Die Auswirkungen der Rechnungslegung auf Kapitalmärkte werden bereits seit mehreren Dekaden untersucht. Eine große Bandbreite an Literatur sowie Forschungsergebnissen existiert hinsichtlich der Auswirkung von Periodenergebnissen auf den Aktienmarkt. Eine zentrale Erkenntnis dieser Studien ist, dass ein positiver Zusammenhang zwischen den Veränderungen der Periodenergebnisse und Aktienrenditen besteht. Die Robustheit und Validität dieses Ergebnisses wurde mit Hilfe unterschiedlicher statistischer Methoden, angewandt in verschiedenen Zeiträumen und bezogen auf diverse Wertpapierbörsen, bestätigt. Demgegenüber liegen bisher nur wenige ausführliche wissenschaftliche Untersuchungen vor, die den Zusammenhang zwischen der Rechnungslegung und Anleihemärkten erforschen. Ein möglicher Grund für das Fehlen solcher Studien könnte darin liegen, dass die Transaktionspreise von Anleihen im Gegensatz zu Aktienpreisen bis zur Einführung der „Transaction Reporting and Compliance Engine (TRACE)“ im Juli 2002 nicht öffentlich verkündet werden mussten und die notwendigen Daten somit nur begrenzt zur Verfügung standen. Betrachtet man jedoch die Größe bzw. das Volumen des Anleihemarktes, wird schnell deutlich, dass der Anleihemarkt eine der wichtigsten Quellen für Unternehmen zur Beschaffung von Fremdkapital darstellt. Allein im Jahr 2011 wurden von US-Unternehmen Anleihen im Gesamtwert von 1012,1 Milliarden US-$ emittiert, mit einem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen von 15,6 Milliarden US-$. Auch im Vergleich zum Aktienmarkt scheint die Bedeutung des Anleihemarktes zu überwiegen. Denn im Zeitraum von 1997 bis 2006 haben US-Unternehmen Anleihen im Wert von 4,6 Billionen US-$ ausgegeben, wohingegen Stammaktien im Wert von 1,5 Billionen US-$ angeboten wurden.
Deshalb ist es Ziel dieser Seminararbeit ausgewählte Studien, welche den Zusammenhang zwischen Rechnungslegung und Anleiherenditen empirisch analysieren, darzustellen sowie kritisch zu diskutieren, um somit den aktuellen Stand der Forschung zu diesem Untersuchungsgegenstand wiederzugeben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1 Anleihe
- 2.2 Abgrenzung zwischen Anleihe und Aktie
- 2.3 Anleiherendite
- 3. Kritische Diskussion
- 3.1 Die Studie von Easton, Monahan und Vasvari
- 3.2 Die Studie von Jin
- 3.3 Die Studie von Datta und Dhillon
- 3.4 Die Studie von Plummer und Tse
- 3.5 Die Studie von DeFond und Zhang
- 3.6 Die Studie von De Franco, Vasvari und Wittenberg-Mörman
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Rechnungslegung und Anleiherenditen. Ziel ist die Darstellung und kritische Diskussion ausgewählter empirischer Studien, um den aktuellen Forschungsstand zu diesem Thema aufzuzeigen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der Auswirkungen von Rechnungslegungsinformationen auf den Anleihemarkt.
- Empirische Analyse des Zusammenhangs zwischen Rechnungslegung und Anleiherenditen
- Kritische Bewertung verschiedener Studien zum Thema
- Vergleichende Darstellung der Ergebnisse verschiedener Forschungsansätze
- Definition und Abgrenzung relevanter Begriffe (Anleihe, Aktie, Anleiherendite)
- Überblick über den aktuellen Forschungsstand
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung begründet die Relevanz der Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Rechnungslegung und Anleihemärkten, insbesondere im Hinblick auf das Volumen des Anleihemarktes im Vergleich zum Aktienmarkt. Sie verweist auf die begrenzte Verfügbarkeit von Daten vor der Einführung von TRACE und betont die Notwendigkeit weiterer Forschung auf diesem Gebiet. Die Arbeit skizziert ihren Aufbau und ihre Zielsetzung.
2. Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die Analyse. Es definiert den Begriff "Anleihe", beschreibt ihre charakteristischen Merkmale und grenzt sie von Aktien ab. Die Definition von "Anleiherendite" bildet den Abschluss dieses Kapitels und dient als Grundlage für die anschließende kritische Diskussion der empirischen Studien. Es beleuchtet die Unterschiede zwischen Anleihen und Aktien, besonders im Hinblick auf die Rechte und Ansprüche der jeweiligen Inhaber.
