Krieg und Medien stehen stets in enger Korrelation. Nicht selten ist gar von Kriegen auf
zweiter Ebene, so genannten Medienkriegen, die Rede: der Kampf um das beste Bild läuft
parallel zum militärischen Geschehen. Gerade unter diesem Aspekt kann die journalistische
Qualität leiden, ihr stehen Quotendruck und Boulevardisierungstendenzen entgegen. Zu
diesen innermedialen Störfaktoren kommen externe Komponenten, wie Zensur durch die
Streitmächte (direkt oder indirekt) sowie technische und geografische Einflüsse hinzu.
Kriegsberichterstattung erfolgt somit stets unter schwierigen Bedingungen, nimmt
gleichzeitig aber eine hohe Verantwortung wahr. Schließlich ist der Rezipient den
Fernsehbildern gewissermaßen ausgeliefert, alternative Quellen bestehen in den seltensten
Fällen. Somit wird der Meinungsbildungsprozess in Kriegsfällen in erheblichem Maße von
den Medien gestaltet.
Der Fokus unserer Arbeit liegt daher auf der Einhaltung journalistischer Qualität unter eben
diesen Rahmenbedingungen. Dazu haben wir die Berichterstattung unter anderem im
Hinblick auf Boulevardisierung und Unabhängigkeit von den Kriegsparteien untersucht. Es
spielten sowohl inhaltliche als auch methodische Aspekte eine Rolle.
Unser Ziel dabei war es, einen Trend in der Kriegsberichterstattung festzustellen. Dies
verlangt die Beschäftigung mit zwei verschiedenen Ereignissen mit entsprechendem
zeitlichen Abstand. Wir entschieden uns, nicht zuletzt aufgrund der ähnlich gelagerten
Konfliktsituation, zu einem Vergleich der Berichterstattung im Golfkrieg 1991 sowie im Irak-
Krieg 2003. Dabei bot sich das Gegenüberstellen der Beiträge aus Deutschland und den USA
an, um die eventuellen Differenzen zwischen einer direkt beteiligten und einer außen
stehenden Nation aufzeigen zu können.
In den Teilen 2.1 und 2.2 werden zunächst beide Kriege separat analysiert, anschließend
liefern wir ein kurzes Fazit, welches eventuelle Tendenzen impliziert.
Inhaltsverzeichnis
- Die Kriegsberichterstattung – Militainment aus dem Krisengebiet?
- Die Kriegsberichterstattung im Golfkrieg 1991 und im Irak-Krieg 2003
- Die Darstellung des Golfkriegs im Fernsehen - eine Gegenüberstellung amerikanischer und deutscher Berichterstattung
- Die Umstände für die Berichterstattung aus dem Irak
- Die Kriegsberichterstattung während des Golfkriegs in den USA
- Die Kriegsberichterstattung während des Golfkriegs in Deutschland
- Der Irak-Krieg in den Medien - die Berichterstattung zweier Länder im Vergleich
- Einführung
- Die Kriegsberichterstattung während des Irak-Krieges in den USA
- Die Kriegsberichterstattung während des Irak-Krieges in Deutschland
- Die Darstellung des Golfkriegs im Fernsehen - eine Gegenüberstellung amerikanischer und deutscher Berichterstattung
- Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung der Kriege – ein Vergleich zwischen Golfkrieg und Irak-Krieg
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Kriegsberichterstattung im Golfkrieg 1991 und im Irak-Krieg 2003. Sie setzt sich zum Ziel, Tendenzen in der Berichterstattung zu identifizieren und zu analysieren, insbesondere im Hinblick auf Boulevardisierung und Unabhängigkeit von den Kriegsparteien. Dabei werden sowohl inhaltliche als auch methodische Aspekte der Berichterstattung beleuchtet.
- Einfluss von Kriegsbeteiligung auf die Berichterstattung
- Medien als Propaganda-Instrument
- Boulevardisierungstendenzen in der Kriegsberichterstattung
- Zensur und Einflussnahme auf Journalisten
- Vergleichende Analyse amerikanischer und deutscher Medien
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Kriegsberichterstattung allgemein und stellt die Herausforderungen dar, die Journalisten im Krisengebiet bewältigen müssen. Es wird die These aufgestellt, dass Krieg und Medien eng miteinander verbunden sind und die Medienberichterstattung eine wichtige Rolle bei der Meinungsbildung spielt.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den beiden untersuchten Kriegen, dem Golfkrieg 1991 und dem Irak-Krieg 2003. Es wird die jeweilige Berichterstattung aus amerikanischer und deutscher Perspektive betrachtet und analysiert, wie die Bedingungen für die Berichterstattung die journalistische Qualität beeinflusst haben.
Schlüsselwörter
Kriegsberichterstattung, Militainment, Golfkrieg, Irak-Krieg, Medienkrieg, Propaganda, Zensur, Boulevardisierung, Journalismus, Fernsehjournalismus, USA, Deutschland.
- Citar trabajo
- Heiner Hoffmann (Autor), Kristin Hansen (Autor), 2004, Die Kriegsberichterstattung - Militainment aus dem Krisengebiet? Eine Tendenzanalyse, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26728