Vor etwa 25 Jahren hat sich eine Gruppe zusammengeschlossen, deren Ergebnisse in der neutestamentlichen Wissenschaft v.a. im angloamerikanischen Raum heftig diskutiert wurden. Das Anliegen dieser Gruppe sowie ihre Ergebnisse sollen im Folgenden erörtert werden.
1985 wurde das Jesus-Seminar in Kalifornien von FUNK und CROSSAN gegründet. In den darauffolgenden sieben Jahren hat es sich in einer ersten Phase zur Aufgabe gemacht, die Aussprüche Jesu zu untersuchen. Von 1993 bis 1997 widmete es sich in einer zweiten Phase den Handlungen Jesu (vgl. MILLER 2011) und seit 2000 beschäftigt es sich mit der Frage, wie sich das Seminar und seine Arbeit in Bezug auf Gott verorten kann, da es von Beginn an stets nur nach Jesus gefragt hatte. Gegenwärtig wird nach FUNK Gott im Seminar als eine Metapher verstanden, der das Verhalten des Menschen prägt (vgl. FUNK 2000).
Inhaltsverzeichnis
- Das Jesus-Seminar - Programm und Methodik
- Zielsetzung und Themenschwerpunkte
- Zusammenfassung der Kapitel
- Das Jesus-Seminar
- Kritik am Seminar
- Die Kriterien zur Identifikation authentischer Worte Jesu
- Die Ergebnisse des Seminars
- Kritik an den Ergebnissen
- Schlüsselwörter
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Arbeit des Jesus-Seminars, einer Gruppe von Wissenschaftlern, die sich der Erforschung der authentischen Worte und Handlungen Jesu widmet. Das Seminar verfolgt das Ziel, die historischen Fakten von den späteren mythologischen Interpretationen zu trennen, um einen möglichst objektiven Blick auf die Person Jesu zu gewinnen.
- Die Methodik des Jesus-Seminars
- Die Kritik an der Arbeit des Seminars
- Die Authentizität der Worte Jesu
- Die Ergebnisse des Seminars
- Die Bedeutung des historischen Jesus
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Jesus-Seminar
- Kritik am Seminar
- Die Kriterien zur Identifikation authentischer Worte Jesu
- Die Ergebnisse des Seminars
Das Jesus-Seminar wurde 1985 von Robert Funk und John Dominic Crossan in Kalifornien gegründet. Die Mitglieder des Seminars, die überwiegend aus neutestamentlichen Wissenschaftlern bestehen, treffen sich regelmäßig, um die Aussprüche und Handlungen Jesu zu analysieren und zu bewerten. Die Arbeit des Seminars gliedert sich in drei Phasen: In der ersten Phase (1985-1992) wurden die Aussprüche Jesu untersucht, in der zweiten Phase (1993-1997) wurden die Handlungen Jesu analysiert. In der dritten Phase, die seit 2000 läuft, beschäftigt sich das Seminar mit der Frage, wie sich seine Arbeit in Bezug auf Gott verorten lässt.
Das Jesus-Seminar wird in der Forschung vor allem für seine soziologische Sichtweise auf Jesus kritisiert. Kritiker werfen dem Seminar vor, die Person Jesu zu reduzieren und die Bedeutung von Glaube und Theologie zu ignorieren. Außerdem wird dem Seminar vorgeworfen, die Eschatologie, also die Lehre vom Jüngsten Gericht, auszuklammern und die Auferstehung und Göttlichkeit Jesu nicht ausreichend zu berücksichtigen.
Das Jesus-Seminar verwendet verschiedene Kriterien, um die Echtheit der Worte Jesu zu beurteilen. Zu den wichtigsten Kriterien gehören die Kohärenz, die Mehrfache Bezeugung, das Differenzkriterium, die Schroffe/scharfe Aussprüche und die Aphorismen.
Das Seminar hat in seinen Untersuchungen festgestellt, dass nur ein kleiner Teil der im Neuen Testament überlieferten Worte Jesu tatsächlich authentisch ist. Die Ergebnisse des Seminars wurden in verschiedenen Publikationen veröffentlicht, darunter "The Five Gospels: The Search for the Authentic Words of Jesus" (1993).
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Jesus-Seminar, die Authentizität der Worte Jesu, die soziologische Sichtweise auf Jesus, die Eschatologie, die Kritik am Seminar und die Bedeutung des historischen Jesus. Der Text beleuchtet die Methodik des Seminars und die kontroversen Ergebnisse seiner Untersuchungen.
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- Anonym (Author), 2013, Das Jesus-Seminar. Programm und Methodik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/266798