Die Journalisten-Initiativen „Netzwerk Recherche“ und „Initiative Qualität im Journalismus“ beschäftigen sich seit 2001 beziehungsweise 1999 intensiv mit dem Themenfeld der journalistischen Qualität. Mit Foren, Diskussionen und Veröffentlichungen haben sie das Thema in die Öffentlichkeit gerückt. Und damit auch die Diskussion in der Öffentlichkeit selbst angeschoben. Trotzdem: Der Medienkonsument wird regelrecht erschlagen mit Angeboten. Zwischen guten und qualitativ schlechten Produkten zu differenzieren, fällt zunehmend schwer. Angeboten wird zumeist leichte Kost. Geschichten mit Tiefgang entziehen sich heute oft der journalistischen Praxis. Die Ursachen sind vielerorts zu finden. Die Grundlage für Qualität in der Praxis ist unter anderem die journalistische Aus- und Weiterbildung. Damit beschäftigt sich diese Arbeit im Speziellen: die Aus- und Weiterbildung als journalistisches Qualitätsmerkmal. Dabei richtet sich der Fokus einerseits auf die Bedeutung dieses Qualitätsverständnisses in der Öffentlichkeit. Andererseits auf die bisher geleistete Arbeit der beiden Initiativen im Hinblick auf deren Ziele, Ausarbeitungen und Erkenntnisse. (...)
In der aktuellen Grundlagentheorie des Journalismus werden zum einen die unterschiedlichen Anforderungen, die heute an dieses Themengebiet gestellt werden, herausgehoben. Zum anderen aber geht es um Zukunftsforderungen, die unter verschiedenen Gesichtspunkten festlegen, dass es in der heutigen Medienlandschaft an Instanzen bedarf, die die Qualität journalistischer Produkte bewerten können. In diesem Zusammenhang steht die These, dass die Aus- und Weiterbildung von Journalisten Qualitätsmerkmal beziehungsweise „Gütesiegel“ für das ist, was der Rezipient später medial konsumiert.
Der erste Teil dieser Hausarbeit beschäftigt sich im Wesentlichen mit den theoretischen Grundlagen, der Näherungsfunktion an das Thema Qualität und mit den Schwerpunktfeldern der Aus- und Weiterbildung. Ferner wird die Problemstellung behandelt, ob es notwendig ist oder Sinn macht, Institutionen der Aus- und Weiterbildung einer zertifizierenden Kontrolle zu unterziehen. Gegenstand sind Untersuchungen und Ratschläge, die in bisher vergleichsweise wenigen Büchern und Dokumentationen von Journalisten und Kommunikationswissenschaftlern beschrieben werden. Der zweite Teil dieser Arbeit beschäftigt sich mit den zukunftsorientierten Maßnahmen für eine qualitätsreiche Aus- und Weiterbildung im Journalismus.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wie sich dem Themenfeld Qualität genähert wird
- Zwei Initiativen für Qualität
- Blick über die Grenze: Qualitätssicherung in der Schweiz
- Streitpunkt journalistische Aus- und Weiterbildung
- Transparenz - Qualitätsnachweis im öffentlichen Interesse
- Wo Transparenz benötigt wird
- Unternehmen unter Fremdbewertung — Konsumenten in der Pflicht
- Grundlage Recherche
- Journalistenausbildung verstärken
- Internationale Ausbildung
- Schlussbemerkung
- Bibliografie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Thema Qualität im Journalismus, insbesondere mit der Aus- und Weiterbildung als Qualitätsmerkmal. Sie analysiert die Bedeutung dieses Qualitätsverständnisses in der Öffentlichkeit und untersucht die Arbeit der beiden Initiativen „Netzwerk Recherche" und „Initiative Qualität im Journalismus" in Bezug auf ihre Ziele, Ausarbeitungen und Erkenntnisse. Die Arbeit befasst sich auch mit der Frage, ob die journalistische Aus- und Weiterbildung im Interesse der Öffentlichkeit stehen muss und welche Anforderungen die heutige Medienlandschaft an die Qualität journalistischer Produkte stellt.
- Die Bedeutung der journalistischen Aus- und Weiterbildung als Qualitätsmerkmal
- Die Rolle von Transparenz in der journalistischen Aus- und Weiterbildung
- Die Notwendigkeit von Recherche als Grundlage für journalistische Qualität
- Die Herausforderungen der Journalistenausbildung in Deutschland
- Die Bedeutung von internationaler Erfahrung in der Journalistenausbildung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit vor und erläutert die Relevanz von journalistischer Qualität in der heutigen Medienlandschaft. Sie beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus der zunehmenden Kommerzialisierung und der Flut an Medienangeboten ergeben.
Kapitel 2 befasst sich mit der Definition von Qualität im Journalismus und analysiert die Schwierigkeiten, objektive Bewertungsmaßstäbe zu finden. Es werden die beiden Initiativen „Netzwerk Recherche" und „Initiative Qualität im Journalismus" vorgestellt, die sich mit dem Thema Qualität im Journalismus auseinandersetzen.
Kapitel 3 untersucht die Rolle der journalistischen Aus- und Weiterbildung als Qualitätsmerkmal. Es werden die Anforderungen an die Qualifikation von Journalisten im Hinblick auf Informationsvermittlung, Meinungsbildung, Transparenz und Kontrolle beleuchtet.
Kapitel 4 diskutiert die Möglichkeit einer Fremdbewertung von Medienangeboten und die Rolle der Konsumenten in der Beurteilung von Qualität. Es wird das Landesmediengesetz Nordrhein-Westfalen als Ausgangspunkt für die Diskussion über Qualitätssiegel herangezogen.
Kapitel 5 betont die Bedeutung der Recherche als Grundlage für journalistische Qualität. Es werden die Herausforderungen der Recherche in der heutigen Medienlandschaft und die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung von Recherche-Fähigkeiten beleuchtet.
Kapitel 6 analysiert die Herausforderungen der Journalistenausbildung in Deutschland und zeigt die Notwendigkeit einer stärkeren Spezialisierung und flexibleren Anpassung an sich ändernde Berufsbedingungen. Es werden auch die Vorteile einer internationalen Ausbildung im Journalismus diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die journalistische Qualität, die Aus- und Weiterbildung von Journalisten, die Rolle von Transparenz, Recherche als Grundlage für Qualität, die Herausforderungen der Journalistenausbildung in Deutschland und die Bedeutung von internationaler Erfahrung in der Journalistenausbildung. Der Text analysiert die Arbeit der beiden Initiativen „Netzwerk Recherche" und „Initiative Qualität im Journalismus" und untersucht die Frage, ob die journalistische Aus- und Weiterbildung im Interesse der Öffentlichkeit stehen muss.
- Quote paper
- Torben Brinkema (Author), 2004, Qualität im Journalismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/267635