Due Diligence - Grundlagen


Trabajo Escrito, 2002

23 Páginas, Calificación: ohne


Extracto


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Ursprung und Bedeutung der Due Diligence

2 Abgrenzung und Begriffsbestimmung

3 Planung und Durchführung einer Due Diligence Review
3.1 Informationsbeschaffung im Vorfeld einer Due Diligence
3.2 Verschiedene Ansätze der Teamzusammenstellung
3.3 Teilbereiche und Ihre Funktionen anhand drei ausgewählter Beispiele
3.3.1 Financial Due Diligence
3.3.2 Market Due Diligence
3.3.3 Legal Due Diligence

4 Anlässe und Motive für Unternehmensakquisitionen

5 Due Diligence als Chance der Risikominimierung im Akquisitionsprozes

Anhang

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Überwindung von Informationsasymmetrien beim Vertragsabschlus

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Ursprung und Bedeutung der Due Diligence

Die letzten Jahre waren zunehmend durch Unternehmensfusionen, -käufe und Unternehmensumwandlungen geprägt. Einige Beispiele sind die Fusion von Daimler-Benz mit der Chrysler Corp., von Hoechst mit Rhone-Poulenc sowie die Übernahme von Bankers Trust durch die Deutsche Bank.

Trotz all der Euphorie die durch solche Mergers & Acquisitions-Transaktionen entsteht, bleibt eine Akquisition nicht ohne Risiko. Erhebliche Misserfolge im Rahmen einer Unternehmensübernahme können die Folge sein, wobei Misserfolge nicht zwangsläufig ein formales Scheitern bedeuten, sondern vielmehr, dass die erwünschten Ziele, wie Synergiepotenziale, Marktdurchdringung etc., gar nicht oder nur ungenügend erfüllt werden (vgl. Pack 2000, S. 221).

Für solche Misserfolge sind in erster Linie folgende Punkte verantwortlich:

1. Überbewertung von möglichen Synergieeffekten
2. Ungleiche Strategien der fusionierenden Unternehmen
3. Mangelhafte Integration des zu akquirierenden Objektes in den Unternehmensverband des Akquisiteurs
4. Unzureichende Innovationskraft des zu übernehmenden Unternehmens

Die meisten der für einen drohenden Misserfolg auserwählten Gründe lassen sich durch eine bewusste, systematische, professionelle Untersuchung der Unternehmenschancen und Risiken minimieren (vgl. Pack 2000, S. 221).

Dieser Prozess der Prüfung wird Due Diligence genannt.

Der Begriff „Due Diligence“ hat seinen Ursprung im angloamerikanischen Rechtswesen, insbesondere in den kapitalmarktrechtlichen Vorschriften der USA, den sogenannten securities laws (vgl. Pack 2000, S. 223). Bei den securities laws handelt es sich um einen bundesrechtlichen Normenkomplex zur Information und zum Schutz von Anlegern und der Öffentlichkeit (vgl. Laule 1989, S. 228). Mehr als im deutschen Recht gilt dort die Maxime des „caveat emptor“, d.h. der Käufer hat die Sache vor Abschluss des Kaufvertrages gründlich zu prüfen, da der Verkäufer grundsätzlich nicht für Mängel der Sache haftet (vgl. Merkt 1995, S.1041). Es bedarf einer Ausarbeitung spezieller Gewährleistungsvereinbarungen für jeden einzelnen Fall.

Auch in Deutschland werden zunehmend Garantieklauseln in Verträge eingearbeitet, um die Haftung des Unternehmensverkäufers zu regeln. Allerdings geht das deutsche Recht nicht grundsätzlich von einer Pflicht des Käufers zur Prüfung des Vertragsgegenstandes aus.

Um solche Garantiebedingungen auszuarbeiten und auf den konkreten Fall abzustimmen, bedarf es einer vorherigen Chancen- und Risikenanalyse im Rahmen einer Due Diligence durch den Käufer.