3. Kritische Diskussion: Dieses Kapitel präsentiert und analysiert mehrere empirische Studien, die den Zusammenhang zwischen Rechnungslegung und Anleiherenditen untersuchen. Es werden die einzelnen Studien von Easton, Monahan und Vasvari, Jin, Datta und Dhillon, Plummer und Tse, DeFond und Zhang sowie De Franco, Vasvari und Wittenberg-Mörman im Detail vorgestellt und ihre Ergebnisse kritisch bewertet und miteinander verglichen. Der Fokus liegt auf der Synthese der unterschiedlichen Ergebnisse und deren Implikationen für das Verständnis des Forschungsgegenstandes.
Schlüsselwörter
Anleihemarkt, Rechnungslegung, Anleiherendite, empirische Studien, Kapitalmarkt, Aktienmarkt, Fremdkapital, Kreditrisiko, Ratingagenturen, Forschungsstand.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Rechnungslegung und Anleiherenditen
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Rechnungslegung und Anleiherenditen. Sie analysiert empirische Studien, um den aktuellen Forschungsstand zu diesem Thema aufzuzeigen und die Auswirkungen von Rechnungslegungsinformationen auf den Anleihemarkt zu beleuchten.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, theoretische Grundlagen (Definition von Anleihen, Abgrenzung zu Aktien, Anleiherendite), eine kritische Diskussion ausgewählter empirischer Studien (Easton, Monahan & Vasvari; Jin; Datta & Dhillon; Plummer & Tse; DeFond & Zhang; De Franco, Vasvari & Wittenberg-Mörman) und ein Fazit. Die Arbeit konzentriert sich auf die empirische Analyse des Zusammenhangs zwischen Rechnungslegung und Anleiherenditen, die kritische Bewertung verschiedener Studien und den Vergleich verschiedener Forschungsansätze.
Welche Studien werden kritisch diskutiert?
Die Seminararbeit analysiert die folgenden empirischen Studien: Easton, Monahan und Vasvari; Jin; Datta und Dhillon; Plummer und Tse; DeFond und Zhang; und De Franco, Vasvari und Wittenberg-Mörman. Die Ergebnisse dieser Studien werden kritisch bewertet und miteinander verglichen.
Welche theoretischen Grundlagen werden behandelt?
Die theoretischen Grundlagen umfassen die Definition und Abgrenzung von Anleihen und Aktien sowie die Definition der Anleiherendite. Es werden die Unterschiede zwischen Anleihen und Aktien, insbesondere bezüglich der Rechte und Ansprüche der Inhaber, erläutert.
Was ist die Zielsetzung der Seminararbeit?
Die Zielsetzung der Seminararbeit ist die Darstellung und kritische Diskussion ausgewählter empirischer Studien, um den aktuellen Forschungsstand zum Zusammenhang zwischen Rechnungslegung und Anleiherenditen aufzuzeigen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Auswirkungen von Rechnungslegungsinformationen auf den Anleihemarkt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Anleihemarkt, Rechnungslegung, Anleiherendite, empirische Studien, Kapitalmarkt, Aktienmarkt, Fremdkapital, Kreditrisiko, Ratingagenturen, Forschungsstand.
Wie ist die Seminararbeit aufgebaut?
Die Arbeit ist in vier Kapitel gegliedert: Einleitung, Theoretische Grundlagen, Kritische Diskussion und Fazit. Die Einleitung begründet die Relevanz des Themas und skizziert den Aufbau und die Zielsetzung der Arbeit. Das Kapitel "Theoretische Grundlagen" definiert wichtige Begriffe. Das Kapitel "Kritische Diskussion" analysiert die ausgewählten empirischen Studien. Das Fazit fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Bedeutung hat die begrenzte Datenverfügbarkeit vor TRACE?
Die Einleitung hebt die begrenzte Verfügbarkeit von Daten vor der Einführung von TRACE hervor und betont die Notwendigkeit weiterer Forschung auf diesem Gebiet, um den Zusammenhang zwischen Rechnungslegung und Anleiherenditen umfassender zu untersuchen.
- Arbeit zitieren
- B.Sc. Juri Stelwag (Autor:in), 2012, Auswirkung der Rechnungslegung auf Anleiherenditen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/266678