Die Institution Schule ist ohne Zweifel zumindest ein Ort der Sozialisation. Sie beinflusst einen jeden Schüler. Doch in welchem Maße tut sie dies? Erfüllt sie durch diese Beeinflussung nur ihren staatlichen Bildungsauftrag oder lenkt sie die Schüler bewusst in eine bestimmte (politische) Richtung und indoktriniert die Schüler so? Um diese Fragen zu beantworten, setzt sich der Autor, Lasse Kelzenberg, mit Themen wie der Demokratiepädagogik und Lehrmaterialien auseinander.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Hintergrund
- Schule und Lehrinhalte als Spiegel der Gesellschaft
- Der permanente und vielseitige Vorwurf der Indoktrination
- Indoktrination zu Gunsten der Demokratie?
- Konklusion und Resümee
- Eigene Meinung....
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Frage, ob die Schule ein Ort der Indoktrination ist. Dabei wird untersucht, ob die Einflussnahme der Schule auf die Schüler über den natürlichen Prozess der Sozialisation hinausgeht und ob die Schule bestimmte politische Ideale und Einstellungen vermittelt.
- Der Einfluss der Schule auf die Sozialisation von Schülern
- Die Rolle von Lehrinhalten und Schulbüchern in der Indoktrination
- Die Kritik an der Indoktrination durch verschiedene Interessengruppen
- Die Frage, ob Demokratiepädagogik demokratisch ist
- Die Notwendigkeit eines umfassenden und multiperspektiven Zugangs zur Politik im Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
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Das erste Kapitel beleuchtet die Sozialisation als einen allgegenwärtigen Prozess, der auch in der Schule stattfindet. Es wird auf den gesetzlich bestimmten Erziehungsauftrag der Schule sowie den staatlichen Erziehungsauftrag hingewiesen, der dem Bundesverfassungsgericht zufolge dem elterlichen Erziehungsauftrag gleichgestellt ist. Der Begriff der Indoktrination wird definiert und die Leitfrage des Textes wird formuliert: Inwiefern ist die Schule ein Ort der Indoktrination?
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Das zweite Kapitel befasst sich mit der Frage, inwiefern Schule und Lehrinhalte die Gesellschaft widerspiegeln. Es wird darauf hingewiesen, dass in verschiedenen Gesellschaften unterschiedliche Werte und Leitideen vorherrschen, die sich auch in den Lehrinhalten niederschlagen. Die Rolle von Schulbüchern und deren Untersuchung durch das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung wird beleuchtet. Es wird außerdem darauf hingewiesen, dass Fächer wie Geschichte, Politik, Sozialkunde, Geographie und Religion besonders stark gesellschaftlich geprägt sind und die Leitideen einer Gesellschaft widerspiegeln.
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Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem Vorwurf der Indoktrination, der in allen Gesellschaften allgegenwärtig ist. Es wird gezeigt, dass verschiedene Interessengruppen innerhalb einer Gesellschaft Indoktrination zu ihren Lasten kritisieren. Die Studie von Helmut E. Klein wird als Beispiel für die Kritik an der einseitigen Darstellung wirtschaftlicher Themen in deutschen Schulbüchern herangezogen. Es wird betont, dass der Vorwurf der Indoktrination oft mit eigenen Interessen verbunden ist.
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Das vierte Kapitel untersucht die Frage, ob Indoktrination zu Gunsten der Demokratie möglich ist. Es wird die Demokratiepädagogik vorgestellt, die den Schülern demokratische Partizipation ermöglichen soll. Es wird jedoch auch die Frage gestellt, ob demokratische Erziehung im Kern undemokratisch ist, da sie den Schülern bestimmte Ideale aufzwingt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Indoktrination, die Schule, die Sozialisation, die Demokratiepädagogik, die Lehrinhalte, die Schulbücher und die gesellschaftliche Einflussnahme. Der Text beleuchtet die Herausforderungen der Demokratieförderung im Kontext der Indoktrination und die Notwendigkeit eines umfassenden und multiperspektiven Zugangs zur Politik im Unterricht.
- Arbeit zitieren
- Lars Knieber (Autor:in), 2013, Schule als ein Ort der Indoktrination, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/266696