Fraglich ist jedoch, inwieweit sich die Durchführung oder Unterlassung einer Due Diligence auf Gewährleistungsansprüche aus §§ 459 ff. BGB bzw. aus culpa in contrahendo auswirkt, da ein Unternehmen weder eine Sache noch ein Recht ist, sondern vielmehr der Inbegriff von Sachen und Rechten. Dennoch finden die Vorschriften über die Sachmängelhaftung auf den Unternehmenskauf analog Anwendung (vgl. Loges 1997, S. 965). Führt der Käufer eine Due Diligence durch, so kann er später keine Mängel geltend machen, die er aufgrund der Due Diligence kannte oder hätte kennen müssen. Unter diesen Umständen kann dies, aufgrund der Kenntnis oder grob fahrlässigen Nichtkenntnis von Mängeln, sogar zum Ausschluss von Gewährleistungsansprüchen führen (vgl. Schwerdtfeger/Kreuzer 1998, S. 1801).

2 Abgrenzung und Begriffsbestimmung

Für den Begriff „Due Diligence“ gibt es keine fest stehende Definition. Sinngemäß lässt sich der Begriff als „angemessene, gebührende Sorgfalt“ übersetzen.

In der deutschsprachigen Literatur wird der Begriff folgendermaßen beschrieben:

- „Unter Due Diligence versteht man eine weitgehende rechtliche Überprüfung einer Gesellschaft, die durch einen Erwerber oder eine sonstige Vertragspartei im Rahmen eines Unternehmenskaufs oder einer anderen Transaktion erfolgt.“ (Harrer 1993, S. 1673)
- „Nicht selten wird ,due diligence’ bereits als Sammelbegriff für sämtliche Aufgaben und Arbeiten verwendet, die in rechtlicher Sicht mit der unterschriftsreifen Vorbereitung eines Unternehmenskaufs verbunden sind.“ (Merkt 1995, S. 1041)
- „Es handelt sich [bei der Due Diligence, d.V.] um die bewusste, systematische, profesionelle Untersuchung der Unternehmens-Chancen und –Risiken während der laufenden Kaufverhandlungen. Sie beurteilt mit möglichst präzisen Analysen, ob und wieweit der Wert der zu erwerbenden Gesellschaft zu erhöhen oder eben zu diskontieren ist – unter den Perspektiven der strategischen Ziele und der kostenreduzierenden Synergien.“ (Binder/Lanz 1993, S. 15)

Allgemein lässt sich somit sagen, dass unter Due Diligence die sorgfältige Prüfung und Analyse eines Objektes im Rahmen einer beabsichtigten geschäftlichen Transaktion, insbesondere im Zusammenhang mit Unternehmensakquisitionen, verstanden werden kann, wobei sich die Prüfung nicht allein auf den rechtlichen Teil beschränkt, sondern auch auf den finanziellen sowie den unternehmensübergreifenden Teil auswirkt.

Eine Gleichsetzung des Due Diligence-Begriffes mit der Unternehmensbewertung wäre in diesem Rahmen ein Fehler. Bei der Unternehmensbewertung geht es um die Ermittlung des Unternehmenswertes, bei der Due Diligence hingegen um eine systematische und umfassende Darstellung transaktionsrelevanter Daten, wie Synergiepotentiale und die Stellung des Unternehmens im Markt. Bei der Unternehmensbewertung geht es mehr um die Ermittlung quantitativer und monetärer Größen, wobei der Fokus bei der Due Diligence eher auf qualitativen Beschreibungen und Einschätzungen liegt (vgl. Barthel 1999, S. 78).

