„[Das Reich Gottes] gleicht einem Senfkorn […]. Ist es aber gesät, dann geht es auf […].“ (Mk 4,31.32) Lohnt es sich, das Senfkorn Jugendkirche zu säen?
Die Zukunft der Katholischen Kirche hängt am seidenen Faden. Die Religiosität der Menschen befindet sich in einem starken Wandel. Für viele Menschen verliert die Kirche immer mehr an Bedeutung. Heutzutage beginnt das Abwenden bereits im Jugendalter, wie viele Studien beweisen. Deshalb ist die kirchliche Jugendarbeit heut mehr denn je gefordert und elementar.
Sie hat es sich seit circa 20 Jahren zur Aufgabe gemacht, eine innovative Kirchenform zu entwickeln. Sozusagen eine Kirche für die Jugend und von der Jugend. Das experimentelle Konzept nennt sich Jugendkirche und wurde in Deutschland bereits 106 Mal in katholischen Diözesen realisiert.
Dieses noch recht junge Projekt soll den Mittelpunkt dieser wissenschaftlichen Abhandlung darstellen. Nach 20 Jahren des Erprobens ist es an der Zeit, eine Bilanz zu ziehen vor dem Hintergrund der Fragestellung: Ist Jugendkirche ein gelungenes Konzept um Kirche wieder für Jugendliche interessant zu machen?
Zu Beginn dieser Arbeit wird die aktuelle Situation der Religiosität Jugendlicher, sowie deren Wandel mittels verschiedener bestehender Studien beleuchtet und begründet. Es soll vor diesem Kontext dargestellt werden, warum es zu einer Idee von einer Kirche speziell für Jugendliche gekommen ist.
In einem nächsten Schritt (Kapitel 3) werden Ideen und Ansätze für die Realisierung einer Jugendkirche zusammengestellt. In Kapitel 4 wird beschrieben, wie Jugendkirchen organisiert sein können und wie sie sich von der „veralteten“ Kirche abgrenzt.
Um zu einem wissenschaftlich fundierten Ergebnis der Fragestellung zu kommen, werden in Kapitel 5 Expertenmeinungen aus verschiedenen Professionen (Theologie, Sozialwissenschaften) und somit aus verschiedenen wissenschaftlichen Blickwinkeln vorgestellt, bevor es zum Kernpunkt, der Befragung von jugendlichen Teilnehmern der Jugendkirchen, kommt. Mittels einer quantitativen empirischen Online-Umfrage und in Kooperation mit drei verschiedenen katholischen Jugendkirchen, soll festgestellt werden, ob das Konzept Jugendkirche aus Sicht der betroffenen Jugendlichen ein Erfolgreiches ist und ob somit das Ziel der kirchlichen Jugendarbeit, erreicht wurde. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Religiosität Jugendlicher
- Die Entwicklung von Religiosität in der Adoleszenz
- Die aktuelle Situation der Religiosität Jugendlicher
- Ursachen und Erklärungsversuche zur momentanen Religiosität Jugendlicher
- Von der Idee zur Realisierung
- Die Idee einer Jugendkirche
- Die Entstehung einer Jugendkirche
- Das Konzept Jugendkirche
- Wie sind Jugendkirchen organisiert?
- Innovation Jugendkirche
- Demoskopie über die Jugendkirche
- Die Innovation Jugendkirche aus Sicht der Experten
- Die Innovation Jugendkirche aus Sicht der jugendlichen Teilnehmer
- Methodologie der empirischen Untersuchung
- Ergebnisse (Sehen)
- Auswertung (Urteilen)
- Ausblick (Handeln)
- Fazit
- Quellen- und Literaturverzeichnis
- Anhang
- Der Online-Fragebogen
- Die Ergebnisse in Zahlen und Grafiken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht das Konzept der Jugendkirche und dessen Eignung, Kirche für Jugendliche wieder interessanter zu machen. Die Arbeit analysiert zunächst die aktuelle Situation der Religiosität Jugendlicher in Deutschland und beleuchtet den Wandel der Religiosität im Kontext der Adoleszenz. Anschließend wird die Idee der Jugendkirche vorgestellt und deren Entstehung sowie Organisationsformen erläutert.
- Der Wandel der Religiosität Jugendlicher im Kontext der Adoleszenz
- Die Herausforderungen der katholischen Kirche im Umgang mit der veränderten Religiosität Jugendlicher
- Das Konzept der Jugendkirche als Antwort auf die Bedürfnisse der heutigen Jugend
- Die Organisation und Struktur von Jugendkirchen
- Die Relevanz von Jugendkirchen für die Zukunft der Kirche
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die aktuelle Situation der Religiosität Jugendlicher in Deutschland. Es werden verschiedene Studien und Statistiken herangezogen, um den Wandel der Religiosität im Laufe der Zeit zu verdeutlichen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Kirchenmitgliedschaft zwar relativ stabil geblieben ist, jedoch der Gottesdienstbesuch, das persönliche Gebet und das Engagement in kirchlichen Jugendgruppen deutlich zurückgegangen sind.
Im zweiten Kapitel wird die Idee der Jugendkirche vorgestellt. Es wird erläutert, wie die Idee der Jugendkirche aus der Notwendigkeit entstand, eine Brücke zwischen Kirche und Jugend zu schlagen. Die Jugendkirche soll einen Raum für Jugendliche schaffen, in dem sie sich individuell entwickeln und ihren Glauben frei erforschen können.
Das dritte Kapitel beschreibt die Entstehung einer Jugendkirche. Es werden die verschiedenen Schritte von der Bedarfsanalyse über die Zielgruppenbeteiligung bis hin zur Erstellung des Konzeptes und der Evaluation erläutert.
Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit dem Konzept der Jugendkirche. Es werden die wichtigsten organisatorischen Elemente einer Jugendkirche, wie der Ort, die inhaltliche Ausrichtung, die Veranstaltungsformen, die Zeiten, die Akzeptanz, die Partizipation, die Musik, die Kooperationspartner, die Finanzen, die Öffentlichkeitsarbeit, der Zeitplan und die Organisationsform, näher beleuchtet.
Das fünfte Kapitel widmet sich der Demoskopie über die Jugendkirche. Es werden Expertenmeinungen über die Jugendkirche vorgestellt und die Ergebnisse einer empirischen Online-Umfrage mit jugendlichen Teilnehmern von Jugendkirchen ausgewertet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Religiosität Jugendlicher, den Wandel der Adoleszenz, die Jugendkirche, die Organisation von Jugendkirchen, die Innovation Jugendkirche, die Partizipation von Jugendlichen, die empirische Forschung, die Evaluation des Konzepts Jugendkirche und die Relevanz von Jugendkirchen für die Zukunft der Kirche.
- Citation du texte
- Natascha Weis (Auteur), 2013, Ist Jugendkirche ein gelungenes Konzept um Kirche wieder für Jugendliche interessant zu machen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/266214