Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich gegenständlich mit der Förderung sozialer Kompetenzen bei Kindern und Jugendlichen, und nimmt hierbei zwei unterschiedliche Ansätze in den Fokus. Es wird der Frage nachgegangen, ob es Anhaltspunkte dafür gibt, dass der erste Ansatz, die soziale Gruppenarbeit nach § 29 SGBV VIII, durch Elemente des zweiten Ansatzes, dem Training sozialer Kompetenzen, exemplarisch am Gruppentraining sozialer Kompetenzen – GSK nach Hinsch und Pfingsten, am FIT FOR LIFE nach Jugert et al. sowie am SOKO nach Nestler und Goldbeck, ergänzt werden sollte, so dass dies zu einer möglichen Steigerung der sog. Effektivität der sozialpädagogischen Arbeit führen könnte. In diesem Zusammenhang ergaben sich unter anderem folgende forschungsleitende Fragen: Zunächst wurden themenrelevante theoretische Grundbegriffe aufgegriffen, die beiden Ansätzen zugrunde liegen. Zudem ermöglichte ein Vergleich – bspw. hinsichtlich der Zielsetzungen oder der angewandten Techniken in der Trainingsdurchführung – ein differenzierteres Bild beider Ansätze. Sowohl ein theoretischer Vergleich mittels Fachliteratur als auch leitfadengestützter Experteninterviews wurden bei dieser Arbeit als methodische Instrumente herangezogen, um das Erkenntnisinteresse aus zwei Perspektiven bewerten zu können. Ein zentrales Ergebnis des theoretischen Vergleichs sowie der geführten Interviews ist die der sozialen Gruppenarbeit zugrundeliegende offene Struktur, welche eine Lebensweltorientierung hinsichtlich der Angebotsgestaltung ermöglicht. Dem stehen vorstrukturierte Trainings sozialer Kompetenzen gegenüber. Das Resümee dieser Arbeit bekräftigt zum einen die bisherige sozialpädagogische Handlungsweise der sozialen Gruppenarbeit nach § 29 SGB VIII und verweist zum anderen begründend auf einige Elemente des Trainings sozialer Kompetenzen, wie z. B. eine explizite Förderung emotionaler Kompetenzen, welche übernommen werden sollten.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Ubersichtsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Die soziale Gruppe — einige oder mehrere Menschen
- Verschiedene Formen der Arbeit mit sozialen Gruppen
- Gruppenarbeit
- Gruppenpädagogik
- Soziale Gruppenarbeit
- Handlungsleitende Prinzipien in der sozialen Gruppenarbeit
- Soziale und emotionale Kompetenz
- Der Kompetenz-Begriff
- Das Konzept der sozialen Kompetenz
- Das Konzept der emotionalen Kompetenz
- Darstellung des Zusammenhanges zwischen der emotionalen und sozialen Kompetenz
- Ein Vergleich beider Ansätze zur Förderung sozialer Kompetenzen bei Kindern und Jugendlichen: Soziale Gruppenarbeit nach S 29 SGB VIII vs. Training sozialer Kompetenzen
- Das Gruppentraining sozialer Kompetenzen — GSK nach Hinsch und Pfingsten
- Zielsetzung des GSK
- Trainingselemente des GSK
- GSK-Variante für Kinder und Jugendliche
- Die soziale Gruppenarbeit nach S 29 SGB VIII
- Zielsetzung(en) der sozialen Gruppenarbeit
- Das (sozial-)pädagogische Profil der sozialen Gruppenarbeit
- Formen und Programme der sozialen Gruppenarbeit
- Anforderungen an die Professionellen
- Das Gruppentraining sozialer Kompetenzen — GSK nach Hinsch und Pfingsten
- (Ein-) Blick in die Praxis: Expertisen von Professionellen
- Methodisches Vorgehen hinsichtlich der Datenerhebung bzw. -auswertung
- Die Datenerhebung
- Die Datenauswertung
- Beobachtungen
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Kategorie A — Zugang zum Angebot
- Kategorie B — Diagnose, Selbsteinschätzung und Bedarfsermittlung
- Kategorie C — Trainingsdurchführung
- Kategorie D — Auswertung bzw. Reflexion
- Methodisches Vorgehen hinsichtlich der Datenerhebung bzw. -auswertung
- Fazit: Bezugnahme auf die Forschungsfragen und Schlussfolgerungen hinsichtlich des Erkenntnisinteresses
- Anlagenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
- Selbständigkeitserklärung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Förderung sozialer Kompetenzen bei Kindern und Jugendlichen, wobei zwei unterschiedliche Ansätze in den Fokus genommen werden. Es wird untersucht, ob es Anhaltspunkte dafür gibt, dass die soziale Gruppenarbeit nach S 29 SGB VIII durch Elemente des Trainings sozialer Kompetenzen, wie z. B. das Gruppentraining sozialer Kompetenzen (GSK) nach Hinsch und Pfingsten, ergänzt werden sollte, um eine Steigerung der Effektivität der sozialpädagogischen Arbeit zu erreichen.