3 Planung und Durchführung einer Due Diligence Review

3.1 Informationsbeschaffung im Vorfeld einer Due Diligence

Die Durchführung einer Due Diligence hängt wesentlich von den zur Verfügung gestellten Informationen ab, um das Unternehmen bewerten und prüfen zu können, um Synergien zu bestimmen und um Risiken zu minimieren. Da diese Informationen i.d.R. nicht öffentlich verfügbar sind, kann nur der Verkäufer einen Zugang zu den Informationen besorgen. Durch einen Letter of Intent (Absichtserklärung) kann der Verkäufer zur Bereitstellung der benötigten Informationen verpflichtet werden, so dass die Informationsasymmetrien ausgeglichen werden. Der Letter of Intent ist noch kein bindender Vertrag, vielmehr eine gegenseitige Niederschrift der momentanen Interessen. Der Kaufinteressent verpflichtet sich darin beispielsweise zur Geheimhaltung der Informationen und zur Seriosität. Der Verkäufer sichert ihm im Gegenzug zu, dass er für einen bestimmten Zeitraum keinem anderen die Firma zum Kauf anbieten wird.

Häufig werden die beschafften Daten dem Kaufinteressenten in einem sogenannten Data-Room zur Verfügung gestellt. Dies ist der Ort, an dem alle wichtigen Informationen gesammelt werden und zur Einsicht bereit liegen (vgl. Scott 2001, S. 23).

Geht bei der Informationsbeschaffung die Initiative vom Anbieter aus, handelt es sich um Wissensvermittlung (signaling). Geht die Initiative jedoch vom Nachfrager aus, der vor Vertragsabschluss versucht Wissensunterschiede abzubauen um damit seinen Informationsstand zu verbessern, so handelt es sich um Wissenserarbeitung (screening) (vgl. Berens/Strauch 1999, S. 5).

Der Verkäuferseite sollte klar sein, dass ein Zurückhalten von relevanten Informationen, einen potentiellen Käufer misstrauisch machen und damit abschrecken würde. Folge könnten ein Abschlag beim Kaufpreisangebot oder Forderungen nach mehr Garantien sein (vgl. Pack 2000, S. 225).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Überwindung von Informationsasymmetrien beim Vertragsabschluss

Quelle: in Anlehnung an Pack (2000, S. 222)

3.2 Verschiedene Ansätze der Teamzusammenstellung

Häufig unterliegt die Durchführung einer Due Diligence einer Projektorganisation. Unter anderem ist es Aufgabe der Projektorganisation für einen detaillierten Zeitplan, eine klare Bestimmung des Prüfungsumfanges, einer Abgrenzung der Tätigkeitsbereiche und der Verantwortlichkeiten zu sorgen. Sinnvollerweise wird hierzu ein Team gebildet, welches aus Mitarbeitern des Akquisiteurs und häufig auch aus externen Beratern besteht (vgl. Pack 2000, S. 225). Wichtig ist es bei der Auswahl des Teams auf die Qualifikationen und Erfahrungen der Teammitglieder zu achten. Dabei sollten die Mitglieder teamfähig sein und, wenn es um internationale Transaktionen geht, auch ausreichende Sprachkenntnisse aufweisen können (vgl. Scott 2001, S. 21).

Mögliche Teamansätze in der Literatur sind:

- Experten-Ansatz
- Team-Ansatz
- Abteilungs-Ansatz

Beim Experten-Ansatz wird die Akquisition durch die Geschäftsführung des Käufers selbst durchgeführt. Diese Form der Teamzusammenstellung wird von Unternehmen mit wenig Akquisitionserfahrung bevorzugt. Es werden Experten verschiedener Fachbereiche zusammengestellt und bei Bedarf unternehmensfremde Berater hinzugezogen (vgl. Pack 2000, S. 226).

[...]

Final del extracto de 23 páginas

Detalles

Título
Due Diligence - Grundlagen
Universidad
University of Applied Sciences Bonn-Rhein-Sieg  (FB Wirtschaft)
Curso
Internationale Wirtschaft
Calificación
ohne
Autor
Año
2002
Páginas
23
No. de catálogo
V2666
ISBN (Ebook)
9783638116077
ISBN (Libro)
9783638637879
Tamaño de fichero
520 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Diligence, Grundlagen, Internationale, Wirtschaft
Citar trabajo
Daniel De Tommaso (Autor), 2002, Due Diligence - Grundlagen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2666

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