Eine Abschlussprüfung erfordert wie jede andere rationale Handlung ein planvolles Vorgehen. „Clearly, auditing firms are interested in the least cost schedule while completing all their audit engagements by the customers specified due dates.“ Zum einen sind für Wirtschaftsprüfungsgesellschaften angemessene Prüfungskosten zum Erhalt ihrer Wettbewerbsfähigkeit von zentraler Bedeutung, zum anderen fördert eine termingerechte Erfüllung eines Prüfungsauftrages bei gleichzeitig hoher Leistungsqualität und angemessenen Kosten die gute Beziehung zum Mandanten. Die daraus resultierende Reputation der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft gilt als zentrale Referenz bei der Akquisition von neuen Mandaten. Vor diesem Hintergrund steht die Notwendigkeit der Prüfungsplanung, als grundlegende Voraussetzung für die ökonomische Ausführung einer Abschlussprüfung, unabhängig von der gesetzlich vorgeschriebenen Pflicht außer Frage.
Die Rahmenbedingungen der Wirtschaftsprüfung führen dabei in jüngster Zeit zu einer wachsenden Komplexität der Prüfungsplanung und –durchführung. So stehen dem Planungsorgan nicht nur die gestiegene Unternehmenskomplexität, sondern u.a. auch zeitliche und personelle Restriktionen (z.B. gesetzliche Fristen oder eine eingeschränkte Verfügbarkeit von Mitarbeitern) bei der Planung gegenüber. Um den Anforderungen einer zweckmäßigen Planung trotzdem gerecht zu werden, ist die Anwendung geeigneter Planungsinstrumente aus dem Projektmanagement erforderlich.
Die Netzplantechnik, als ein zentrales Werkzeug des Projektmanagements, hat seit ihrer Entstehung immer weitere Verbreitung bei der Planung, Überwachung und Steuerung vor allem großer, technischer Projekte gefunden. Dies ist insb. auf die eingängige Grundkonzeption und Praktikabilität der Netzplantechnik zurückzuführen. Darauf aufbauend folgten zahlreiche Anregungen für die Anwendung der Netzplantechnik als Planungs-, Steuerungs- und Überwachungsinstrument für andere, nicht-technische Projekte und auch speziell für die Abschlussprüfung. Die bisherigen wissenschaftlichen Arbeiten zur Planung der Abschlussprüfung mit Hilfe der Netzplantechnik beschränken sich jedoch größtenteils auf relativ aggregierte Beispiele (d.h. kleine, überschaubare Prüfungen). Zusätzlich entstanden diese Arbeiten überwiegend in den 1970er- bis 1990er-Jahren mit den damals bekannten Erkenntnissen zur Prüfungsplanung und den seinerzeit geltenden Normen zur Abschlussprüfung.
Diese Umstände förderten die Motivation und Zielsetzung.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- THEORETISCHE GRUNDLAGEN
- PROJEKTE UND PROJEKTMANAGENENT
- GRUNDLAGEN DER NETZPLANTECHNIK
- GRUNDZÜGE DER GRAPHENTHEORIE
- METHODEN DER NETZPLANTECHNIK UND IHRE ANWENDUNG IM KONTEXT DES PROJEKTMANAGEMENTS
- GEGENÜBERSTELLUNG DER NPT-METHODEN
- MULTIPROJEKTMANAGEMENT
- GRUNDZÜGE DER ABSCHLUSSPRÜFUNG UND DIE NOTWENDIGKEIT DER PLANUNG
- ZIELE UND GRUNDSÄTZE DER ABSCHLUSSPRÜFUNG
- ABSCHLUSSPRÜFUNG ALS PROZESS
- PRÜFUNGSPLANUNG
- ENTWICKLUNG EINER PRÜFUNGSSTRATEGIE
- ERSTELLUNG EINES PRÜFUNGSPROGRAMMS
- PLANUNG UND PROJEKTMANAGEMENT
- WEITERE ANMERKUNGEN ZUR PRÜFUNGSPLANUNG
- DURCHFÜHRUNG UND KONTROLLE
