Die letzten Jahre waren zunehmend durch Unternehmensfusionen, -käufe und Unternehmensumwandlungen geprägt. Einige Beispiele sind die Fusion von Daimler-Benz mit der Chrysler Corp., von Hoechst mit Rhone-Poulenc sowie die Übernahme von Bankers Trust durch die Deutsche Bank.
Trotz all der Euphorie die durch solche Mergers & Acquisitions-Transaktionen entsteht, bleibt eine Akquisition nicht ohne Risiko. Erhebliche Misserfolge im Rahmen einer Unternehmensübernahme können die Folge sein, wobei Misserfolge nicht zwangsläufig ein formales Scheitern bedeuten, sondern vielmehr, dass die erwünschten Ziele, wie Synergiepotenziale, Marktdurchdringung etc., gar nicht oder nur ungenügend erfüllt werden.
Für solche Misserfolge sind in erster Linie folgende Punkte verantwortlich:
1. Überbewertung von möglichen Synergieeffekten
2. Ungleiche Strategien der fusionierenden Unternehmen
3. Mangelhafte Integration des zu akquirierenden Objektes in den Unternehmensverband des Akquisiteurs
4. Unzureichende Innovationskraft des zu übernehmenden Unternehmens
Die meisten der für einen drohenden Misserfolg auserwählten Gründe lassen sich durch eine bewusste, systematische, professionelle Untersuchung der Unternehmenschancen und Risiken minimieren.
Dieser Prozess der Prüfung wird Due Diligence genannt.
Der Begriff "Due Diligence" hat seinen Ursprung im angloamerikanischen Rechtswesen, insbesondere in den kapitalmarktrechtlichen Vorschriften der USA, den sogenannten securities laws. Bei den securities laws handelt es sich um einen bundesrechtlichen Normenkomplex zur Information und zum Schutz von Anlegern und der Öffentlichkeit. Mehr als im deutschen Recht gilt dort die Maxime des "caveat emptor", d.h. der Käufer hat die Sache vor Abschluss des Kaufvertrages gründlich zu prüfen, da der Verkäufer grundsätzlich nicht für Mängel der Sache haftet. Es bedarf einer Ausarbeitung spezieller Gewährleistungsvereinbarungen für jeden einzelnen Fall.
Auch in Deutschland werden zunehmend Garantieklauseln in Verträge eingearbeitet, um die Haftung des Unternehmensverkäufers zu regeln. Allerdings geht das deutsche Recht nicht grundsätzlich von einer Pflicht des Käufers zur Prüfung des Vertragsgegenstandes aus.
Inhaltsverzeichnis
- Ursprung und Bedeutung der Due Diligence
- Abgrenzung und Begriffsbestimmung
- Planung und Durchführung einer Due Diligence Review
- Informationsbeschaffung im Vorfeld einer Due Diligence
- Verschiedene Ansätze der Teamzusammenstellung
- Teilbereiche und Ihre Funktionen anhand drei ausgewählter Beispiele
- Financial Due Diligence
- Market Due Diligence
- Legal Due Diligence
- Anlässe und Motive für Unternehmensakquisitionen
- Due Diligence als Chance der Risikominimierung im Akquisitionsprozess
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Due Diligence als ein wichtiges Instrument zur Risikominimierung im Rahmen von Unternehmensakquisitionen. Sie beleuchtet den Ursprung und die Bedeutung des Konzepts, differenziert verschiedene Ansätze zur Durchführung von Due Diligence Reviews und verdeutlicht die Rolle von Due Diligence als Chance zur Verbesserung des Akquisitionsprozesses.
- Ursprünge und Entwicklung der Due Diligence
- Begriffliche Abgrenzung und Bedeutung im Kontext von M&A-Transaktionen
- Planung und Durchführung einer Due Diligence Review
- Risikominimierung durch Due Diligence
- Die Rolle der Due Diligence im Akquisitionsprozess
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet den Ursprung und die Bedeutung des Begriffs „Due Diligence“ im angloamerikanischen Rechtswesen und untersucht die Entwicklung des Konzepts im deutschen Recht. Es wird die Bedeutung der Due Diligence im Kontext von Unternehmensakquisitionen hervorgehoben, insbesondere im Hinblick auf die Minimierung von Risiken und die Erreichung der gewünschten Ziele. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Abgrenzung des Begriffs „Due Diligence“ und präsentiert verschiedene Definitionen aus der deutschsprachigen Literatur. Es wird die Bedeutung von Due Diligence als „angemessene, gebührende Sorgfalt“ im Kontext von M&A-Transaktionen herausgestellt.
Kapitel drei analysiert die Planung und Durchführung einer Due Diligence Review. Es werden verschiedene Ansätze zur Informationsbeschaffung im Vorfeld einer Due Diligence vorgestellt und die Bedeutung der Teamzusammenstellung beleuchtet. Im Fokus stehen die Teilbereiche der Financial Due Diligence, Market Due Diligence und Legal Due Diligence mit ihren spezifischen Funktionen und Aufgaben.
Kapitel vier erörtert Anlässe und Motive für Unternehmensakquisitionen. Es wird die Bedeutung von Due Diligence bei der Entscheidungsfindung im Akquisitionsprozess betont und die Rolle der Due Diligence als Instrument zur Risikobewertung und Minimierung von möglichen Risiken im Akquisitionsprozess hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Due Diligence, Unternehmensakquisitionen, Mergers & Acquisitions (M&A), Risikominimierung, Informationsbeschaffung, Teamzusammenstellung, Financial Due Diligence, Market Due Diligence, Legal Due Diligence, Akquisitionsprozess, Strategien, Synergiepotenziale und rechtliche Rahmenbedingungen.
- Arbeit zitieren
- Daniel De Tommaso (Autor:in), 2002, Due Diligence - Grundlagen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2666