In der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland gab es im Zusammenhang mit der militärischen Ausrichtung Deutschlands drei stark große Kontroversen. Zu ihnen Zählen die Wiederbewaffnung 1955, die Diskussion um die Ausstattung der Bundeswehr mit Nuklearwaffen und die Proteste und Diskussionen im Zusammenhang mit der geplanten Stationierung von Mittelstreckenraketen der Nato, im Rahmen des Nato - Doppelbeschlusses 1 .
Anfang der siebziger Jahre begann die Sowjetunion damit ihre alten Mittelstreckenraketen des Typs SS-5 gegen Zielgenauere und mit nuklearen Mehrfachsprengköpfen ausgerüsteten Atomraketen des Typs SS-20 auszutauschen 2 . Als Antwort auf diese Bedrohung wurde innerhalb der Nato, unter intensiver Mitwirkung von Helmut Schmidt, der Nato- Doppelbeschluss entwickelt. Dieser sah vor, unter Androhung einer Nachrüstung im Mittelstreckenbereich der atomaren Abschreckung der Nato, gleichzeitig mit der Sowjetunion über eine Abrüstung zu verhandeln 3 . Die Androhung und später, nach dem Scheitern der Verhandlungen, auch durchgeführte Nachrüstung der Mittelstreckensysteme, führte besonders in der Bundesrepublik Deutschland zu heftigen Protesten und Widerständen 4 . Die SPD geführte Regierung, mit Helmut Schmidt als Bundeskanzler, war von diesen Widerständen besonders betroffen.
Die vorliegende Hausarbeit behandelt diese Thematik. Es sollen die Ursachen für die Widerstände innerhalb der SPD untersucht werden und die Rolle von Helmut Schmidt in dem Konflikt behandelt werden. Im ersten Kapitel werden die Gründe der SPD-Kritik am Nato- Doppelbeschluss untersucht. Weiterführend wird die besondere Rolle von Helmut Schmidt behandelt, um abschließend zu einem einordnenden Fazit zu kommen, in welchem die Ergebnisse der Kapitel zusammengefasst und bewertet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gründe der SPD für Kritik an Nato- Doppelbeschluss
- Ursachen des Widerstandes
- Strömungen in der SPD gegen den Nato- Doppelbeschluss
- Die Rolle von Helmut Schmidt
- Problem der komplexen Thematik
- Gestörte Kommunikation
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit den Ursachen des Widerstands innerhalb der SPD gegenüber dem Nato- Doppelbeschluss, der in den frühen 1980er Jahren die Bundesrepublik Deutschland in eine tiefe Kontroverse stürzte. Insbesondere wird die Rolle von Helmut Schmidt im Konflikt untersucht.
- Die Ursachen des Widerstandes innerhalb der SPD gegen den Nato- Doppelbeschluss
- Die verschiedenen Strömungen innerhalb der SPD, die unterschiedliche Positionen zum Nato- Doppelbeschluss einnahmen
- Die besondere Rolle von Helmut Schmidt im Konflikt
- Die Auswirkungen des Nato- Doppelbeschlusses auf die Sicherheitspolitik der SPD
- Die Bedeutung des Nato- Doppelbeschlusses für die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Ursachen des Widerstands innerhalb der SPD gegen den Nato- Doppelbeschluss. Es werden die unterschiedlichen Positionen der Partei und ihres Vorsitzenden in der Sicherheitspolitik, die Angst vor einer weiteren Stationierung von Atomwaffen und die Rolle der pazifistischen Strömungen in Deutschland behandelt.
Das zweite Kapitel untersucht die unterschiedlichen Strömungen innerhalb der SPD, die unterschiedliche Positionen zum Nato- Doppelbeschluss einnahmen. Es werden die Kritiker des Beschlusses, wie Oskar Lafontaine, Hans Eppler, Egon Bahr und Karsten Voigt, sowie die Befürworter, wie Helmut Schmidt und Hans Appel, vorgestellt und ihre Beweggründe näher erläutert.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der besonderen Rolle von Helmut Schmidt im Konflikt. Es wird die komplexe Thematik des Nato- Doppelbeschlusses und die Probleme in der Kommunikation zwischen Schmidt und den Kritikern innerhalb der SPD beleuchtet.
Schlüsselwörter
Nato- Doppelbeschluss, SPD, Helmut Schmidt, Sicherheitspolitik, Entspannungspolitik, Mittelstreckenraketen, Nachrüstung, Abrüstung, Atomwaffen, pazifistische Strömungen, Deutschland, Bundesrepublik Deutschland, Sowjetunion, DDR, Bundeswehr.
- Citation du texte
- Andreas Feld (Auteur), 2003, Der Nato-Doppelbeschluss Ursachen für den innerparteilichen Widerstand in der SPD, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26715