„Als jemand, der lange mit schwierigen Jugendlichen und jungen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gearbeitet hat, kann ich schnellstes Umdenken empfehlen. Denn eines müssen unsere Soziologen, Pädagogen, Psychologen und Richter endlich begreifen: Es gibt Menschen, die nicht (re)sozialisierbar sind, und es gibt welche, die nur eine Sprache verstehen, die der Gewalt in ihrem Umfeld und der Strafe außerhalb. Die Schaffung eines besseren sozialen Umfeldes in allen Ehren, aber man muss auch deutlich machen, dass wir nicht mehr gewillt sind, gewalttätige Exzessen nur mit Verständnis und Milde zu begegnen“.
(Der Spiegel, S. 12)
Das oben wiedergegebene Zitat aus der Spiegelausgabe vom 12.11.2012, stellt eine Lesermeinung zu der „Prügelattacke“ vom 14. Oktober 2012 am Berliner Alexanderplatz, dar. Durch immer häufiger werdende Meldungen in den Medien über Gewalt Exzesse von Jugendlichen, stellt die oben geäußerte Meinung einen Spiegel der Gesellschaftlichen Meinung über den Jugendlichen der heutigen Zeit dar. Mit dem Wechsel dieser Gedankenströme, ändert sich zudem die Meinung zu bisherigen Verfahrensweisen wie etwa der Vollzug, vielmehr wächst der Schrei nach Härteren Strafen und der Abschaffung der sogenannten „Kuschelpädagogik“, gefüttert durch die mediale Vermittlung einer angestiegenen Kriminalitätsstatistik.
In der nachfolgenden Arbeit soll eine Alternative geboten werden, die sich von den bisherigen Methoden der Pädagogik in Bezug auf Mehrfachauffällige Gewalttäter, abgrenzt.
Die Konfrontative Pädagogik die durch provozierende und konfrontierende Maßnahmen strafauffällige Jugendliche zu einer Erschütterung ihres bisherigen Denkens zwingt, ist zwar nicht neu, dennoch trifft sie vermutlich auf Anklang in der breiten Masse der Gesellschaft.
Im Weiteren wird sich mit der Herkunft des konfrontativen Stils beschäftigt mit einem theoretischen Exkurs an angelehnte Theorien an dessen sich die Konfrontative Pädagogik orientiert.
Des Weiteren soll das Anti-Aggressivitäts-Training im Verlauf in seiner Definition sowie ihren Grenzen beleuchtet werden.
In näherer Betrachtung stellt die vorgelegte Arbeit exemplarisch den heißen Stuhl als Kernpunkt des AAT, sowie als Methode der Konfrontativen Pädagogik dar.
Abschließend erfolgt eine kritische Auseinandersetzung mit der Thematik, sowie ein Ausblick über die Wirksamkeit in der Arbeit mit gewaltauffälligen Jugendlichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Konfrontative Pädagogik - Begriffliche Annäherung
- Wissenschaftliches Grundlagenwissen
- Die Gestalttherapie
- Die Sozialkognitive Lerntheorie nach Bandura
- Die Provokative Therapie nach Farrelly
- Die Konfrontative Therapie nach Corsini
- Grenzen der Konfrontativen Pädagogik
- Das Anti-Aggressivitätstraining
- Begriff Aggression
- Definition Anti-Aggressivitäts-Training
- Allgemeine Rahmenbedingungen
- Einsatzfelder und Zielgruppen
- Ablauf
- Der heiße Stuhl als Methode des AAT
- Grenzen des heißen Stuhls
- Ablauf
- Kritische Anmerkungen
- Diskussion und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Facharbeit beschäftigt sich mit der Konfrontativen Pädagogik und dem Anti-Aggressivitätstraining (AAT) als Beispiel für diese pädagogische Herangehensweise. Die Arbeit befasst sich mit den theoretischen Grundlagen der Konfrontativen Pädagogik und ihren Grenzen. Im Fokus steht die Analyse des AAT und seiner Wirksamkeit in der Arbeit mit gewalttätigen Jugendlichen.
- Konfrontative Pädagogik als pädagogische Herangehensweise
- Theoretische Grundlagen der Konfrontativen Pädagogik
- Das Anti-Aggressivitätstraining als Beispiel
- Grenzen und Einsatzfelder des AAT
- Wirksamkeit des AAT in der Arbeit mit gewalttätigen Jugendlichen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Facharbeit ein und beleuchtet die aktuelle gesellschaftliche Debatte über den Umgang mit gewalttätigen Jugendlichen. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Konfrontativen Pädagogik und ihren theoretischen Grundlagen. Kapitel 3 befasst sich mit den verschiedenen wissenschaftlichen Theorien, die der Konfrontativen Pädagogik zugrunde liegen, darunter die Gestalttherapie, die Sozialkognitive Lerntheorie nach Bandura, die Provokative Therapie nach Farrelly und die Konfrontative Therapie nach Corsini. Kapitel 4 beleuchtet die Grenzen der Konfrontativen Pädagogik. Kapitel 5 stellt das Anti-Aggressivitätstraining (AAT) vor und definiert den Begriff der Aggression, das Anti-Aggressivitäts-Training sowie seine Einsatzfelder und Zielgruppen. In Kapitel 6 wird der Ablauf des AAT im Detail dargestellt. Kapitel 7 widmet sich dem „heißen Stuhl“ als einer zentralen Methode des AAT, seinen Grenzen und dem Ablauf. Kapitel 8 präsentiert kritische Anmerkungen zum AAT und zu den Grenzen der Konfrontativen Pädagogik. Das letzte Kapitel bietet eine Diskussion und einen Ausblick auf die Wirksamkeit des AAT in der Arbeit mit gewalttätigen Jugendlichen.
Schlüsselwörter
Konfrontative Pädagogik, Anti-Aggressivitätstraining (AAT), Aggression, Gewalt, Sozialisationstheorie, Gestalttherapie, Sozialkognitive Lerntheorie, Provokative Therapie, Konfrontative Therapie, heiße Stuhl, Wirksamkeit, Jugendliche.
- Quote paper
- Pia Brommer (Author), 2013, Das Anti-Aggressivitätstraining als Beispiel der Konfrontativen Pädagogik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/267293