Die Massenmedien versprechen Aufklärung über Herstellung und Vermarktung von Lebensmitteln mit deskriptiven und zugleich persuasiven Texten. Darüber hinaus werben die jeweiligen Veröffentlichungen mit einer Auseinandersetzung mit den moralischen Vorbehalten, die viele Verbraucher bewegen. Es werden Handlungsempfehlungen versprochen.
Diese Intention verfolgt auch der in „Geo kompakt“ erschienene Report „Die Indust-rie, die uns satt macht“. Diesen Text als Grundlage heranziehend, befasst sich die hier vorliegende Arbeit mit der alltagsrhetorischen Darstellung sehr komplexer wirtschaftlicher Zusammenhänge, wie sie in der Lebensmittelindustrie aufzufinden sind. Hierbei soll geklärt werden, welches Auditiorium die Zeitschrift hat und wie die Verfasser dieses charakterisieren, inwieweit die Verfasser in Erscheinung treten und vor allem, wie argumentiert wird. Bei genauerer Betrachtung der Argumentationsstruktur zeigt sich, dass die Berichterstattung sehr oberflächlich ist und ein erforderlicher Diskurs, aus dem Handlungsempfehlungen resultieren könnten, nicht stattfindet. Letzterer Punkt soll am Beispiel der im Text genannten Kinderarbeit verdeutlicht werden.
Ein großes Problem des Reports liegt in der mangelnden Definition von Begriffen, auf denen die Argumentation basiert. Es sind Fehlschlüsse vorhanden. Auf das Heran-ziehen von Autoritäten, welche den Leser von den Hauptargumenten überzeugen könnten, wird weitgehend verzichtet. Darüber hinaus wird der Rezipient durch die Verwendung einer vorbelasteten, stark wertenden Sprache auf einer emotionalen Ebene angesprochen, die einer rationalen Auseinandersetzung mit den angeschnit-tenen Problemfeldern entgegenwirkt. Die Untersuchung wird zeigen, dass der Text - wie viele vergleichbare Publikationen - sein Ziel nicht erreicht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Auditorium
- Rezipienten der Zeitschrift
- Charakterisierung des Auditoriums durch die Verfasser
- Die Verfasser
- Auftreten der Verfasser im Text
- Rückschlüsse über die Art des Auftretens
- Die Argumentationsstruktur
- Definition grundlegender Begriffe
- Fehlschlüsse
- Weiterführende Erläuterungen und Berufung auf Autoritäten
- Vorbelastete Sprache
- Beispiel einer diskursiven Herangehensweise
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die alltagsrhetorische Darstellung wirtschaftlicher Zusammenhänge in der Lebensmittelindustrie, wie sie in der Zeitschrift "Geo kompakt" zu finden ist. Ziel ist es, die Rhetorik des Textes zu analysieren, um zu verstehen, welches Publikum die Zeitschrift anspricht, wie die Verfasser dieses charakterisieren, inwieweit sie selbst im Text in Erscheinung treten und vor allem, wie argumentiert wird.
- Die Charakterisierung des Publikums und der Verfasser
- Die Argumentationsstruktur des Textes
- Die Verwendung von Fehlschlüssen und vorbelasteter Sprache
- Die ethische Dimension der Lebensmittelproduktion
- Die Rolle des Verbrauchers in der Lebensmittelindustrie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Lebensmittelindustrie im Kontext der Industrialisierung dar und führt den Leser in die Thematik der Hausarbeit ein. Der zweite Teil der Arbeit befasst sich mit dem Auditorium der Zeitschrift "Geo kompakt" und charakterisiert dieses anhand des Editorials und der Aussagen der Verfasser. Im dritten Teil wird das Auftreten der Verfasser im Text analysiert und die Art ihrer Recherche in Frage gestellt. Der vierte Teil analysiert die Argumentationsstruktur des Textes, wobei die Definition grundlegender Begriffe, die Verwendung von Fehlschlüssen, die Berufung auf Autoritäten und die Verwendung vorbelasteter Sprache untersucht werden. Abschließend wird ein Beispiel für eine diskursive Herangehensweise an die Thematik der Kinderarbeit vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Lebensmittelindustrie, die alltagsrhetorische Darstellung, die Argumentationsstruktur, das Auditorium, die Verfasser, Fehlschlüsse, vorbelastete Sprache, die ethische Dimension der Lebensmittelproduktion, die Rolle des Verbrauchers, Kinderarbeit, und die diskursive Herangehensweise.
- Arbeit zitieren
- Sandra Montorro (Autor:in), 2013, Alltagsrhetorik und Marktwirtschaft. Die Lebensmittelindustrie in den Printmedien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/266928