Das Erzählen von Geschichten ist kulturübergreifend und hat eine lange Tradition. Seit vielen Jahren werden Geschichten niedergeschrieben und bildlich festgehalten, um uns zu mit ihren Inhalten zu fesseln, zu belehren oder einfach nur zu unterhalten. Im Erfinden von Fantasiegeschichten werden aus Kindern kleine Forscher und lernfreudige Schüler. Dieser produktive Prozess geht an den Kindern nicht spurlos vorbei, sondern fördert deren Sprachkompetenz. Den Anfang nehmen die Geschichten meist im Vorlesen als Abendgeschichte durch die Eltern und zieht sich, im optimalen Fall, durch den Alltag. Die Lesesozialisation kann eine erste Säule der Sprachkompetenz werden. Hinzu kommen die alltäglichen Gespräche in der Familie bis hin zur Kommunikation im Unterricht und damit in der Öffentlichkeit.
Aber Kinder sind höchst individuell unterschiedlich und es ist bisher recht schwierig, auf deren Heterogenität im Erzählverhalten einzugehen. Verschiedene linguistische Forscher experimentieren mit Erhebungsmethoden und Fördermaßnahmen.
In dieser Hausarbeit soll auf zwei dieser Modelle eingegangen werden und deren Praxistauglichkeit. Wie sind sie aufgebaut? Mit welchen Erhebungsmethoden gehen sie vor? Welche Fördermaßnahmen bieten sie an?
Verschiedene Definition erläutere ich zum Anfang, um anschließend diese beiden Modelle zu analysieren. Abschließend gehe ich noch auf den Aspekt der familialen Sozialisation ein und schließe diese Facharbeit mit einem resümierenden Schlusswort.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definitionen
- 3. Die Erfassung der Erzählfähigkeit bei Kindern (Boueke/Schülein 1991)
- 3.1. Konversationelle Rahmenbedingungen für erfolgreiches Erzählen
- 3.2. Die Teilfähigkeiten
- 3.3. Kritik an diesem erzähltheoretischen Modell
- 3.3.1. Der Aspekt der individuellen Entwicklung
- 4. Die Erfassung der Erzählfähigkeit mit dem Modell DO-BINE (Quasthoff et al. 2011)
- 4.1. Die Leitvorstellungen von DO-BINE
- 4.2. Auswertung
- 4.3. Fördermöglichkeiten durch DO-FINE
- 4.4. Kritik an diesem interaktiven Modell und Vergleich mit dem Verfahren nach Boueke/Schülein (1991)
- 5. Der Aspekt der familialen Sozialisation
- 6. Schluss
- 7. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Erfassung der Erzählfähigkeit bei Kindern, indem sie zwei Modelle, das von Boueke/Schülein (1991) und das Modell DO-BINE (Quasthoff et al. 2011), kritisch beleuchtet. Dabei werden die jeweiligen Modelle im Hinblick auf Aufbau, Erhebungsmethoden und Fördermaßnahmen untersucht. Darüber hinaus wird der Aspekt der familialen Sozialisation in Bezug auf die Entwicklung der Erzählfähigkeit bei Kindern betrachtet.
- Modelle zur Erfassung der Erzählfähigkeit bei Kindern
- Analyse der jeweiligen Methoden und Fördermaßnahmen
- Kritik an den Modellen und Vergleich ihrer Stärken und Schwächen
- Der Einfluss der familialen Sozialisation auf die Entwicklung der Erzählfähigkeit
- Zusammenfassende Schlussfolgerungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Erzählfähigkeit bei Kindern ein und erläutert die Relevanz des Themas sowie die Zielsetzung der Arbeit. Kapitel 2 definiert wichtige Begriffe, die im weiteren Verlauf der Arbeit verwendet werden, wie z.B. Diskurseinheiten, Gliederungs- und Verknüpfungssignale, Erzählen, Konversationelle Erzählung, Interaktion und Schema. Kapitel 3 stellt das Modell von Boueke/Schülein (1991) zur Erfassung der Erzählfähigkeit bei Kindern vor. Hierbei werden die konversationellen Rahmenbedingungen für erfolgreiches Erzählen, die Teilfähigkeiten und die Kritik an diesem Modell behandelt. Kapitel 4 beleuchtet das interaktive Modell DO-BINE (Quasthoff et al. 2011) und analysiert die Leitvorstellungen, die Auswertung, die Fördermöglichkeiten und die Kritik an diesem Verfahren.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Erzählfähigkeit, Kinder, Sprachentwicklung, Sprachkompetenz, Erhebungsmethoden, Fördermaßnahmen, Interaktion, Konversation, Diskurseinheiten, Schema, familiale Sozialisation und narrative Kompetenz. Die Analyse der beiden Modelle von Boueke/Schülein und DO-BINE, die sich mit der Erfassung der Erzählfähigkeit bei Kindern beschäftigen, fokussiert insbesondere auf die Praxistauglichkeit der Methoden und die Bedeutung der familialen Sozialisation in diesem Zusammenhang.
- Quote paper
- Marco José (Author), 2013, Die Erfassung der Erzählfähigkeit bei Kindern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/266837