- BERICHTERSTATTUNG
- PRÜFUNGSPLANUNG
- DIE ANWENDUNG DER NETZPLANTECHNIK BEI DER PRÜFUNGSPLANUNG
- DIE WAHL DER NPT-METHODE
- STRUKTURPLANUNG
- GRUNDLAGENDERNETZPLANDARSTELLUNG
- KONSTRUKTION EINES MPM-NETZPLANS
- STRUKTURPLANUNG IM RAHMEN DER ABSCHLUSSPRÜFUNG
- BILDUNG VON PRÜFFELDERN
- ART DER PRÜFUNGSHANDLUNGEN UND PRÜFUNGSSCHWERPUNKTE
- ANWENDUNGSBEISPIEL
- ZEITPLANUNG
- GRUNDLAGEN DER ZEITPLANUNG
- ZEITPLANUNG MITTELS LINEARER OPTIMIERUNG
- ZEITPLANUNG IM RAHMEN DER ABSCHLUSSPRÜFUNG
- ANWENDUNGSBEISPIEL
- KAPAZITÄTSPLANUNG
- GRUNDLAGEN
- GRUNDMODELL DER KAPAZITÄTSPLANUNG
- HEURISTISCHE VERFAHREN
- KAPAZITÄTSPLANUNG IM RAHMEN DER ABSCHLUSSPRÜFUNG
- ANWENDUNGSBEISPIEL
- GRUNDLAGEN
- KOSTENPLANUNG
- GRUNDLAGEN
- KOSTENNIMINALE PROJEKTDAUERVERKÜRZUNG
- KOSTENPLANUNG IM RAHMEN DER ABSCHLUSSPRÜFUNG
- ANWENDUNGSBEISPIEL
- GRUNDLAGEN
- KRITISCHE WÜRDIGUNG UND AUSBLICK
- FAZIT
- ANHANG
- ANHANG 1: WIRTSCHAFTLICHES PRÜFUNGSWESEN: WIRTSCHAFTSPRÜFUNG UND ABSCHLUSSPRÜFUNG - EINE BEGRIFFLICHE ABGRENZUNG
- ANHANG 2: DER RISIKOORIENTIERTE PRÜFUNGSANSATZ
- ANHANG 3: DIE PRÜFFELDERGRUPPEN
- ANHANG 4: DIE BERECHNUNG DER ANFANGS-, END- UND PUFFERZEITEN
- ANHANG 5: DIE PERSONELLE PLANUNG VON PARTNER A
- ANHANG 6: KOSTENPLANUNG (ENTSPRECHEND DER KAPAZITÄTSPLANUNG)
- ANHANG 7: KOSTENOPTIMALE PLANUNG
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit der Anwendung der Netzplantechnik (NPT) im Rahmen der Planung von Abschlussprüfungen. Ziel der Arbeit ist es, die NPT anhand eines selbst konstruierten Beispiels anschaulich darzustellen und ihre Eignung als Planungshilfe für die Abschlussprüfung zu evaluieren.
- Projektmanagement und Netzplantechnik
- Ziele und Grundsätze der Abschlussprüfung
- Struktur-, Zeit-, Kapazitäts- und Kostenplanung
- Optimierung von Projektdauer und Kosten
- Kritik und Ausblick auf zukünftige Forschungsarbeiten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit der theoretischen Fundierung der NPT und ihrer Anwendung im Kontext des Projektmanagements. Es werden die verschiedenen Methoden der NPT vorgestellt und miteinander verglichen. Anschließend werden die Ziele und Grundsätze der Abschlussprüfung erläutert, wobei der Schwerpunkt auf der Planungsphase liegt. Im vierten Kapitel wird die Anwendung der NPT im Rahmen der Prüfungsplanung anhand eines fiktiven Beispiels veranschaulicht. Diese besteht aus vier Phasen: Struktur-, Zeit-, Kapazitäts- und Kostenplanung. Dabei werden die einzelnen Planungsschritte detailliert beschrieben und die Ergebnisse anhand des Beispiels illustriert. Im letzten Kapitel werden die Erkenntnisse der Arbeit zusammengefasst und ein Ausblick auf zukünftige Forschungsarbeiten gegeben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Netzplantechnik (NPT), Projektmanagement, Abschlussprüfung, Prüfungsplanung, Strukturplanung, Zeitplanung, Kapazitätsplanung, Kostenplanung, Optimierung, Wirtschaftlichkeit und Projektcontrolling. Die Arbeit beleuchtet die Anwendung der NPT im Rahmen der Abschlussprüfung und zeigt die Vorteile und Grenzen dieser Methode auf.
- Arbeit zitieren
- B.Sc. Juri Stelwag (Autor:in), 2013, Abschlussprüfung als Projekt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/266680