- Theoretische Grundlagen der sozialen Gruppe und der Arbeit mit sozialen Gruppen
- Definition und Bedeutung sozialer und emotionaler Kompetenz
- Vergleich der Konzeption und Zielsetzung der sozialen Gruppenarbeit nach S 29 SGB VIII und des Trainings sozialer Kompetenzen
- Empirische Untersuchung der Praxis sozialer Gruppenarbeit und des Trainings sozialer Kompetenzen
- Mögliche Kombination beider Ansätze zur effektiveren Förderung sozialer Kompetenzen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beleuchtet die theoretischen Grundlagen des Themas. Es werden die Merkmale einer sozialen Gruppe sowie verschiedene Formen der Arbeit mit sozialen Gruppen, darunter Gruppenarbeit, Gruppenpädagogik und soziale Gruppenarbeit, vorgestellt. Die Handlungsleitenden Prinzipien in der sozialen Gruppenarbeit, wie z. B. Individualisieren, Anfangen, wo die Gruppe steht, sich entbehrlich machen, Hilfen durch Programmgestaltung und das erzieherisch richtige Grenzen setzen, werden ebenfalls erläutert. Abschließend werden die Konzepte der sozialen und emotionalen Kompetenz sowie deren Zusammenhang näher betrachtet.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit einem Vergleich von sozialer Gruppenarbeit nach S 29 SGB VIII und dem Training sozialer Kompetenzen, wobei exemplarisch das Gruppentraining sozialer Kompetenzen (GSK) nach Hinsch und Pfingsten vorgestellt wird. Die Zielsetzung, die Trainingselemente und die GSK-Variante für Kinder und Jugendliche werden erläutert. Anschließend wird die soziale Gruppenarbeit nach S 29 SGB VIII hinsichtlich ihrer Zielsetzung, ihres pädagogischen Profils, ihrer Formen und Programme sowie der Anforderungen an die Professionellen betrachtet.
Kapitel 4 widmet sich der empirischen Untersuchung des Themas. Es wird das methodische Vorgehen der Datenerhebung und -auswertung mithilfe leitfadengestützter Experteninterviews vorgestellt. Die Ergebnisse der Interviews werden anhand von Kategorien, wie z. B. Zugang zum Angebot, Diagnose, Selbsteinschätzung und Bedarfsermittlung, Trainingsdurchführung und Auswertung bzw. Reflexion, zusammengefasst.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Förderung sozialer Kompetenzen, die soziale Gruppenarbeit nach S 29 SGB VIII, das Training sozialer Kompetenzen, insbesondere das Gruppentraining sozialer Kompetenzen (GSK) nach Hinsch und Pfingsten, die Effektivität der sozialpädagogischen Arbeit, die Lebensweltorientierung, die emotionale Kompetenz und die Lebenskompetenz.
- Quote paper
- Anton Braun (Author), 2013, Elemente des Trainings sozialer Kompetenzen als ein Bestandteil der Hilfen zur Erziehung bzw. der sozialen Gruppenarbeit nach § 29 SGB VIII, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/267845