügeln) sein. Solche Handlungen gelten üblicherweise als feindselig, aggressiv, destruktiv und unethisch.[5]

Ungleiche Machtverhältnisse

Die Beteiligten haben unterschiedliche Einflussmöglichkeiten auf die jeweilige Situation. Jemand ist jemand anderem unter- beziehungsweise überlegen. Dazu ist kein Rangunterschied nötig, das kann durch die bloße Anzahl bedingt sein: viele gegen einen.[6]

Opfer

Im Handlungsverlauf kristallisiert sich ein Opfer heraus. Aufgrund der ungleichen Machtverteilung hat es Schwierigkeiten, sich zu verteidigen.“[7]

Speziell der Begriff Mobbing am Arbeitsplatz bezeichnet inhaltlich „eine konfliktbelastete Kommunikation und Interaktion unter Kollegen oder zwischen Vorgesetzten und Untergebenen, bei der die angegriffene Person unterlegen ist und von einer oder mehreren Personen systematisch und während längerer Zeit mit dem Ziel und/oder Effekt des Ausstoßens, direkt oder indirekt angegriffen wird.“[8]

2.2 Ursachen

Die Ursachen des Mobbings sind äußerst vielfältig und höchst individuell, in der Regel aber abhängig ,,von den Personen, der Situation und den organisationalen Strukturen am Arbeitsplatz’’[9]

Neben diesen Faktoren spielt der Leistungsdruck in der heutigen Gesellschaft ebenfalls eine wesentliche Rolle und somit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass gemobbt wird, um ein Vielfaches.

Eine Verallgemeinerung der Ursachen kann nicht geschehen, da es kein typisches Mobbingopfer gibt.

Es gibt lediglich Personenmerkmale die auf eine Anfälligkeit für Mobbing hinweisen, wie z.B Auffälligkeiten und Andersartigkeiten im Verhalten, sei es durch religiöse Orientierung oder von seinem Vorgesetzten gegenüber den anderen Arbeitskollegen bevorzugt wird. Des Weiteren sind Ursachen für Mobbing auch auf einen längeren Zeitraum zurückzuführen, sei es durch immer wieder ungerechte Arbeitsverteilung oder längst vergangene, unbereinigte Konflikte.

Dabei stehen oftmals neue und erfolgreiche Mitarbeiter im Vordergrund der Mobbinghandlungen, entweder aus Neidgefühlen und Frustrationen oder einfach darum, damit diese nicht aus den Hierarchieverhältnis des Betriebes heraustanzen. Allgemein kann man sagen, dass in der Ursache ein Kommunikationsproblem zwischen den Beteiligten vorhanden sein muss und darauf aufgebaut weitere Faktoren wie Neid oder Missgunst, wie oben bereits genannt, das Mobbing fördern und verstärken.[10]

2.3 Mobbing bei der Polizei

Gerade zu diesem Thema findet sich hinsichtlich Literatur nur wenig bis gar kein Material, dass Thema Mobbing ist grade im Polizeiberuf ein besonderes Tabu-Thema.

Doch feststeht das Mobbing überall und in jeder Schicht der Gesellschaft auftaucht und grade in Berufen, in denen eine derartige hierarchische Struktur herrscht, sind Mitarbeiter besonders von Mobbing betroffen wie zahlreiche Beispiele, sei es bei der Polizei oder der Bundeswehr, in den letzten Jahren zeigen.

„Die Arbeit bei der Polizei kann belastend sein – die ständige Konfrontation mit Toten und Verletzten, die angespannte Personalsituation, die Einsatzlage. Die Gewerkschaft der Polizei spricht seit Monaten von einer gestiegenen Arbeitsverdichtung. Viele Mitarbeiter des Landeskriminalamts in Tempelhof etwa müssten derzeit rund 50 Stunden die Woche arbeiten. Der „Verschleiß“ führe zu einem hohen Krankenstand von bis zu elf Prozent der Kollegen. Der Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Bodo Pfalzgraf, sagte dem Tagesspiegel: „Der Job ist extrem belastend und familienfeindlich.“ Einige Beamte hätten mehr als 200 Überstunden angesammelt,“[11]

[...]


[1] Artikel der Zeitschrift „Kiss“ der Selbsthilfegruppe „Hilf Dir selbst“ ,Septemberausgabe 2010.

2 Vgl. Esser, A & Wolmerath, M. ( 2001): Mobbing. Der Ratgeber für Betroffene und ihre Interessenverteilung. S.20.

3 Leymann, H. ( 1993): Mobbing. Psychoterror am Arbeitsplatz und wie man sich dagegen schützen kann. S.21.

[4] http://www.coaching-lexikon.de/Mobbing.

[5] Vgl. http://www.coaching-lexikon.de/Mobbing.

[6] Vgl. http://www.coaching-lexikon.de/Mobbing.

[7] Vgl. http://www.coaching-lexikon.de/Mobbing.

[8] Wagner-Haase, Mobbing-Auch ein Führungsproblem. Schikane und Angst am Arbeitsplatz S.584.

[9] Eiselen, T. und Nowosad, M. (1998). Mobbing. S.304.

[10] Vgl. Mobbing pdf.

[11] http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/wedding-raetsel-um-tote-polizisten/1680096.html.

Fin de l'extrait de 24 pages

Résumé des informations

Titre
Mobbing am Arbeitsplatz, insbesondere bei der Polizei
Sous-titre
Wie wird gemobbt und welche Maßnahmen werden gegen Mobbing getroffen?
Université
University of Applied Sciences for Public Administration of North Rhine-Westphalia; Gelsenkirchen
Note
2,3
Auteur
Année
2013
Pages
24
N° de catalogue
V266080
ISBN (ebook)
9783656582434
ISBN (Livre)
9783656580300
Taille d'un fichier
563 KB
Langue
allemand
Mots clés
mobbing, arbeitsplat, polizei, maßnahmen
Citation du texte
Toni Große-Beck (Auteur), 2013, Mobbing am Arbeitsplatz, insbesondere bei der Polizei, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/266080

Commentaires

  • invité le 13/2/2014

    Großartiges Buch, sehr gut geschrieben, aufschlussreich und präzise.

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Titre: Mobbing am Arbeitsplatz, insbesondere bei der Polizei



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